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Ben/Hoh bestraft Bad Salzuflen

Spielbericht

(ab). Ein hoch emotionales und oft hart geführtes Match zwischen der SG Bentorf/Hohenhausen und dem SC Bad Salzuflen endet mit einem knappen 3:2-Sieg für die Kalletaler.

 

 

Leon Hartwig

„Die Zuschauer sind auf ihre Kosten gekommen, das war schon ein gutes Spiel“, findet SG-Obmann Marco Evers. Schon in den ersten 45 Minuten gibt es vier Treffer zu bestaunen, zwei auf jeder Seite. Evers spricht sogar von einem „hochklassigen und intensiven Kreisliga A-Spiel bei sehr schwierigen Platzverhältnissen“. Was das angeht, muss sich Evers „fast schon bei Bad Salzuflen entschuldigen. Das war schon grenzwertig meines Erachtens“. Nicht einfach hat es auch der Unparteiische, der sowohl beim 1:0 für den SC Bad Salzuflen als auch beim späteren 3:2-Siegtreffer für die SG Ben/Hoh keine gute Figur abgibt. „Das 1:0 war strittig“, findet Evers. Andrei Pyrlitesku hatte den SCB in der zehnten Minute in Führung gebracht. Doch schon drei Minuten später gelingt Leon Hartwig der Ausgleichstreffer für die Gastgeber. „Das 1:1 war exzellent herausgespielt und schwer zu verteidigen“, erklärt SCB-Coach Andreas Wiens.

 

Langer muss raus

Andrei Pyrlitesku

Marco Evers erzählt uns, warum der Treffer zum 1:0 für den SC Bad Salzuflen in seinen Augen nicht hätte zählen dürfen: „Ein Abwehrspieler von uns spielt unseren Torwart Heiko Langer an, was eigentlich schon der Fehler war auf dem holprigen Platz. Aber Heiko will den Ball wegschlagen und meines Erachtens geht der Stürmer von Salzuflen mit offener Sohle drauf, andere sagen, das war ein Pressschlag.“ Von seiner Warte aus ein grenzwertiger Treffer: „Für mich sah es so aus, dass der Stürmer mit offener Sohle draufgeht. Der Knöchel von Heiko ist auch angeschwollen und ich denke, wenn er unseren Torwart nicht getroffen hätte, wäre der Knöchel nicht angeschwollen.“ Wenige Augenblicke später geht es für Heiko Langer auch nicht mehr weiter. Steffen Weiß kommt für ihn ins Spiel.

Verwirrung um Brand-Treffer

Auch zwischen dem Führungstreffer von Stefan Schäfer, eine verunglückte Bogenlampe, die über SCB-Keeper Philipp Smerat hinweg ins Tor fliegt, und dem 2:2 von Alpay Arslan, der einen Freistoß direkt verwandelt, liegen nur drei Minuten. Mit dem 2:2 geht es auch in die Kabine.

In der wird Andreas Wiens ziemlich deutlich und spricht an, was seine Mannschaft im zweiten Durchgang besser machen muss. Doch es kommt alles ganz anders. „In der Kabine haben wir uns viel vorgenommen“, meint Wiens und zunächst sieht es auch so aus, als könnte der SC Bad Salzuflen das Spiel an sich reißen, denn die Gäste kommen gut aus der Kabine und sind am Drücker, können aber gute Chancen nicht zur Führung nutzen. Von der SG Bentorf/Hohenhausen ist in den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel nicht viel zu sehen, dennoch gehen die Hausherren nach einem Angriff in Führung, bei dem es zu einer undurchsichtigen Szene kommt. Torschütze Niklas Brand trifft, doch der Unparteiische zeigt zunächst eine Abseitsposition an. Wenige Momente später ändert der Schiedsrichter seine Meinung jedoch und gibt den Treffer plötzlich.

