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Ben/Hoh dreht Rückstand in dramatischer Schlussphase

Spielbericht

(ab). Die SG Bentorf/Hohenhausen kommt gegen die SG Bega/Humfeld gerade nochmal mit einem blauen Auge davon. In einer dramatischen Schlussphase drehen die Kalletaler einen 0:1-Rückstand noch und gewinnen mit 2:1. Seit sieben Spielen ist die SG Ben/Hoh damit bereits ungeschlagen.

 

 

Von André Bell

 

Marco Evers

Allerdings haben sich die Gastgeber gegen das Kellerkind „nicht mit Ruhm bekleckert. Unsere Leistung war äußerst bescheiden“, meint Obmann Marco Evers. Andererseits: „Wenn du solche Spiele nach 0:1-Rückstand bis zu 85. Minute noch gewinnst, zeugt das auch von Moral in der Mannschaft.“ Doch dazu später noch mehr, die Meinungen dazu fallen nämlich äußerst unterschiedlich aus.

Über den Spielverlauf würde Marco Evers gerne „den Mantel des Schweigens“ hüllen. Das Fehlen von Andrea Maradea und seinem kontrollierten Spielaufbau macht sich „an allen Ecken und Enden“ bemerkbar: „Was nutzen dir gefühlte 95% Ballbesitz, wenn du keine zwingenden Torchancen kreierst. Wir haben einfach Schwierigkeiten gegen tiefstehende Mannschaften.“ Und genau das weiß auch Christoph Güse, Coach der SG Bega/Humfeld, und stellt seine Mannschaft entsprechend ein: „In der ersten Halbzeit ist unser Matchplan voll aufgegangen. Wir haben Ben/Hoh das Spiel machen lassen, was auf dem Platz sehr schwer war, und haben auf Konter gespielt.“

 

Erfkamp trifft zur Führung

Christopher Erfkamp

Und nach so einem Konter macht die SG Bega/Humfeld das 1:0, womit der Matchplan auch komplett aufgeht. „Durch einen feinen Spielzug über Fabian Drews und Nico Scarlata sind wir zum Abschluss gekommen und Chrissi Erfkamp hat den Abstauber verwertet“, berichtet Christoph Güse. Die Führung verteidigen die Gäste auch leidenschaftlich bis in die Halbzeit hinein.

In der zweiten Halbzeit wird das Spiel für die SG Bega/Humfeld aber zusehends schwerer: „In der zweiten Halbzeit konnten wir leider nicht mehr für so viel Entlastung sorgen, aber konnten mit Glück und Geschick trotzdem die Führung halten. Bis zur 85. Minute.“ Und was dann passiert, dazu fehlen Güse immer noch die Worte: „Ich bin sprachlos über die letzten fünf Minuten des Spiels.“ Zum einen geht dem Ausgleichstreffer von Leon Hartwig „ein klares Foulspiel an uns voraus. Warum der Unparteiische das nicht gepfiffen hat, bleibt sein Geheimnis“, das auch Güse nicht knacken kann.

 

Hektische Schlussphase – Güse übt Kritik

Severino Westhoff

In der Folge kommt „völlig unnötige Hektik auf, die vorher überhaupt nicht da war.“ Die 90. Minute läuft bereits, als es auch noch „einen unberechtigten Elfmeter für Ben/Hoh“ gibt. Güse meint zwar, dass das Foulspiel als solches „unstrittig“ ist, allerdings liegt „im Vorfeld eine klare Abseitsstellung vor. Nach dem Spiel sagte der Schiri, er hätte die Situation nicht gesehen, was bei Abseits passieren kann. Aber in einer vorherigen Szene hat er gegen uns Abseits gepfiffen, obwohl er mit dem Rücken zur Situation stand“, weshalb Güse meint, dass hier „mit zweierlei Maß gemessen“ wird. Und nach dem von Severino Westhoff sicher verwandelten Elfmeter eskaliert das Spiel komplett, so Güse: „So wild mit Karten um sich zu schmeißen ist unbegreiflich. Außerdem wurden unsere Zuschauer vom Schiri vom Platz verwiesen, ohne dass er die Berechtigung hierfür hat. Das Spiel stand dann auf einmal kurz vorm Abbruch. Unglaublich und völlig inakzeptabel“, findet der Coach.

