Das Topspiel, das keines gewesen ist

Spielbericht

(ab). Das Duell des 14. Spieltags zwischen der SG Sabbenhausen/Elbrinxen/Falkenhagen und der SG Istrup/Brüntrup wird dem Anspruch eines Topspiels nicht gerecht. Dafür lassen beide Mannschaften fußballerisch zu selten ihr Können aufblitzen. Zudem fahren die Gäste offenbar eine sehr harte Gangart. Sagen zumindest die Hausherren, die sich nicht fair vom Schiedsrichter behandelt fühlen.

Von André Bell

Manuel Fricke

Mit dem 1:1 sind die Hausherren „überhaupt nicht zufrieden. Es war für uns mehr drin. In der ersten Halbzeit haben eigentlich nur wir gespielt. Istrup hatte zwar mehr Ballbesitz, darauf haben wir uns aber eingelassen, weil aus dem Spiel nichts Gefährliches dabei war“, so Maurice Hasse, der Kapitän der gastgebenden Spielgemeinschaft. Die SG Istrup/Brüntrup wirkt ideenlos und die SG Sabbenhausen/Elbrinxen/Falkenhagen lässt bis auf zwei Halbchancen nichts zu. Offensiv läuft es bei den Hausherren deutlich besser, zumindest das Chancenverhältnis kann die SG SEF deutlich für sich verbuchen. Einziger Schwachpunkt ist die Chancenverwertung. Allein Manuel Fricke hätte das Spiel im Alleingang entscheiden können. Einen feinen Steckpass von Kai Gast kann Fricke zwar zum 1:0 ins Netz schieben, kurz darauf scheitert er aber zweimal an Gäste-Keeper Patrick Kobychno frei stehend.

Kobychno hält Gäste im Spiel

Patrick Kobychno

Andre Georg ist nicht zufrieden mit dem ersten Abschnitt der SG Istrup/Brüntrup: „Wir haben die erste Halbzeit weggeschmissen und nicht das umgesetzt, was wir uns im Vorfeld vorgenommen haben, sondern nur auf das Spiel der Gastgeber reagiert. Das reicht dann in so einem Spiel nicht, um auch drei Punkte mitzunehmen. Im ersten Durchgang hat unser Fänger noch zwei Dinger gut pariert und uns im Spiel gehalten.“ So hätten sich die Gäste „nicht beschweren dürfen, wenn wir mit einem 3:0 in die Halbzeit gehen. Das wäre verdient gewesen“, findet Maurice Hasse. So ist es aber „nur“ ein 1:0. Insgesamt ist es ein Spiel, wie Andre Georg es erwartet hatte: „Platz sehr tief und schwer zu bespielen. Viele Zweikämpfe im Mittelfeld.“ Und über das Gegentor regt sich der Obmann auch mit etwas Abstand immer noch auf: „Aus einem eigenen Standard vor dem gegnerischen Tor dürfen wir so leicht nicht in einen Konter geraten. Mit zwei Pässen in die Tiefe steht der Torschütze auf einmal vor unserem Tor.“

Cucchiara gleicht aus, Kucaba fliegt

Niklas Weber

Die zweite Halbzeit verläuft überraschend ereignisarm. Die SG Istrup/Brüntrup erhöht zwar den Druck, ist aber nicht zwingend genug in den Aktionen. Allerdings kündigt sich der Ausgleichstreffer schon an. Denn zunächst kann Niklas Weber zweimal vor heranstürmenden Angreifer klären, beim Schuss von Fabio Cucchiara eine Viertelstunde vor Schluss ist er aber machtlos. Zuvor hat Dominik Kucaba die Chance auf die Vorentscheidung, kommt wenige Meter vorm Tor aber nicht an den Ball. In der 77. Minute steht Kucaba dann erneut im Mittelpunkt. Bei einem Einwurf wirft er einen Gegenspieler ab und wird vom Schiedsrichter mit der Roten Karte vom Platz gestellt. Maurice Hasse bezeichnet die Aktion als „selten dämlich, aber das kann in so einem hitzigen Spiel passieren“, stellt sich der Kapitän vor seinen Mitspieler.

