BV Stift Quernheim — SC Bad Salzuflen

Spielbericht

Bad Salzuflen geht baden

(ab). Das war nix, SCB! Nach blutleerer Vorstellung kassiert der SC Bad Salzuflen eine auch in der Höhe verdiente 1:6-Niederlage beim BV Stift Quernheim.

„Das Ergebnis ist in der Höhe mehr als verdient“, findet Michael Hanke, der sportliche Leiter der Gastgeber. „Es hätte schon zur Halbzeit höher als 3:0 stehen können.“ SCB-Coach Jörg Horstkötter (Bild rechts) kann das nur unterschreiben: „Wenn die nicht so dusselig gewesen wären und ohne unseren Torwart, wäre es zweistellig geworden.“ Kai Krüger eröffnet den Torreigen für die Gäste mit einem 1:0 per Strafstoß. Fabian Ebeling legt einen Doppelpack zur verdienten 3:0-Pausenführung nach. Dass in der Pause selbst Jörg Pundmann, der sportliche Leiter, in die Kabine seiner Mannschaft geht, ist schon kein gutes Zeichen. „Das hat er noch nie gemacht“, meint Horstkötter. Pundmann wird dann auch entsprechend deutlich, spricht von „Arbeitsverweigerung.“ Der Coach selbst muss gar nicht mehr viel sagen, „das musste ich nicht mehr untermauern.“

Zur zweiten Halbzeit nimmt Horstkötter ein paar personelle Änderungen vor, doch Kai Krüger durchkreuzt die Pläne, legt das 4:0. „Da war der Deckel drauf“, so Horstkötter. Doch auf einmal zeigen die SCB-Kicker zehn, zwölf Minuten richtig guten Fußball. „Wenn es da nur 0:2 steht, wird es für Stift Quernheim nochmal eng“, mutmaßt Horstkötter. In der Phase des Spiels gelingt Kordian Rudzinski auch das 1:4. Das ist aber nicht mehr als Ergebniskosmetik. Kai Krüger avanciert mit zwei weiteren Treffern zum Spieler des Tages. „Auch in der zweiten Halbzeit waren noch mehr als die sechs Tore möglich“, so Hanke. „Aber man muss auch zugeben, dass Salzuflen an diesem Tag nicht dagegenhalten konnte. Es freut mich für die Mannschaft und speziell für den vierfach Torschützen Kai Krüger, der in letzter Zeit nicht immer das Glück auf seiner hatte, was die Verwertung von Torchancen betraf. Aber es war nur ein erster Schritt und jetzt muss es so weitergehen.“

So weitergehen wird es beim SC Bad Salzuflen dagegen mit Sicherheit nicht. Horstkötter ist angefressen: „Man muss den Eindruck gewinnen, dass einige nicht hören wollen.“ So wird über das System diskutiert, während andererseits das Wesentliche, der Einsatz, nicht stimmt. „Wir sind vom Personal her nicht so schlecht aufgestellt. Aber ich habe das Gefühl, sie wissen es besser als ich. Ich stelle sie da auf, wo ich denke, dass sie da gut aufgehoben sind. Aber dann stimmt die Einstellung nicht, sie sind Spalier gelaufen, haben die Zweikämpfe nicht angenommen, wollen den Ball hinten mit One-Touch-Fußball rausspielen. Die hatten die Leidenschaft, wir nicht. Bei einer Niederlage ist das Wie entscheidend. Wenn der Gegner besser ist und sich auch zurecht durchsetzt, dann muss ich wenigstens dagegenhalten. Wenn aber das nicht passiert, brauch ich auch nicht über das System diskutieren. Aber da scheine ich eine andere Sprache zu sprechen.“ So kündigt Horstkötter Änderungen an, Starallüren werden nicht mehr geduldet: „Ich glaube, der Verein geht den harten Weg auch mit.“ Man müsste meinen, dass die Spieler, die die vergangene Saison schon beim SCB gespielt haben, verstanden hätten, worum es geht. „Aber haben sie nicht, es geht genauso weiter“, beklagt der Coach. „Wir haben uns da eingeordnet, wo wir leistungsmäßig hingehören.“ Das Abstiegsgespenst schwebt erneut über der Waldstraße.

Fazit: Der BV Stift Quernheim siegt völlig verdient und auch in der Höhe gerechtfertigt, kann das Ergebnis sogar noch höher gestalten. Das sagt eigentlich schon alles über den SC Bad Salzuflen aus. Die Kurstädter zeigen eine ganz schwache Vorstellung ohne Einstellung.

Tore:

1:0 Kai Krüger (28. Min., 11m)

2:0 Fabian Ebeling (35. Min.)

3:0 Fabian Ebeling (37. Min.)

4:0 Kai Krüger (51. Min.)

4:1 Kordian Rudzinski (61. Min.)

5:1 Kai Krüger (77. Min.)

6:1 Kai Krüger (87. Min.)