 

Güse: „Hätten einen Punkt verdient gehabt“

Christoph Güse

Nach dem Spiel haben sich beide Teams bestens verstanden und sogar noch versucht, „den Schiri zu beruhigen. Er ließ sich allerdings auf kein Gespräch ein“, so Güse, der um eine sachliche Analyse bemüht ist: „Aufgrund des Spielverlaufs hätten wir meiner Meinung nach einen Punkt verdient gehabt. Leider wurden wir nicht belohnt. Glückwunsch an Ben/Hoh zu den drei Punkten. Ich bin stolz auf die kämpferische Leistung meiner Mannschaft, die hätte belohnt werden müssen. Jetzt heißt es Mund abputzen und auf das Derby gegen Spork vorbereiten.“

 

Evers nimmt Schiedsrichter in Schutz

Marco Evers bricht eine Lanze für den Schiedsrichter: „Ich weiß, ich habe leicht reden, weil wir das Spiel noch erfolgreich für uns gestalten konnten. Aber ganz ehrlich, ich als Schiedsrichter würde mir auf dem Platz auch nicht alles gefallen lassen und wir sollten alle – Aktive und Zuschauer – mal ein bisschen mehr Respekt gegenüber den Referees zeigen und froh sein, dass wir noch Leute haben, die sich auf dem Platz stellen und die Spielleitung übernehmen. Ich kann die Enttäuschung seitens Bega/Humfeld verstehen, dass, wenn ich nach einer langen 1:0-Führung das Spiel noch verliere. Aber wenn ich in der zweiten Halbzeit nicht einmal aufs gegnerische Tor schieße, kann ich nicht den Schiedsrichter für die Niederlage verantwortlich machen. Der Elfmeter für uns war in meinen Augen berechtigt, angeblich kam aber unser Spieler aus dem Abseits.“

 

Evers: „Sollten den Schiedsrichtern gegenüber mehr Respekt zeigen“

Der SG-Obmann führt weiterhin aus: „Die Schiedsrichter stehen allein auf dem Platz, haben nicht wie in der Bundesliga Linienrichter an der Seite und auch keinen Videobeweis. Solche Aktionen haben wir in der Kreisliga jeden Sonntag. Mal Entscheidungen pro, mal gegen meinen Verein. Meistens gleicht sich das über eine Saison hinaus aus. Was ich damit sagen will: Es wäre vielleicht mal angebracht, einfach mehr Respekt gegenüber den Schiedsrichtern zu zeigen. Ich rege mich auch des Öfteren über Entscheidungen der Schiedsrichter auf und muss mich an die eigene Nase fassen. Aber was ich mit unserer Dritten in Brake erlebt habe (Spielabbruch) und das jetzt, gibt mir mittlerweile zu denken, ob wir immer den respektvollen Umgang auf dem Platz miteinander gewährleisten und nicht zu schnell Grenzen überschreiten.“

 

Fazit: In einer dramatischen und hektischen Schlussphase dreht die SG Bentorf/Hohenhausen einen Rückstand noch glücklich in einen Sieg um. Die beiden Treffer sind offenbar diskutabel, weshalb der Ärger der SG Bega/Humfeld nachvollziehbar ist. Allerdings sollte man sich auch die Worte von Marco Evers zu Herzen nehmen.

 

Tore:

0:1 Christopher Erfkamp (19. Min.)

1:1 Leon Hartwig (85. Min.)

2:1 Severino Westhoff (90. Min., 11m)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
26. Oktober 2021 90' Kreisliga A Lemgo 2021/22 11

Spielort

Sportplatz Bentorf
22, Bentorfer Straße, Hankenegge, Kalletal, Kreis Lippe, Regierungsbezirk Detmold, Nordrhein-Westfalen, 32689, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
SG Bentorf/Hohenhausen022Win
SG Bega/Humfeld101Loss

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