Beim FC PEL ist der Knoten geplatzt

Spielbericht

(ab). Der FC Peckelsheim-Eissen-Löwen hat seinen ersten Saisonsieg in der Tasche und gewinnt bei den SG Hiddesen/Heidenoldendorf nach 90 zerfahrenen Minuten nicht unverdient mit 3:2.

Von André Bell

PEL-Coach Matthias Rebmann hatte schon im Vorfeld der Partie gesagt, dass es „kein fußballerisches Feuerwerk wird“ und genauso kommt es auch, obwohl die Gäste gut ins Spiel kommen, als Julius Gockeln gleich in der ersten Minute einen zu kurzen Rückpass zum Keeper erläuft, sein Schuss von einem SG-Verteidiger aber gerade noch von der Linie gekratzt wird. In der Folge entwickelt sich aber ein zerfahrenes Spiel, viel spielt sich im Mittelfeld ab. Der FC Peckelsheim-Eissen-Löwen tut sich in der ersten Halbzeit schwer und bekommt wenig Zugriff auf das Spiel. „Da war Hiddesen/Heidenoldendorf bissiger und immer ein bisschen eher am Ball als wir“, so Rebmann. Dennoch geht seine Elf mit 1:0 in Führung. Nils Melcher erobert m Mittelfeld den Ball, spielt einen langen Diagonalball auf Linksaußen zu Außenverteidiger Joachim Sievers, der seinen Gegenspieler aussteigen lässt und in die Mitte flankt, wo Pascal Knoke freistehend zur Führung vollendet.

Block gleicht aus

Jan Block

Ein Rückschlag für die SG, die bis dato das bessere Team war, auch, wenn die ganz großen Chancen ausbleiben. Nach dem Rückstand arbeiten sich die Hausherren wieder ins Spiel und kommen nach einer halben Stunde zum verdienten Ausgleich. Der FC PEL hat im Mittelfeld keinen Zugriff, so dass der ball aus dem Zentrum in die Spitze gespielt werden kann, wo Jan Block seinem Gegenspieler davonläuft und das 1:1 markiert. PEL-Keeper Simon Störmer ist zwar noch mit einer Hand am Ball, kann ihn aber nicht entscheidend ablenken. Kurz vor der Halbzeit kommt es noch zu einer Szene, die die Gemüter erhitzt. Wieder greift der FC PEL über links an, diesmal bekommt Jonas Güthoff den Ball. Auch der geht ins Eins-gegen-Eins, ist schon im Strafraum und wird dort von seinem Gegenspieler gefoult. Güthoff bleibt allerdings auf den Beinen, kann die Flanke aber nicht mehr vernünftig an den Mann bringen. Der Pfiff des Unparteiischen ertönt, er zeigt auf den Punkt.

„Strittiger Elfmeter“ bringt PEL wieder in Front

Eine „strittige Elfmeterentscheidung, die aus unserer Sicht hätte anders entschieden werden müssen“, meint Mike Winkler aus dem SG-Trainerteam. Für Matthias Rebmann allerdings eine „richtige Entscheidung, weil es ein klares Foulspiel im Sechzehner ist, obwohl unser Spieler dann noch versucht, stabil zu bleiben, wurde ganz klar die Torchance genommen“. Nils Melcher läuft an und verwandelt sicher zum 2:1-Pausenstand. „Wir haben wir uns vorgenommen in der zweiten Halbzeit defensiv stabiler zu stehen, auch mehr in die Zweikämpfe zu kommen und im Spielaufbau ein bisschen aggressiver zu stören“, erklärt der PEL-Coach.

Knoke nutzt Abwehrpatzer

Und der Plan geht auch weitestgehend auf, denn defensiv lassen die Gäste bis auf eine Situation nichts mehr zu. Und auf der anderen Seite hilft Glücksgöttin Fortuna. Nach einem kapitalen Bock in der Abwehr, erneut gerät ein Rückpass zu kurz, geht Pascal Knoke handlungsschnell dazwischen, umkurvt den Keeper und schiebt den Ball zum 3:1 ins Netz. Die vermeintliche Vorentscheidung. Die SG Hiddesen/Heidenoldendorf erhöht den Druck in der Schlussphase, ist aber meist nur nach Standards gefährlich. Nach einem davon fällt der Anschlusstreffer kurz vor Schluss. Den Standard kann Störmer im Kasten nicht richtig klären und der Ball fällt einem SG-Kicker vor die Füße, der nochmal rüberschiebt zu Phillip Herclik, der schließlich zum 2:3 abschließt. Die letzten Minuten sind hektisch, denn die SG Hiddesen/Heidenoldendorf macht sogar noch den Ausgleich. Nach einer Ecke köpft Sebastian Knehe den Ball zum 3:3 ins Netz. Denken zunächst zumindest die meisten. Doch der Unparteiische gibt den Treffer nicht und pfeift ein Stürmerfoul an Joachim Sievers.

Winkler: „Wollen die Schuld nicht beim Schiedsrichter suchen“

Mike Winkler

Und so bleibt es schließlich beim 3:2 für den FC Peckelsheim-Eissen-Löwen. Sehr zum Unverständnis von Mike Winkler, denn es war „definitiv mehr drin. Gefühlt 80 Prozent Ballbesitz haben leider nicht gereicht, um gegen Peckelsheim Punkte einzufahren. Am Ende fehlten häufig die zündenden Ideen gegen eine clever verteidigende Mannschaft aus Peckelsheim. PEL hat die wenigen Chancen einfach genutzt, die sich größtenteils durch unsere Fehler ergaben.“ Neben dem aus seiner Sicht unberechtigten Elfmeter ärgert ihn auch das aberkannte 3:3: „Beim 3:3 in der Nachspielzeit bekommt Basti Knehe unerklärlicherweise ein Foul gegen sich gepfiffen. Alles in allem wollen wir aber nicht nur die Fehler beim Schiedsrichter suchen, das wäre zu einfach. Das Team ist dementsprechend enttäuscht, was nach einem solchen Spiel verständlich ist.“

Rebmann: „Mannschaft hat sich den Sieg verdient“

Matthias Rebmann

Matthias Rebmann freut sich zwar über den ersten Saisonsieg, sieht aber reichlich Luft nach oben: „Was uns gefehlt hat, war, dass wir aus unseren klaren Konterchancen nicht das 4:1 nachlegen. Wir spielen das schlampig zu Ende und kriegen dadurch keine Ruhe rein. Wenn wir das 4:1 machen, wäre der Sack zu gewesen. Das müssen wir uns ankreiden, dass wir die Angriffe nicht sauber zu Ende spielen.“ Dennoch überwiegt am Emde die Freude darüber, „dass wir das Ding über die Restzeit geschaukelt haben und nehmen den Sieg gerne mit. Der ist für uns unheimlich wichtig nach den drei Auftaktniederlagen. Das hat sich die Mannschaft verdient, auch wenn es bestimmt kein schönes Spiel für die Zuschauer war. Aber das Wichtigste für uns ist, dass wir die drei Punkte mitgenommen haben“.

Fazit: Der FC Peckelsheim-Eissen-Löwen holt mit etwas Glück seinen ersten Saisonsieg. Die Schiedsrichterentscheidungen sind strittig und hätten auch anders ausgelegt werden können. Die SG Hiddesen/Heidenoldendorf belohnt sich nicht für einen engagierten Auftritt.

Tore:

0:1 Pascal Knoke (17. Min.)

1:1 Jan Block (32. Min.)

1:2 Nils Melcher (per Elfmeter; 42. Min.)

1:3 Pascal Knoke (66. Min.)

2:3 Phillip Herclik (88. Min.)