BSV hat mit Post-Kutsche leichtes Spiel

Spielbericht

(hk). Lawinenartig überrollt der BSV Müssen die konsternierten Detmolder und ist auch in dieser Höhe verdientermaßen erfolgreich. Äußerst förderlich ist es sicherlich für BSV-Coach Jan Brinkmann, dass er auf zahlreiche wichtige Leistungsträger setzen darf. Die Gäste treten mit erheblichen Personalsorgen an. Mit nur 13 Akteuren stehen sie parat, ein Trio davon ist sogar noch angeschlagen. Konkret: Spielertrainer Tobias Gatzke winkt nach dem Warmmachen ab. Auch Tissen und Schiprowski sind nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte.

Von Henning Klefisch

Felix Stabenow

Mit viel Pathos gehen die Gastgeber diese Partie an, stürmen leidenschaftlich auf das Post TSV Detmold II-Gehäuse zu. Oft fehlt nicht viel, um sich mit einem Torerfolg zu belohnen. Zunächst mangelt es an der letzten Konsequenz im Umgang mit den Chancen. In der zwölften Spielminute eröffnet Felix Stabenow den Torreigen für die spielfreudigen Brinkmänner. Mit einem Zauberschuss aus 24 Metern Torentfernung in den Winkel glänzt der Edeltechniker. „Das klappt bei ihm auch nicht alle Tage. Ein sehr schönes Tor“, schnalzt sein Coach mit der Zunge. In der 22. Minute entblößt das Metronom Marcel Esselmann die Defensive der Residenzler mit einem messerscharfen Zuspiel auf Mehmet Karaca, der zum 2:0 erfolgreich ist. Eine Minute vor dem Pausenpfiff brilliert Oussama Mghairi Mesbah (44. Min.) mit einem unwiderstehlichen und erfolgreichen Tempodribbling über den halben Platz.

„In der zweiten Welle waren wir aufmerksamer“

Ole Kretzschmann

Jan Brinkmann registriert: „Post TSV Detmold II wirkt sehr unkonzentriert. Wir waren immer einen Schritt schneller. Gerade in den zweiten Wellen waren wir heute stets aufmerksamer.“ Er vermisst es bei den Gästen, eine angemessene Struktur aufrechtzuerhalten. So hat er so einige Lücken im gegnerischen Abwehrverbund beobachtet. Aber Obacht: Bei weiten Zuspielen und ruhenden Bällen wirken die Müssener nicht immer gänzlich überzeugend. Sein Keeper Ole Kretzschmann leidet trotzdem unter einer gewissen Beschäftigungslosigkeit, denn Brinkmann hat erkannt, dass er im gesamten Spiel nicht einen Ball halten muss.

„Wir werden weitermachen und wiederkommen“

Oussama Mesbah

Die personell arg geschwächten Postler müssen sogar im Laufe vom zweiten Durchgang mit einem Mann weniger agieren. Sturmführer Christian „Kiki“ Schiprowski kann verletzungsbedingt nicht mehr weiterspielen. Da es an Wechselmöglichkeiten hapert, sind es eben zehn Feldspieler, die sich tapfer wehren. Sie verteidigen das Hab und Gut sehr leidenschaftlich, bauen ein echtes Bollwerk rund um den eigenen Strafraum auf. Die Hausherren vergeben sogar einen Elfmeter, der an Mesbah verschuldet wird. Bennet Kuhlemann ist der Fehlschütze. Zweimal finden die Müssener aber den richtigen Weg durch das Detmolder Abwehrgestrüpp. Erst Oussama Mghairi Mesbah (72. Min.) und dann Jonas Dosch (78. Min.) bauen den Vorsprung im zweiten Durchgang zum 5:0-Endstand aus. Beim 4:0 lässt Mesbah mehrere Postler trotz ihrer Jugend alt aussehen. Dosch staubt zum Endstand ab, nachdem Mika Berhorst zuvor nur die Torlatte getroffen hat. Gatzke weiß um die komplizierte Personalsituation in seinem Team. Dennoch ist Aufgeben selbstredend keine Option. „Es ist schwierig im Moment. Wir werden weitermachen, werden wiederkommen und lassen die Köpfe nicht hängen.“

Fazit: An diesem Sieg besteht nicht der geringste Zweifel. Die Hausherren entfachen einen unglaublichen Angriffswirbel, profitieren allerdings ebenso davon, dass die Postler im Personalbereich extrem geschwächt daherkommen.

Tore:
1:0 Felix Stabenow (12. Min.)
2:0 Mehmet Karaca (22. Min.)
3:0 Oussama Mghairi Mesbah (44. Min.)
4:0 Oussama Mghairi Mesbah (72. Min.)
5:0 Jonas Dosch (78. Min.)