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CSL siegt nach Rückstand – Zweininger läutet Aufholjagd ein

Spielbericht

(ab). Der CSL Detmold sammelt drei wichtige Zähler im Tabellenkeller und schlägt den TuS Eichholz-Remmighausen mit 3:1 (0:0). Dabei drehen die Residenzler in den letzten 20 Minuten des Spiels noch einen Rückstand.

 

 

Von André Bell

 

TuS-Coach Tim Hosch muss zunächst einmal etwas loswerden und ein wenig nachrechnen: „Wir müssen folgende Annahme als gegeben hinnehmen, nämlich, dass man nach einer Führung auf jeden Fall das Spiel gewinnt. Wenn dem so ist, dann haben wir, und ich habe mal ganz kurz nachgeguckt, aber ohne Gewähr, das ist ein ungefährer Schätzwert, der ungefähr hinkommen sollte, 23 Punkte nach Führung verspielt.“ Und wenn man die berücksichtigen und einrechnen würde, würde der TuS Eichholz-Remmighausen auf dem dritten Tabellenplatz rangieren und um den Auf- und nicht gegen den Abstieg spielen. Das ist sehr viel Konjunktiv, aber gerade deshalb wichtig, „weil wir wieder mal nicht clever waren und den einen individuellen Bock zu viel geschossen haben, der uns in Summe dann so eine hohe Anzahl an Punkten über die Saison hinweg gekostet hat und uns in eine Situation bringt, die unnötig ist und dann natürlich auch frustrierend“, ärgert sich Tim Hosch.

 

Keine Tore im ersten Durchgang

Rudi Funk

Für das Spiel haben sich die Gäste zunächst „einiges vorgenommen und versuchten von Beginn an, mit langen Bällen Druck auf unsere Defensive aufzubauen“, meint CSL-Kicker Rudi Funk über den Spielverlauf. Der CSL Detmold hat sich erst einmal vorgenommen, „etwas abzuwarten und das Spiel geduldig von hinten aufzuziehen, um so die Situationen spielerisch zu lösen. Das gelang uns in großen Teilen auch gut, sodass wir den Sturmläufen standhielten und die langen Bälle ruhig und mit Übersicht klärten.“ Aber nicht jede Situation kann souverän gelöst werden, „aber das hing auch ein Stück weit mit dem Platz zusammen“. Dennoch machen die CSL-Kicker einen „abgeklärten Eindruck“. Mit einem gerechten 0:0 geht es in die Halbzeit.

 

Esau versenkt Freistoß in die Maschen

Dennis Esau

In der zweiten Halbzeit erwischen die Gäste den besseren Start. „Wir können CSL vom Tor fernhalten, ohne aber selbst wahnsinnig zwingend zu sein. Wir haben dann aber eine gute Aktion“, kann Hosch kurz nach dem Seitenwechsel den Führungstreffer bejubeln. Mirko Röhl bekommt den Ball in die Gasse, läuft allein auf den Keeper zu, wird aber kurz vorm Strafraum noch gestoppt. Allerdings mit einer unfairen Aktion, die mit einer gelben Karte und einem Freistoß geahndet wird. Tim Hosch findet die gelbe Karte fast noch zu milde: „Das war sicherlich eine 50/50-Situation. Da war zwar noch ein Gegenspieler zwei, drei Meter links daneben, aber er wollte gerade schießen und da hätte man sich auch auf Seiten von CSL nicht beschweren können, wenn einer vom Platz geht.“ So aber bleibt es bei Gelb und einer aussichtsreisen Freistoß-Situation für den TuS. Dennis Esau zirkelt den Ball zum 1:0 in die Maschen.

 

CSL bleibt ruhig

„Das war nicht ganz unser Plan“, meint Funk nach dem Rückstand, „aber unsere Jungs bewiesen Moral. Wir ließen uns nicht aus der Ruhe und vor allem aus dem Konzept bringen und spielten weiterhin unser Spiel“. Das 1:0 ist aber erst einmal eine Art Wirkungstreffer. „Das hat man gemerkt, das war auch vom Gefühl her so ein Spiel, wer das erste Tor macht, der ist auf der Siegerstraße“, findet Hosch. 20 Minuten lang hat der TuS das Spiel im Griff und Möglichkeiten, allerdings keine zwingenden. Und so nimmt das Übel, „wie so oft in der Saison seinen Lauf, als wir einen katastrophalen Fehlpass spielen“.

