Dadaev entscheidet Top-Spiel in Minute 85

Spielbericht

(ab). Die Partie zwischen dem SV Werl-Aspe und dem TuS Asemissen hat gehalten, was man sich von ihr versprochen hat. Es ist ein packendes, umkämpftes Top-Spiel, welches der TuS Asemissen spät mit 4:3 für sich entscheiden kann. Dabei liegt der TuS bis kurz vor Schluss nicht einmal in Führung.

Gidion-Gian Benkel

Denn den besseren Start ins Spiel erwischen eindeutig die Hausherren. „Wir haben Asemissen in der ersten Halbzeit durch unsere Kaltschnäuzigkeit auf dem falschen Fuß erwischt“, meint SVWA-Coach Marcio Goncalves. Auch Asemissen-Coach Carsten Skarupke beobachtet, dass „Werl-Aspe loslegt wie die Feuerwehr.“ Nach zehn Minuten führt der SV Werl-Aspe bereits mit 2:0. Niklas Haupt trifft mit einem Freistoß, den der TuS nach einem individuellen Fehler verursacht, zur Führung. Danach haut Gidion-Gian Benkel den Ball aus spitzem Winkel volley mit Gewalt ins Netz. Auch da ist der TuS „nicht auf der Höhe“, so Skarupke. In der Folge nimmt der Coach eine taktische Änderung vor, weil er „schon gemerkt hat, dass Werl-Aspe sich taktisch vorgenommen hatte, von vornherein Vollgas zu geben, und dass die Taktik nicht voll aufgegangen ist, weil sie immer mehr Körner verloren haben und immer mehr an Durchschlagskraft nach vorne.“

Ein „Spiel auf ein Tor“ in Halbzeit zwei

Marius Seipt

In der Folge kann Oliver Düding auch auf 1:2 verkürzen. „Da waren nicht eng genug dran“, ärgert sich Goncalves. Doch seine Mannschaft zeigt eine gute Reaktion und rappelt sich nochmal auf, kann noch in der ersten Halbzeit das 3:1 nachlegen. Finn Jordan trifft nach einer Ecke von Alexander Pape. Doch das Spektakel hat noch mehr im Angebot. Ebenfalls nach einer Ecke kann Asemissen erneut verkürzen. Leon Schrenke sorgt für den 2:3-Pausenstand. Auch in der Kabine spricht Skarupke nochmal ein paar Sachen an, nimmt weiter Änderungen vor. Und das wirkt sich auf das Spiel aus, denn in der zweiten Halbzeit ist es ein „Spiel auf ein Tor. Werl-Aspe hat gar nichts mehr nach vorne gemacht. Wir hatten im Minutentakt Chancen, haben uns aber leider erst nicht belohnt nach einer der gefühlt 25 Ecken, bis wir einen berechtigten Elfmeter zum 3:3 verwandeln.“

Entscheidung fällt „aus dem Nichts“

Marcio Goncalves

Mit Tim Meier und Marius Seipt sind ausgerechnet zwei Ex-SVWA-Kicker am Ausgleich beteiligt. Meier wird im Strafraum „von hinten leicht getroffen, doch das reicht für den Pfiff“, hadert Goncalves mit der Entscheidung. Marius Seipt trifft aber erst im Nachschuss, weil SVWA-Keeper Kilian Wiegers den ersten Versuch noch parieren kann. Das 3:3 ist „der glückliche Ausgleich“, so Goncalves. Kurz darauf hat Ibrahim Sory Camara die erneute Führung für Werl-Aspe auf dem Fuß, verzieht nach einem Freistoß aber freistehend und haut die Kugel übers Tor. „Das hätte es sein können, aber die Kräfte gingen spürbar zurück“, beobachtet der SVWA-Coach. Kurz vor Schluss kassieren die Hausherren dann den bitteren Gegentreffer. Ein „Tor aus dem Nichts. Ein harmloser Schuss wurde von unserem Torhüter leider unglücklich ins Tor gebracht. Ärgerlich. Asemissen wusste selbst nicht, wie sie den gemacht haben“, kratzt sich Goncalves am Kopf und rätselt über den Treffer. „Aber so ist es nun mal.“

Skarupke ist stolz

Tim Meier

Carsten Skarupke ist stolz auf seine Mannschaft: „So, wie sie es gemacht haben, mit welcher Leidenschaft und welcher Einsatzbereitschaft sie das Spiel versucht haben auf unsere Seite zu biegen, und das trotz der vielen Ausfälle und der Tatsache, dass wir Donnerstag schon gespielt haben, dass meine Mannschaft da nochmal so viel investieren konnte, darauf bin ich extrem stolz.“ Der Coach verteilt auch noch extra Lob: „Spieler des Spiels ist definitiv Tim Maier, der die Mannschaft immer wieder angetrieben hat, genauso wie Marius Seipt, der seine alten Kollegen vor richtige Probleme gestellt hat. Und natürlich ganz besonders hervorzuheben ist Tim Ende, der im Mittelfeld die Löcher gestopft hat und was der an Laufpensum absolviert hat, unvorstellbar.“

Fazit: „Wir haben Asemissen nahe einer Niederlage gehabt! Starke Leistung meiner Mannschaft, leider ließen die Kräfte nach und man merkt aktuell unseren dünnen Kader! Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen“, urteilt Marcio Goncalves nach dem Spiel. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Tore:

1:0 Niklas Haupt (5. Min.)

2:0 Gidion-Gian Benkel (9. Min.)

2:1 Oliver Düding (19. Min.)

3:1 Finn Jordan (34. Min.)

3:2 Leon Schrenke (39. Min.)

3:3 Marius Seipt (75. Min.)

3:4 Alichan Dadaev (85. Min.)