BSV gewinnt Spektakel in Remmighausen

Spielbericht

(ab). Der Blomberger SV gewinnt ein spektakuläres Spiel beim TuS Eichholz-Remmighausen nach 0:2-Pausenrückstand mit 4:3 und beendet damit auch seinen Mini-Negativ-Lauf.

Jannik Rother

Dabei sieht es zunächst gar nicht so gut für die Nelkenstädter aus, was zum Großteil daran liegt, dass der TuS seine Sache in der ersten Halbzeit sehr ordentlich macht. „Wir waren in der ersten Halbzeit endlich mal effizient vor dem Tor. Wir pressen früh und bestrafen zwei von drei Fehlern mit einem Tor“, so TuS-Coach Tim Hosch. Das 1:0 geht sogar auf die Kappe des BSV, weil Alexander Schreckenbach den Ball ins eigene Gehäuse bugsiert. Das 2:0 darf sich Jannik Rother zuschreiben lassen. Die Mehrzahl der Abschlüsse kann sich dennoch der BSV für sich notieren, aber Jonas Meise im TuS-Kasten hält gut, wobei auch nicht „die allergrößte Gefahr von den Abschlüssen ausgeht“, so Hosch. Mit einem 2:0 für Eichholz-Remmighausen geht es in die Halbzeit.

Elferpfiff für TuS bleibt aus

Tim Hosch erläutert den Plan, den er in der Halbzeit mit seinem Team aufstellt: „In der Halbzeit erinnern wir uns an den Boxkampf gestern und stellen fest: Blomberg ist der angeschlagene Boxer. Sie taumeln und wir müssen sie zu Fall bringen. Wir stellen uns auf einen Sturmlauf ein und sagen ganz klar, dass wir den Spielaufbau stören wollen, um dann den Deckel draufzumachen.“ Soweit zumindest der Plan, der auch beinah aufgeht, wie der Coach berichtet: „Dann startet die Halbzeit und ein Blomberger Spieler liegt im eigenen 16er bereits am Boden und nimmt Tarek Renusch in den Scherenschnitt, sodass dieser nicht aufstehen kann.“ Eine Szene, die zur Vorentscheidung hätte führen können. Der Konjunktiv verrät es schon: Sie tut es nicht, denn der Pfiff bleibt aus. „In der Situation muss der Schiedsrichter Elfmeter pfeifen und wenn wir den Elfer bekommen und machen, steht es 3:0“, hadert Tim Hosch mit der Entscheidung.

BSV bekommt den Elfer

Das Blatt wendet sich, als im Gegenzug ein Elfmeter für Blomberg gepfiffen wird, eine ebenso fragwürdige Entscheidung: „Ein Spieler läuft in drei Verteidiger von uns und kommt irgendwie auf der Kante zentral zu Fall. Der Schiedsrichter pfeift und der Spieler lacht schon beim Pfiff und ist auch so sportlich nach der Verwandlung zuzugeben, dass das eher sehr schmeichelhaft war.“ Jakub Zejglic verkürzt auf 1:2, der Weckruf für den Blomberger SV, der jetzt deutlich besser im Spiel ist. Eichholz-Remmighausen agiert „zu ängstlich“ und „ungeordnet“, kann kaum für Entlassung sorgen. Auch, weil Tim Hosch insgesamt dreimal verletzungsbedingt wechseln muss. Bei Marco Barkowski sieht es sogar ganz übel aus, er ist ins Krankenhaus gebracht worden. Lippe-Kick wünscht schnelle und gute Genesung.

Blomberg erhöht den Druck

Samed Ünal

Der Blomberger SV erhöht den Druck, so dass das 2:2 und das 3:2 für die Nelkenstädter die logische Folge sind. Samed Ünal und Domenik Johnson drehen das Spiel für den BSV. Und wenn es läuft, dann läuft es. Das 4:2 ist das beste Beispiel dafür. Onur Ünal schießt und der Ball prallt von der Latte an den Pfosten und von da ins Tor. „Trotzdem war Blomberg in den letzten Minuten absolut platt. Die Pässe waren unpräzise und hektisch“, so Tim Hosch. Der TuS wirft alles nach vorne und kommt durch Jannik Rother sogar noch zum 3:4. Aber zu spät. „Wir spielen offensiv und kassieren auch mal einen Konter, aber manchmal kann man es auch nicht immer erklären“, meint Hosch, der es dann aber doch versucht.

Hosch: „Hätten uns Entscheidungen anders gewünscht“

„Der Job des Schiedsrichters ist immer schwer und undankbar, aber in dieser Situation nimmt er aktiv Einfluss. Denn ein Elfer ist natürlich ein geschenktes Tor. Ich hätte mir entweder jeweils einen gewünscht oder eben keinen und mein Fußballherz hätte das Spiel dann auch gerne gesehen. Keine Frage, das Tor hat Blomberg belebt. Das mögliche 3:0 dagegen wohl gekillt. Der Schiedsrichter ist auch umsichtig, als unser 17jähriger Gerrit sich nach Foulspiel im Vorfeld zu zwei dummen Aktionen verleiten lässt. Das war dann auch mein vierter Wechsel (so nicht geplant). Aber wie gesagt, wir hätten uns diese schon beeinflussende Schiedsrichter-Entscheidung anders gewünscht.“

„Wir lernen auch aus diesem Spiel“

Michele Caporale

Tim Hosch und seine Mannschaft wissen aber auch, „dass der Sieg aufgrund einer super zweiten Hälfte ok ist. Durch das frühe Gegentor, die Wechsel und irgendwie die zu großen Abstände zwischen Sturm und Mittelfeld haben wir wenig ausgerichtet 35 Minuten lang. In der Zeit hat Blomberg den Sieg eingetütet. Wir sind aber auch hier wieder nah dran und lernen und nehmen was aus dem Spiel mit. Wir hoffen, dass wir in dieser Saison noch das ein oder andere enge Spiel einfach mal entscheiden.“ Für den Blomberger SV endet damit ein kurzer Negativlauf mit zwei Niederlagen in Folge. „In der ersten Hälfte haben wir Fußball spielen lassen und in der zweiten Hälfte haben wir Fußball gespielt. Schlussendlich haben wir unsere Tormöglichkeiten besser genutzt und nehmen die drei Punkte mit“, erklärt Michele Caporale.

Caporale: „Jungs überraschen uns“

Beim Blomberger SV ist man „unheimlich stolz auf die Jungs. Wir spielten mit dem letzten Aufgebot (zehn Spieler fehlten)! Dann war das Spiel nach der ersten Hälfte schon gelaufen, aber die Jungs überraschen uns mit einem unheimlichen Willen und einem Spielwitz, den wir so nicht erwarten konnten! Ein großes Dankeschön geht vor allem an Michel Weber, der extra aus Münster rübergekommen ist und an Fabian Wilhelmi, der sich nach 75 Minuten einwechseln ließ, damit wir mit elf Mann weiterspielen konnten. Normalerweise wäre er nicht einsatzbereit gewesen.“

Fazit: In einem spektakulären Spiel geht der Blomberger SV als verdienter Sieg vom Platz. Allerdings sind die Entscheidungen zu Beginn der zweiten Halbzeit glücklich für den BSV entschieden worden.

Tore:

1:0 Alexander Schreckenbach (5. Min., ET)

2:0 Jannik Rother (23. Min.)

2:1 Jakub Zejglic (47. Min., 11m)

2:2 Samed Ünal (58. Min.)

2:3 Domenik Johnson (82. Min.)

2:4 Onur Ünal (86. Min.)

3:4 Jannik Rother (89. Min.)