Ein Remis, das niemandem hilft

Spielbericht

(ab). Der SC Extertal und der TSV Kirchheide trennen sich mit einem 1:1-Unentschieden, das keinem von beiden so richtig weiterhilft. Der SCE verliert zwei Plätze und der TSV behält die rote Laterne.

Von André Bell

Tom Limberg

Die erste Halbzeit ist geprägt von gegenseitigem Abtasten. Keiner der beiden Kontrahenten will ins Risiko gehen, sodass es eine Weile dauert, bis das Spiel zumindest ein wenig Fahrt aufnimmt. Die Gäste sind mit der Spielgestaltung im ersten Durchgang nicht zufrieden. Co-Trainer Andreas Siebert erklärt, weshalb: „Wir sind die erste Halbzeit zu zögerlich und ängstlich angegangen. Die letzten Spiele gegen Heiden oder gegen Wüsten sind wir meines Erachtens ein wenig aktiver gewesen, denen haben wir das Spiel aufgezwungen und haben viel mehr agiert.“ Gegen den SCE ist der TSV Kirchheide aber „insbesondere in der ersten Hälfte ein wenig zurückhaltender“. Viel besser läuft es beim SC Extertal allerdings nicht, immerhin haben die Hausherren aber die erste richtig gute Chance. Der TSV will den Ball durch die eigene Abwehrreihe spielen, dabei rutscht Robin Winter aus, sodass Ingo Brand die Chance ergreift und allein auf das Tor zuläuft. Mit einer tollen Parade im Eins-gegen-Eins hält Tom Limberg den TSV Kirchheide im Spiel.

Slapstick-Gegentor für Kirchheide

Ingo Brand

Insgesamt servieren beide Teams aber nur Magerkost in den ersten 45 Minuten, viel findet zwischen den Strafräumen statt. Die Ansätze nach vorn werden nicht konsequent durchgespielt. Die beste Chance für den TSV Kirchheide hat Fynn Steinicke, der nach einem feinen Steckpass aber knapp am Tor vorbeizielt. Als sich alle schon auf das 0:0 zur Pause eingestellt haben, startet Ingo Brand einen Alleingang, lässt zwei Gegenspieler aussteigen und wird vom dritten gestoppt. Die daraus resultierende Ecke fliegt in den Fünfer, wo Tim Limberg nicht an den Ball kommt, wovon Philipp Winter so überrascht ist, dass er nicht mehr reagieren kann, weshalb der Ball von seinem Fuß ins eigene Tor abgelenkt wird. Mit einer glücklich erzielten 1:0-Führung für den SC Extertal geht es in die Kabine. „Das war sehr, sehr bitter, vor allem, weil es kurz vor der Pause war“, ärgert sich Andreas Siebert über den Rückstand.

Knaller von Ellermeier

Valentin Ellermeier

Die Einstimmung in der Kirchheider Kabine ist unmissverständlich: „Mindestens ein Tor muss her, wenn nicht sogar zwei oder drei.“ Entsprechend kommen die Gäste auch mit mehr Elan aus der Kabine, der SC Extertal verschläft die ersten Minuten nach dem Seitenwechsel. „Kirchheide war ein bisschen wacher und hat versucht, mehr zu machen und über die Außen zu spielen, statt durch das Zentrum“, beobachtet Thomas Elsner. Der spielende Trainer des SCE sieht, dass der TSV Kirchheide so „etwas gefährlicher“ wird. Ein „unnötiges Foul an der Mittellinie“ führt zum Gegentor für die Hausherren. Den führt der TSV schnell aus, der Ball kommt zu Valentin Ellermeier, der aus 25 Metern einfach mal abzieht. Der von Ingo Brand noch leicht abgefälschte Ball schlägt unhaltbar im rechten Giebel ein. „Ein wunderschönes Tor“, schwärmt Andreas Siebert.

Elsner: „Müssen noch enger zusammenrücken“

Thomas Elsner

Im Anschluss haben beide Teams noch ihre Möglichkeiten, doch sowohl Tom Limberg auf der einen als auch Moritz Jaeger auf der anderen Seite können alles entschärfen. So bleibt es beim 1:1. Für den SC Extertal ist es „ärgerlich, dass wir im Heimspiel nur einen Punkt geholt haben. Drei wären Pflicht gewesen“, moniert Thomas Elsner. Andererseits ist „ein Punkt mehr als null und daher bin ich zufrieden“. Die anstehenden Aufgaben werden allerdings „nicht leichter und die Kadersituation nicht angenehmer“. Deshalb heißt es „noch enger zusammenrücken und Gas geben“. Am kommenden Sonntag steht das Gastspiel beim SC Bad Salzuflen an.

TSV braucht Punkte, „um unten herauszukommen“

Andreas Siebert

Ein „klassisches 1:1“ hat Andreas Siebert gesehen, das aber „für beide Mannschaften zu wenig ist“. Der Co-Trainer versucht das Positive zu sehen: „Wir haben nicht verloren und Extertal nicht davonziehen lassen, sondern wir haben den Abstand zumindest gehalten.“ Es bleibt eine „enge Kiste“ im Tabellenkeller. Festzuhalten bleibt, „dass wir punkten müssen, damit wir da unten noch rauskommen und das wollen wir nächste Woche zu Hause wieder tun, mit voller Mannschaftsstärke, aber einer noch besseren Einstellung auf heimischem Geläuf“. Mit dem TBV Lemgo II kommt am Wochenende erneut ein direkter Konkurrent, noch dazu in einem Derby, auf den TSV Kirchheide zu.

Fazit: Die Aufsteiger aus der Kreisliga B1 Lemgo trennen sich im zweiten Aufeinandertreffen mit einem gerechten Remis, das aber keinem so richtig weiterhilft. Beide Teams stehen vor einer schweren Rückrunde.

Tore:

1:0 Philipp Winter (Eigentor; 45. Min.)

1:1 Valentin Ellermeier (51. Min.)