Di-Mo fährt dreckigen Sieg ein

Spielbericht

(hk). Das finale Spiel im Monat November gewinnt der SV Diestelbruch/Mosebeck mit 2:1 in Müssen. „Es hat uns wirklich gutgetan, mal wieder ein Spiel zu gewinnen“, pustet der Sportliche Leiter Arne Dreier im Lippe-Kick-Gespräch ganz tief durch. „Auch wenn am Ende der Ausgleich hätte fallen können, gewinnen wir aufgrund der zweiten Halbzeit nicht unverdient.“

Von Henning Klefisch

Felix Stabenow

Im ersten Durchgang gibt es von beiden Seiten wenig Berauschendes. Zahlreiche Kommunikationsprobleme ergeben sich in dieser Phase, mangelt es an den richtigen Laufwegen, am Timing bei den Pässen. Und in Torraumnähe treten beide Teams zu schüchtern auf. Es mangelt zudem an packenden Zweikämpfen, da die beiden Kontrahenten hier zu sorglos agieren. Vielleicht schlägt bei den Gästen der Ausfall der zentralen Mittelfeldspieler Goldammer, Herclik und Wrenger auch zu gravierend ins Kontor. In der ersten Minute der Nachspielzeit bringt Felix Stabenow die Hausherren mit 1:0 in Front.

Cakil sichert den Auswärts-Sieg

Christopher Wessel

In den zweiten 45 Minuten treten die Di-Mo-Jungs deutlich couragierter auf, wirken wie verwandelt. Tormaschine Christopher Wessel erzielt nur sieben Minuten nach dem Seitenwechsel den prompten Ausgleichstreffer. Der Angriffszug wird zunächst über die rechte Seite initiiert. Ein Zuspiel auf die linke Position folgt auf Marco Böger, der präzise in das Zentrum flankt. Dort steht Wessel richtig, der den Fuß hinhält. Einen Elfmeter, „den man nicht unbedingt geben muss“, wie Dreier findet, verwandelt Patrick Hoffmann in der 73. Spielminute zum 2:1-Führungstor. Da diese Entscheidung überaus strittig ist, ist der Ärger im Gastgeber-Lager äußerst groß. Letztlich räumt BSV-Coach Jan Brinkmann bei Lippe-Kick ein, dass dies „ein klarer Elfmeter war. Das hat der Schiedsrichter gut gesehen.“ In der Schlussphase setzen die Hausherren sämtliche Hebel in Bewegung, um noch zum Ausgleich zu kommen. Mehrfach fliegt Gäste-Keeper Selcuk Cakil allerdings schön wie effizient durch seinen Kasten und sichert seinem Team damit den so wichtigen Auswärts-Sieg. Ab der 85. Spielminute muss das Team von Coach Roy Wangert mit einem Mann weniger die Crunch-Time überstehen, da Torschütze Hoffmann nach einer Notbremse von Referee Marcel Malla des Feldes verwiesen wird. Eine Minute vor dem Ende der regulären Spielzeit proklamieren die Hausherren gerne für sich einen Elfmeter. Brinkmann erörtert mit Blick auf den Referee: „Ich verstehe seine Begründung, er war der Meinung, der Torwart hatte den Ball fest und es war dann ein Stürmerfoul und er meinte, sonst wäre es aber Elfer und rot gewesen. Nachvollziehbar, aber hier sieht man auch auf dem Video, dass er ihn hat abprallen lassen, also rot und Elfer“, bezeichnet Brinkmann es als „schade“, dass diese Entscheidung anders ausfällt. Dennoch: „Einer der absolut besten und souveränsten Schiris dieses Jahr. Top Leistung.“

Dreier und der „komische Beigeschmack“

Dreier wirkt nachdenklich, als er bei Lippe-Kick erklärt: „Es bleibt für mich ein komischer Beigeschmack, in einer Situation Fußball zu spielen, in der keiner so wirklich weiß, ob es 2G oder 3G ist. Ständig wird etwas geändert. Die Vereine wissen nicht, wie sie damit umgehen müssen. Wie und was kontrolliert man?“ Er zweifelt, ob die beiden restlichen Partien so kurz vor der Winterpause tatsächlich hätten stattfinden müssen. Zu viele offene Fragen und Unklarheiten trüben bei Dreier die Freude über die schönste Nebensache der Welt erheblich.

Fazit: Selbst gegen ein Unentschieden hätten sich die Di-Mo-Jungs nicht beklagen müssen. Letztlich vertrauen sie in der Schlussphase auch ihrem Teufelskerl Selcuk Cakil, der die BSV-Kantonisten zur puren Verzweiflung bringt und somit den Gäste-Sieg festhält.

Tore:
1:0 Felix Stabenow (45. + 1 Min.)
1:1 Christopher Wessel (51. Min.)
1:2 Patrick Hoffmann (per Elfmeter; 73. Min.)