 

Wiens: „Das habe ich so noch nicht erlebt“

Andreas Wiens

Und das bringt Andreas Wiens in Rage: „Beim 3:2 pfeift der Schiri erst abseits, um es dann gefühlte fünf Sekunden später zurückzunehmen, weil er danach nochmal nach rechts guckt und meint, dass unser Spieler es aufgehoben hat. Das habe ich so noch nicht erlebt. Die Schiris haben es schwer, keine Frage, aber in ein, zwei Sekunden kann im Fußball viel passieren und dann kann mir niemand erzählen, dass er gesehen hat, ob er in dem Moment schon dort gestanden hat oder es quasi mit auslaufen hineingelaufen ist. Und wenn man es nicht zu 100 Prozent weiß, dann sollte man nicht auf Zuruf reagieren.“ Marco Evers kann die Situation von seinem Standpunkt aus nicht beurteilen: „Ich kann mir da kein Urteil erlauben aus der Position. Es geht wohl um eine Abseitsposition von Niklas Brand, wo der Schiedsrichter auch erst auch abseits gepfiffen oder angezeigt hat und dann aber das Tor gegeben hat. Ich kann und darf mir da kein Urteil zu erlauben von der Mittellinie aus.“

 

Schwabauer fliegt, Wiens kündigt Konsequenzen an

Und nur drei Zeigerumdrehungen später erweist Wladimir Schwabauer, zur Pause erst eingewechselt, einer Mannschaft einen Bärendienst und leistet sich eine Tätlichkeit vor den Augen des Schiedsrichters, der keine Sekunde zögert und sofort und berechtigt den roten Karton zückt. Wohlwissen, was er angestellt hat, verlässt Schwabauer mit Wut im Bauch das Spielfeld und ist kaum zu beruhigen. Auch das eine Szene, die beim SC Bad Salzuflen intern noch für ein Nachspiel sorgen wird, wie Andreas Wiens ankündigt: „Die rote Karte war komplett gerechtfertigt. Das und auch das Verhalten danach ist genau das, was wir im Verein nicht sehen wollen. Das wird auch Konsequenzen haben. Mehr möchte ich zu dieser Szene nicht sagen.“ Dennoch versucht der SC Bad Salzuflen, auch mit einem Mann weniger, „zumindest den Punkt zu holen“. Chancen sind da, so trifft Andrey Pyrlitesku gleich zweimal das Aluminium und ein weiterer Treffer wird ihm wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung aberkannt. Außerdem stemmt sich die SG mit vollem Körpereinsatz dagegen. „Gegen eine robuste und kämpferisch starke Mannschaft ist es dann auf so einem Platz schwer“, so Wiens.

 

Evers glücklich über „Dreier über starke Mannschaft“

Marco Evers

Die SG Bentorf/Hohenhausen verpasst in Überzahl die Chance, den Sack zuzumachen, bringt den knappen Vorsprung aber über die Zeit. Es ist der dritte Sieg in Folge für die SG. Marco Evers ist „sehr glücklich über diesen Dreier über eine verdammt starke Mannschaft. Bad Salzuflen wird noch eine gute Rolle in der Liga spielen“, ist sich der Obmann sicher. Er macht den Gästen ein Kompliment, „auch, wenn sich dafür nichts kaufen können. Für mich war das bisher die spielstärkste Mannschaft in der Liga, gegen die wir gespielt haben. Dir haben versucht, Fußball zu spielen auf diesem schwierigen Platz. Und sie haben schon geile Kicker drin mit Eddi Müller und mit dem Spielführer. Von daher bin ich einfach überglücklich, dass wir gegen so einen starken Gegner drei Punkte eingefahren haben.“ Der SC Bad Salzuflen scheitert an sich selbst. „Disziplin“ ist das Stichwort, „nichts anderes“, so Wiens. „Wieder einmal bestrafen und schlagen wir uns selbst.“ Sein Fazit: „Fußballspielen war auf diesem Platz nicht möglich, für beide Teams, so wurde fast 90 Minuten nur mit langen Bällen gearbeitet. Am Ende ist der Sieg sicher nicht unverdient.“

 

Fazit: Die SG Bentorf/Hohenhausen gewinnt ein hart geführtes Match nicht unverdient gegen den SC Bad Salzuflen, der sich selbst schlägt. Nach der Pause sind die Kurstädter am Drücker, doch nach dem 2:3 und dem Platzverweis war die Messe gelesen.

 

Tore:

0:1 Andrey Pyrlitesku (10. Min.)

1:1 Leon Hartwig (13. Min.)

2:1 Stefan Schäfer (29. Min.)

2:2 Alpay Arslan (32. Min.)

3:2 Niklas Brand (57. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
30. Oktober 2022 90' Kreisliga A Lemgo 2022/23 12

Spielort

Kampfbahn Lippe-Nord
Hohenhausen, Kreis Lippe, Regierungsbezirk Detmold, Nordrhein-Westfalen, 32689, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
SG Bentorf/Hohenhausen213Win
SC Bad Salzuflen202Loss

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