Heidener Serien-Sieger machen es schön und erfolgreich

Spielbericht

(hk). Die Hoffnung auf den Klassenerhalt schwindet beim BSV Müssen immer mehr. Vor stattlicher Kulisse im Orts-Derby gegen den TuRa Heiden setzt es am Samstag-Nachmittag eine desillusionierende 0:6-Klatsche. Während die Heidener den fünften Rang mit nunmehr 41 Zählern trotz lauernder und motivierter Konkurrenz verteidigen, lassen die Blau-Weißen alarmierend die rote Laterne leuchten. Sie müssen eine Hypothek von zehn Punkten zum rettenden Ufer aufholen. TuRa-Trainer Thorsten Geffers zeigt sich angetan von seiner Elf: „Ähnlich wie am vergangenen Dienstag gegen CSL haben wir eine starke und souveräne Partie abgeliefert.“

Von Henning Klefisch

J. Brune

Die Heiden-Kicker lauschen den Geffers‚ chen Worten aufmerksam und hören auf ihn. Trotz der gravierenden Zähler-Differenz und der eindeutigen Favoritenrolle nehmen sie den Underdog nicht auf die leichte Schulter, befolgen strebsam den vorgegebenen Matchplan und lassen sich durch nichts und niemanden davon abhalten. Vor allem die ersten 40 Minuten beeindrucken. Das Spielgerät und den Kontrahenten lassen die Gäste geschickt zirkulieren. In der 28. Spielminute wird diese Dominanz durch den direkt verwandelten Freistoß von Julian Brune belohnt. Ins untere Ecke schlägt die Kugel ein. Kevin Arne Rey im BSV-Gehäuse ist ohne eine jede Abwehrchance. Gerade einmal sechs Zeigerumdrehungen später erhöht Jannik Markmann auf 2:0. Der fleißige Maximilian Unverricht stibitzt im Mittelfeldpressing die Kugel, serviert per Steckpass in den Lauf vom aufgerückten Innenverteidiger Markman, der traumwandlerisch sicher in die linke Ecke verwandelt. Geffers adelt den eigenen Spielvortrag: „Bis dato eine eindeutige und entspannte Angelegenheit.“ Die Crunch-Time vom ersten Abschnitt stößt auf Antipathie beim erfahrenen Coach. Gleich mehrere Gänge schalteten seine Jungs nämlich zurück. Dadurch gelangen die Hausherren in gleich drei äußerst aussichtsreiche Situationen, um den so wichtigen Anschlusstreffer vor dem Halbzeitpfiff zu erzielen.

Joker König sticht doppelt

J. König

Mit dieser Pomadigkeit im Zweikampf und Deckungsverhalten kann Geffers überhaupt nichts anfangen, weshalb er dieses Fehlverhalten gut wahrnehmbar kommuniziert, seinen Schützlingen einen passenden Lösungsansatz an die Hand gibt. Die Tore fallen nun sogar noch zahlreicher. Gerade einmal acht Minuten nach dem Seitenwechsel krönt Peter Werner einen herausragenden Spielzug mit seinem Treffer zum 3:0. Dann sticht der Joker Jann König per Doppelschlag. Nach 57 Minuten für Waleri Wiens eingewechselt, köpft er 60 Sekunden danach mit seiner ersten Ballberührung das 4:0. Julian Brune serviert konsumfähig per Maßflanke. Ein Dutzend Zeigerumdrehungen später liefert er eine Technik, die begeistert. Mit reichlich Gefühl in seinem Füßchen überlupft er Rey und trifft zum 5:0. Acht Minuten vor dem Schlusspfiff lässt es Unverricht so richtig krachen. Aus rund 20 Metern Torentfernung fasst er sich ein Herz und wuchtet das Runde in das gegnerische Kreuzeck. Was für ein Traumtor zum 6:0-Endstand.

„Wir können mit 3:2 zur Halbzeit in die Kabine gehen“

A. Plaß

Für Andre Plaß ist deutlich mehr möglich gewesen. Sogar eine Halbzeitführung sei keineswegs abwegig. So allerdings steht das Schlusslicht erneut mit leeren Händen, somit durchaus bedröppelt dar. „Tja, wir können mit 3:2 zur Halbzeit in die Kabine gehen. Machen wir aber nicht. Heiden schraubt das Ergebnis konstant in Halbzeit zwei nach oben“, bedauert er die 20. Niederlage im 26. Saisonspiel sehr. Thorsten Geffers resümiert via Lippe-Kick: „Bis auf die fünf Minuten vor der Halbzeit, eine blitzsaubere Leistung. Alle Spieler haben das Spiel von Beginn an angenommen und sehr konzentriert sowie motiviert agiert. Daher freuen wir uns über den Auswärtssieg im Orts-Derby und damit gleichzeitig sechsten Sieg in den letzten sieben Partien“, ist diese Bilanz absolut vorzeigbar.

Fazit: Eine in sämtlichen Belangen überlegene Heiden-Mannschaft gewinnt auch in dieser Deutlichkeit mehr als verdient. Allerdings hätten sie in ihrer fünfminütigen Powernapping-Phase kurz vor der Halbzeitpause den einen oder anderen Gegentreffer kassieren können. Somit wäre das Spannungspotenzial spürbar angestiegen.

Tore:
0:1 Julian Brune (30. Min.)
0:2 Janik Markmann (35. Min.)
0:3 Peter Werner (53. Min.)
0:4 Jann König (58. Min.)
0:5 Jann König (70. Min.)
0:6 Maximilian Unverricht (82. Min.)