Don-Voß bringt Spannung ins Aufstiegsrennen

Spielbericht

(ab). Der SV Wüsten lässt seinen ersten Matchball liegen und kassiert beim FC Donop-Voßheide seine erste Saisonniederlage. Die Kaiser-Elf rückt bis auf einen Zähler an den Tabellenführer heran und sorgt für neue Spannung im Aufstiegsrennen.

Von André Bell

Das Spitzenspiel der Kreisliga B1 Lemgo hat das gehalten, was es versprochen hat. Fußballerisch ist es zwar kein hochklassiges Spiel, aber „Leidenschaft, Kampf und Spannung“ unterhalten die zahlreichen Zuschauer. „Schon die Voraussetzungen durch das Wetter und volle Zuschauerränge haben dafür gesorgt, dass beide Teams echt motiviert waren“, so Christopher Falke.

Simon Koring

Aus Sicht von Simon Koring, dem sportlichen Leiter des SV Wüsten, sind die Gäste „in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft mit den klareren Torchancen“. Schachwand Derbas scheitert zweimal in aussichtsreicher Position, auch Merwan Osso und Luca Wallbaum bringen den Ball nicht an FC-Keeper Pascal Neumann vorbei ins Netz. Koring meint: „Von den Chancen müssen wir grundsätzlich eine reinmachen.“ Tun die Gäste aber nicht, weshalb es mit dem 0:0 in die Kabine geht. Christopher Falke sieht das Spiel etwas ausgeglichener: „Bis zum ersten Treffer hatte jede der beiden Mannschaften Phasen, in denen sie besser war und etwas Druck aufbauen konnte.“

Erdem kommt und trifft

Zur zweiten Halbzeit bringt Don-Voß-Coach Jens Kaiser mit Serkan Erdem einen neuen Angreifer in die Partie und der Wechsel macht sich auch direkt bezahlt. Denn Erdem bringt die Hausherren mit 1:0 in Führung. Das Tor gehört aber aus Sicht des SV Wüsten in die Kategorie „Slapstick“.

Serkan Erdem

Denn der SVW bekommt den Ball nicht geklärt. Einer bekommt ihn gegen das Standbein, ein anderer schlägt über den Ball, sodass Erdem plötzlich frei vor Paul Erik Vinzelberg auftaucht und den Schlussmann eiskalt überwindet. Und der FC Donop-Voßheide erhöht in einer Partie, die immer hitziger wird, den Druck. Zehn Minuten nach dem Führungstreffer bekommen die Hausherren einen Elfmeter zugesprochen. Simon Koring beschreibt die Szene wie folgt: „Ich hatte drauf gehofft, so wie unser Spieler zum Ball geht, dass es ein cleveres Foul ist. Es gibt die gelbe Karte, er war nicht letzter Mann, das Foul war relativ weit außen und es gibt einen Freistoß.“

Elfmeter und Platzverweis gegen Wüsten

Doch der Schiedsrichter zeigt auf den Punkt, denn „leider war das Foul im Sechzehner, es gab auch keine Beschwerden“, so Koring. Robin Kemena lässt sich die Chance nicht entgehen und erhöht souverän auf 2:0 für den FC Donop-Voßheide. Und als wäre der 0:2-Rückstand nicht schon genug Bürde für den SV Wüsten, dezimieren sich die Gäste kurz darauf selbst. Nach einer Rudelbildung, die eigentlich schon gelöst scheint, holt ein Wüsten-Spieler aus und schlägt seinem Gegenspieler ins Gesicht. „Das Ding ist sicherlich Auslegungssache der Intensität und der Geschwindigkeit. Ich habe keine Faust gesehen, aber es ist trotz allem eine Tätlichkeit und eine rote Karte“, erklärt Simon Koring, der es auch gut findet, dass ein Schiedsrichter-Gespann für die Spielleitung zuständig ist: „Es war ein hitziges Spiel, viele Zuschauer, da tat es einfach gut.“

Neumann hält die Null

Bezüglich des Platzverweises gibt es aber keine zwei Meinungen, so der sportliche Leiter: „Ich habe die Hand gesehen, der Linienrichter stand mit genau gegenüber, hat die Szene von der anderen Seite gesehen und dachte sich, das ist eine klare Sache. Und das war es auch.“

Pascal Neumann

In Unterzahl versucht es der SV Wüsten noch mal, kann aber nicht mehr wirklich viel Druck aufbauen. „Wir hatten das Spiel gut im Griff, bis es durch einen Elfmeter für Wüsten noch einmal drohte spannend zu werden“, so Falke. Johannes Schubert holt den Strafstoß mit „vollem Körpereinsatz“ raus, ist einen Tick schneller am Ball als Pascal Neumann, der Schubert nur noch abräumen kann. Doch Neumann macht seinen Fauxpas direkt wieder gut und hält den vom Gefoulten getretenen Elfmeter mit einer starken Parade. „Danach ist nicht mehr viel passiert und wir konnten das Ergebnis über die Zeit bringen“, jubelt Christopher Falke über den wichtigen Heimsieg.

Koring: „Haben es immer noch in der eigenen Hand“

Der SV Wüsten hatte sich das Gastspiel „anders vorgestellt. Auf der anderen Seite sind wir weiterhin in einer guten Position und haben noch zwei Spiele. Mund abputzen, weiter geht’s, wir haben es noch in der eigenen Hand. Donop-Voßheide hat schon gefeiert, als wären sie aufgestiegen, jetzt gilt es, die nächsten zwei Wochen zu zeigen, dass sie es nicht werden. An der Tabelle ändert sich nichts, es wird nur noch ein bisschen spannender“, so Simon Koring abschließend.

Fazit: Der FC Donop-Voßheide siegt verdient gegen den SV Wüsten und macht das Aufstiegsrennen wieder spannend. Der SVW ist aber weiter in der Pole-Position, muss allerdings beide übrigen Partien gewinnen.

Tore:

1:0 Serkan Erdem (47. Min.)

2:0 Robin Kemena (per Elfmeter; 58. Min.)