 

Zweininger-Doppelschlag

Erik Zweininger

Der TuS-Coach erklärt, wie es zum Ausgleichstreffer kommt: „Wir sind unbedrängt im Mittelfeld an der Mittellinie, können den Ball nach vorne spielen, können den Ball lang schlagen, können ihn auch notfalls ins Aus spielen unter Gegnerdruck. Könnten vielleicht sogar noch ins Dribbling gehen, aber der Spieler entscheidet sich leider dazu, den Torwart anzuspielen. Der Pass verunglückt und gerät zu kurz.“ Erik Zweininger spekuliert, läuft allein auf das Tor zu und trifft zum Ausgleich. Der TuS Eichholz-Remmighausen verliert nach dem Treffer komplett den Faden und leistet sich gleich den nächsten Aussetzer. Ein weiterer Ballverlust mündet in einen schnellen Gegenstoß, den erneut Zweininger zum Führungstreffer für den CSL Detmold vollendet.

 

Penner macht den Deckel drauf

Nach dem Rückstand kommt vom TuS Eichholz-Remmighausen aber insgesamt zu wenig, um den CSL Detmold nochmal in Bedrängnis zu bringen. „Vielleicht haben wir da zu wenig Druck ausgeübt“, überlegt Tim Hosch. TuS-Keeper Jonas Meise hält seine Mannschaft mit guten Paraden im Spiel, denn über Konter kann der CSL Detmold immer wieder gefährlich vor das gegnerische Gehäuse kommen. „Wir mussten allerdings die letzten Minuten etwas leiden, ehe Tim Penner kurz vor Schlusspfiff auf 3:1 stellte“, kann Rudi Funk erst nach dem Spiel so richtig aufatmen. „Man muss unseren Jungs ein Riesenkompliment machen, dass sie Moral bewiesen und schlussendlich ihre Chancen genutzt haben. Das waren enorm wichtige Punkte für uns. Dem TuS Eichholz-Remmighausen wünschen wir weiterhin alle Gute und eine verletzungsfreie Saison“, zieht Funk eine insgesamt positive Bilanz.

 

CSL hat „aus psychologischem Vorteil mehr gemacht“

Tim Hosch

Tim Hosch muss dem CSL Detmold ein Lob aussprechen: „Das ist eine richtig gute Fußballmannschaft. Es ist immer wieder erstaunlich, wie ausgeglichen die Liga eigentlich ist und wenn man sich teilweise Mannschaften ansieht von der Spielanlage, also zum Beispiel CSL, die jede Situation spielerisch löst, viele Doppelpässe spielt und wenig Möglichkeiten zugelassen hat und auch einen guten Zug zum Tor hat, dann ist es erstaunlich, dass die Mannschaft sogar noch unter uns noch platziert ist.“

Insgesamt geht der Sieg für CSL Detmold auch seiner Meinung nach in Ordnung, „weil sie aus dem Ausgleich und diesem psychologischen Vorteil mehr gemacht haben als wir aus der Führung“. Die Niederlage tut weh, aber jetzt heißt es, „Mund abputzen, weitermachen. Uns bleibt eh nichts anderes übrig“.

 

Hosch hat keine Lust auf Do-or-die-Spiele

Er sieht Potenzial für Verbesserungen: „Wir müssen anfangen, unsere Naivität abzustellen und auch die Fehler zu minimieren, denn die haben uns jetzt schon einige Punkte gekostet. Selbst wenn man nur die Hälfte der Punkte holt, was vielleicht nicht komplett unrealistisch ist, dann sieht man, dass wir mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben würden zu diesem Zeitpunkt der. Aber dem ist nicht so. Die Realität ist, dass wir eine verrückte Woche hinter uns haben und aus zehn eigenen geschossenen Toren – dem gegenüber stehen halt viel zu viele Gegentore –nur drei Punkte geholt haben und deshalb sind wir mittendrin.“ Im Rennen um den Klassenerhalt sieht Hosch sein Team aber noch in der „besten Position“. Aber diesen Vorteil gilt es auch zu nutzen und den Vorsprung über die Ziellinie zu bringen, und „nicht in irgendwelche Do-or-die-Spiele zu rutschen.“ Schon am Dienstag geht es weiter gegen die SF Berlebeck-Heiligenkirchen. Ein Wort hat Hosch noch: „Von Mannschaften wie CSL ist man es schon gewohnt, aber sie spielen sehr fair.“ Auch dem Schiedsrichter attestiert Hosch „eine gute Leistung“.

 

Fazit: Der TuS Eichholz-Remmighausen geht trotz Führung als Verlierer vom Platz. Und das nicht einmal unverdient, denn der CSL Detmold spielt seinen Stiefel trotz des Rückstands souverän runter und dreht das Spiel.

 

Tore:

0:1 Dennis Esau (53. Min.)

1:1 Erik Zweininger (72. Min.)

2:1 Erik Zweininger (76. Min.)

3:1 Tim Penner (90. + 3. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
1. Mai 2022 90' Kreisliga A Detmold 2021/22 29

Spielort

Sportplatz Hohenloh
Anne-Frank-Straße 6, 32756 Detmold, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
CSL Detmold033Win
TuS Eichholz-Remmighausen011Loss

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