Sandhasen bestrafen nachlässige Müssener

Spielbericht

(hk). Eine empfindsame 2:6-Heimniederlage kassiert der BSV Müssen im Heimspiel gegen die Trendsetter aus Augustdorf. Was für ein Dämpfer für den letztjährigen A-Liga-Vertreter, der dadurch bei 26 Punkten nach 16 Partien stehen bleibt.

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Von Henning Klefisch

Anton Habernoll

Der Start in diese Partie verläuft durchaus vielversprechend, für die Müssener, die das Spielgerät geschickt durch die eigenen Reihen zirkulieren lassen, zudem einige Abschlussaktionen produzieren. Zwölf Minuten sind von der Uhr, als Anton Habernoll mit einem Pfostenschuss scheitert. Der Nachschuss verfehlt das Ziel nur denkbar knapp. Fünf Minuten später verpasst Habernoll erneut in vielversprechender Abschlussposition. Auch die Augustdorfer melden sich kurz danach im Spiel an. Nach einer wunderbaren Kombination kommen sie frei zum Schuss, doch BSV-Torwart Lars Filies verhindert per Glanzparade den Einschlag. Dazu kommt es dann in Spielminute 22, als nach Kommunikationsdefiziten in der BSV-Deckung Willi Hildebrandt auf 1:0 stellt. FC Augustdorf II-Co-Trainer Adam Penkalla hat einen „offenen Schlagabtausch“ in der Anfangsphase beobachtet.

„Zu viele Abstimmungsprobleme und zu leichte Ballverluste“

Ünal Uzun

Müssen-Akteur Nils Petersmeier hat beobachtet: „Das ist der Punkt, wo das Spiel dann auch kippt. Kein Selbstvertrauen mehr, die einfachsten Dinge klappen nicht mehr.“ Als „fast symptomatisch“ bezeichnet er das Entstehen des zweiten Gegentreffers. Der zentrale Abwehrspieler leistet sich einen eklatanten Balldiebstahl, der durch Ünal Uzun in Spielminute 26 gnadenlos bestraft wird. Weitere sechs Zeigerumdrehungen folgend leistet sich der Gastgeber in der Vorwärtsbewegung erneut einen hanebüchenen Fehlpass, der von Hildebrandt konsequent mit dem 3:0 bestraft wird. Petersmeier schimpft: „Das sind einfach zu viele Abstimmungsprobleme und zu leichte Ballverluste. Wenn man des Öfteren durch individuelle Fehler einem Rückstand hinterherlaufen muss, kann man das auch wirklich nicht mehr schönreden.“ Allerdings ergeben sich ebenfalls im Angriffsvortrag so einige Defizite. An der finalen Entschlossenheit mangelt es merklich. In der 36. Minute etwa wird ein Habernoll-Kopfball nach einem Eckstoß noch knapp geklärt, weshalb es bei der deutlichen Pausenführung bleibt.

„Wir haben uns quasi ergeben“

Eduard Fedorov

In der Frühphase vom zweiten Spielabschnitt erspielen sich die Blau-Weißen weitere vielversprechende Chancen, die allerdings nicht mit einem Treffer belohnt werden. Als nach einer Stunde Spielzeit Matthias Günther auf 4:0 stellt, ist der Drops in dieser Partie gelutscht. In der Folgezeit ist es treffertechnisch ein Ping-Pong-Spiel zwischen Eduard Fedorov (76.; 79. Min.) und Marcel Kurz (78.; 90. Min.), die sich abwechselnd die Tore so aufteilen, dass es beim 6:2-Endstand bleibt. Nils Petersmeier registriert im Gespräch mit Lippe-Kick: „So plätschert die Partie vor sich hin und wir haben uns quasi ergeben.“

„Die einfachsten Dinge klappen momentan einfach nicht“

Nils Petersmeier

Petersmeier bilanziert im Talk mit Lippe-Kick: „Alles in allem ein verdienter Sieg für Augustdorf II.“ Seinem Team empfiehlt er gutherzig: „Wir müssen schleunigst zusehen, wieder vernünftig zu trainieren, denn die einfachsten Dinge klappen momentan einfach nicht und die Verunsicherung im Spiel merkt man fast jedem an. Glückwunsch nach Augustdorf II“, die somit ihre famose Siegesserie um ein weiteres Kapitel ergänzen.

„Eine sehr gute Teamleistung von uns“

Adam Penkalla

Der vierte Sieg in Folge ist für den FCA II-Co-Trainer Adam Penkalla „verdient für uns.“ Was ist denn entscheidend dafür, dass auch beim A-Liga-Absteiger so deutlich und überzeugend gewonnen wird? „Es war eine sehr gute Teamleistung von uns. Sehr diszipliniert und konzentriert.“ Nach der wilden Frühphase haben seine Sandhasen „das Spiel mehr kontrolliert und die Tore geschossen“, stellt er voller Genugtuung bei Lippe-Kick fest.

Fazit: Dem BSV Müssen fällt es auf die Füße, dass er seine aussichtsreichen Torchancen einfach nicht nutzt. Die selbstbewussten und stark aufspielenden Augustdorfer sanktionieren diese mangelnde Kaltschnäuzigkeit gnadenlos, weshalb sie völlig berechtigterweise die volle Ausbeute realisieren.

Tore:
0:1 Willi Hildebrandt (22. Min.)
0:2 Ünal Uzun (26. Min.)
0:3 Willi Hildebrandt (32. Min.)
0:4 Matthias Günther (60. Min.)
0:5 Eduard Fedorov (76. Min.)
1:5 Marcel Kurz (78. Min.)
1:6 Eduard Fedorov (79. Min.)
2:6 Marcel Kurz (90. Min.)