Istrup/Brüntrup in Überzahl harmlos

Andre Georg

Doch auch mit einem Mann mehr ist den Gästen nichts mehr eingefallen, um noch drei Punkte mit nach Hause zu nehmen. Die SG Sabbenhausen/Elbrinxen/Falkenhagen hat in der Schlussphase noch einige Standardsituationen, die aber auch nicht mehr zielführend verwertet werden können. Und so geht dieses Spiel mit einem Remis zu Ende, mit dem niemand zufrieden ist. Für die SG Istrup/Brüntrup wären „die zwei fehlenden Punkte enorm wichtig gewesen“, so Georg. „So wird der Abstand nach oben nur noch größer.“ Sieben Punkte fehlen nun bereits auf den TuS Kachtenhausen. Zwar war der zweite Durchgang der Gäste deutlich besser, zumindest „vom kämpferischen und dem Willen, das Ding zu drehen“, nach dem Ausgleich kann die Weskamp-Elf aber „keine besonders gefährlichen Offensivaktionen mehr setzen. Mit dem Punkt müssen wir leben. Bis zur Winterpause dürfen keine Punkte mehr abgegeben werden, das ist Fakt“.

Hasse: „Matchplan von Istrup leuchtet mir nicht ein“

Maurice Hasse

Ähnlich wird sich auch Maurice Hasse am Ende äußern, zuvor muss der Spielführer der Hausherren aber noch ein paar kritische Worte loswerden: „Eigentlich mache ich das nicht, diesmal muss ich aber was dazu sagen. Der Schiedsrichter hat das Spiel massiv beeinflusst. Beide Mannschaften waren in Bestbesetzung, aber der Matchplan von Istrup leuchtet mir nicht ganz ein, weil es nur auf die Knochen ging. Da waren teilweise echt böse Fouls dabei mit offener Sohle und so weiter. Für mich waren das keine Zweikämpfe mehr.“ Timo Ellermann hat es vermutlich auch schlimmer erwischt und sich einen Bänderriss zugezogen. Da fällt Maurice Hasse dann auch nicht mehr viel zu ein, außer, dass „der Schiedsrichter das Spiel überhaupt nicht im Griff hatte. Er hatte keine klare Linie und das Spiel damit deutlich beeinflusst“. So hätte laut des Kapitäns ein Gästespieler nach dem Seitenwechsel mit gelbrot vom Platz gemusst, nachdem er mit gelb vorbelastet einem Gegenspieler „mit offener Sohle aufs Knie“ steigt.

„Fader und bitterer Beigeschmack“

Schlussendlich kommt Maurice Hasse zum Urteil, dass die SG Istrup/Brüntrup „das Spiel niemals mit elf Mann zu Ende bringen darf“. So war es dann auch „kein Fußballspiel. Es hatte nichts mit einem Topspiel zu tun, so wie die in unsere Leute reinfliegen, treten und kloppen. Das habe ich so noch nicht gesehen“. Das Spiel hätte mit der SG Sabbenhausen/Elbrinxen/Falkenhagen nur „einen Sieger haben dürfen“, so Hasse. Und „hätte der Schiedsrichter das Spiel auch nur einigermaßen im Griff gehabt, hätten wir das Ding auch easy gewonnen“. Der Kapitän ist aber auch selbstkritisch und meint: „Das Einzige, was wir uns ankreiden müssen, ist, dass wir die Torchancen nicht machen. Aber das Spiel hat einen faden und bitteren Beigeschmack für uns, weil wir ein super Spiel abgeliefert haben und das Spiel eigentlich gewinnen müssen. Und gegen zehn Mann wäre es natürlich leichter gewesen“, so Hasse, der „maßlos enttäuscht und stinksauer“ ist. „Das war die größte Frechheit. Wir müssen mit dem Punkt leben, obwohl wir die bessere Mannschaft waren.“

Fazit: Sportlich ist das Remis für die SG Sabbenhausen/Elbrinxen/Falkenhagen zu wenig. Die SG Istrup/Brüntrup bestraft die Hausherren für die schwache Chancenverwertung, ist mit dem Punkt aber ebenso wenig zufrieden. Man hatte sich mehr ausgerechnet.

Tore:

1:0 Manuel Fricke (31. Min.)

1:1 Fabio Cucchiara (77. Min.)