Belle/Cappel gewinnt in Remmighausen

Spielbericht

(ab). Die SG Belle/Cappel gewinnt ihr erstes Spiel als A-Ligist gegen Liga-Konkurrent TuS Eichholz-Remmighausen und steht nach dem 3:1-Erfolg im Achtelfinale. Dort wartet der nächste Gegner aus der eigenen Liga.

Von André Bell

Rubens Hey

Und am verdienten Sieg für den Aufsteiger gibt es auch nichts zu rütteln, das muss selbst TuS-Coach Tim Hosch nach der Partie zugeben: „Sie haben insgesamt mehr für das Spiel gemacht, hatten mehr Torchancen und mehr Zweikämpfe gewonnen, einen deutlich höheren Ballbesitzanteil und am Ende verdient gewonnen.“ Denn gerade die erste Halbzeit gehört der SG Belle/Cappel, die frisch aus ihrem Trainingslager auf Wangerooge in Remmighausen eingetroffen war. Rubens Hey eröffnet in der 18. Spielminute mit dem verdienten 1:0 für die Gäste. „Zu Spielbeginn und die gesamte erste Hälfte waren wir die klar bessere und aktivere Mannschaft“, urteilt Timo Welsandt. Der SG-Coach meint aber auch: „Der Abschluss war nicht zielstrebig genug.“ Der TuS Eichholz-Remmighausen hat sich im ersten Durchgang „auf lange Bälle beschränkt, was auch hin und wieder für Gefahr gesorgt hat. Vorne drin haben die schon echt Qualität.“ Doch es bleibt beim 1:0 zur Pause.

Renusch gleicht aus, TuS ist am Drücker

Tarek Renusch

Doch mit Beginn der zweiten Halbzeit erwischt der Tus Eichholz-Remmighausen seine beste Phase des Spiels. „Wir sind am Drücker und haben Oberwasser“, so Hosch. Das spiegelt sich dann auch im Resultat wider. Tarek Renusch erzielt den Ausgleich. Und „wer weiß, wenn man in der Phase vielleicht in Führung gehen kann, kann das Spiel eine andere Richtung nehmen“, orakelt der TuS-Coach. Der Führungstreffer für die Grün-Weißen fällt allerdings nicht. Der SG Belle/Cappel gelingt es mit zunehmender Spieldauer, sich vom Druck zu befreien und das Spiel wieder an sich zu reißen. Timo Welsandt ist froh, dass seine Elf diese Phase mit nur einem Gegentor übersteht: „Die zweite Hälfte war für uns eher schwer. Man merkte die fünf Tage Trainingslager schon in den Knochen. Unser Spiel wurde unsauber und wir sind nicht mehr richtig in die Zweikämpfe gekommen.“

Vanin und Papaioannou aus der Distanz

Jerome Vanin

Zudem wird das Spiel „Mitte der zweiten Halbzeit sehr ruppig, da sind meine Jungs in den meisten Fällen aber ruhig geblieben“. Mit dem Ausgleichstreffer hat der TuS „nochmal die zweite Luft bekommen, in der nächsten Viertelstunde hätte auch noch ein Tor gegen uns fallen können“. Mit zwei Weitschusstoren machen Jerome Vanin und Dimitrios Papaioannou dann doch noch das Weiterkommen für die SG Belle/Cappel klar. Ein Thema müssen beide Trainer nach dem Spiel aber noch ansprechen. Zunächst Timo Welsandt: „Leider waren in der ersten sowie der zweite Hälfte einige Abseits-Entscheidungen dabei, wo ich sage, die waren schwierig.“

Hosch beklagt „unnötige Schärfe“ im Spiel

Tim Hosch

Tim Hosch ergänzt und meint dazu: „Ich bin eigentlich nicht der Typ dafür, aber man muss es auch einfach mal offen ansprechen. Es war ein Schiedsrichter angesetzt, der natürlich weit über den Zenit hinaus war und einen Bewegungskreis innerhalb des Mittelkreises hatte. Es ist ein Pokalspiel und es sind 80, 100 Zuschauer aus Belle dabei und wenn dann gewisse Situationen auf beiden Seiten nicht gepfiffen werden, dann spielt sich das immer so hoch und das ist total unnötig.“ Zwar weiß Hosch auch, dass „der Verband keine andere Wahl und wenig Nachwuchs zur Verfügung, wenn überhaupt, aber es ist manchmal schon noch schwierig. Es bringt eine unnötige Schärfe rein. Eigentlich war es ein faires Spiel, aber was soll man machen.“

TuS muss noch „viel und intensiv arbeiten“

Insgesamt zieht Tim Hosch folgendes Fazit: „Aus unserer Sicht eine verschlafene erste Halbzeit, das ist nicht akzeptabel für mich, ehrlich gesagt allerdings auch nicht komplett überraschend aus von mir genannten Gründen. Es fehlen Automatismen, auch die Sechserachse war nicht gut im Spiel. Wir haben oft den langen Ball als Lösung gesucht und wir haben uns da nicht gut geholfen, da müssen wir noch viel und intensiv dran arbeiten.“ Besser macht es die SG Belle/Cappel, die „ballsicher und positionstreu“ gespielt hat und dem TuS somit einen Schritt voraus ist. Hosch lobt den Kontrahenten und kann „nur mit ein bisschen Neid rüber gucken“, denn: „Sie haben eine große Mannschaft. Wenn wir hören, dass sie mit 15 Jungs ins Trainingslager fahren, dann ist das heutzutage alles andere als selbstverständlich.“ Der Coach der Grün-Weißen hofft, „dass die Jungs das Beste daraus machen. Wer viel Arbeit investiert, der soll auch die Lorbeeren ernten. Ich glaube, dass sie sich spielerisch noch ein bisschen steigern und dann ganz oben in der A-Liga mitspielen, was aber wahrscheinlich gar nicht das Ziel ist.“

Welsandt lobt: „Mannschaft hat alles rausgehauen“

Timo Welsandt

Für den TuS Eichholz-Remmighausen war das Spiel nochmal ein „guter, dritter Test. Nächste Woche steht dann die Liga auf dem Programm. Da zählt es, da wollen und müssen wir da sein und da müssen wir jetzt die Lehren aus dem Spiel mitnehmen“. Zu einem positiven Schluss kommt auch Timo Welsandt: „Wir sind eine Runde weiter. Wenn die Luft in der zweiten Halbzeit noch da gewesen wäre, denke ich, dass wir da auch noch besser ausgesehen hätten. Riesenkompliment an die Mannschaft, die alles rausgehauen hat, was sie noch im Tank gehabt hat.“

Fazit: Die SG Belle/Cappel gewinnt verdient beim TuS Eichholz-Remmighausen, hat aber zu Beginn der zweiten Halbzeit ein paar Schwierigkeiten. Der TuS nutzt seine Drangphase nicht für einen zweiten Treffer. Im Achtelfinale geht es für die Welsandt-Elf zu den SF Berlebeck-Heiligenkirchen.

Tore:

0:1 Rubens Hey (18. Min.)

1:1 Tarek Renusch (58. Min.)

1:2 Jerome Vanin (75. Min.)

1:3 Dimitrios Papaioannou (81. Min.)