Phillips-Ärger nach 0:6-Pleite

Spielbericht

(hk). Dieses Schwelentrup-Derby ist eine glasklare Angelegenheit. Nach 90 aufregenden Minuten triumphiert der FC Schwelentrup-Spork-Wendlinghausen II am heimischen Sporker Holz mit 6:0. In bester Laune präsentiert sich unterdessen SSW II-Coach Sören Höltke, der bei Lippe-Kick erklärt: „Ich bin mit dem kompletten Spiel zufrieden.“ Was zuträglich für seine Stimmungslage ist: „Wir haben dem RSV wenige Chancen gegeben, haben defensiv gut gestanden, und offensiv ordentlich Druck gemacht.“ Spürbar enttäuscht konstatiert der Gäste-Trainer Bodo Phillips: „Fußball kann ein Arsch sein.“

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Von Henning Klefisch

Fabian Dümpe

Im ersten Durchgang mangelt es den Sporkern zunächst an der offensiven Durchschlagskraft. Einzig Fabian Dümpe ist in der elften Spielminute erfolgreich. Gegen Ende der ersten 45 Minuten leistet sich der Gastgeber „eine leichte Schwächephase“, was für Höltke kein Grund ist, beunruhigt zu werden: „Aber das ist nun einmal so.“ Insbesondere in den ersten 45 Minuten haben die Männer aus dem Bergstadion demonstriert, dass sie leistungsmäßig mit dem Aufstiegsaspiranten „mithalten können.“ Den Rückstand charakterisiert Bodo Phillips als „unglücklich.“ Was er definitiv bedauert: „Wir verpassen es dann leider auch, den Rückstand zu egalisieren.“

„Wir brechen ein, Spork hat Gas gegeben“

Weil der erste Spielabschnitt den Glauben in die eigene Stärke manifestiert hat, haben sich die RSV-Männer vorgenommen, ein großes Investment in den zweiten 45 Minuten zu tätigen. Dieser Plan wird allerdings schnell durchkreuzt. Wenige Augenblicke nach dem zweiten Gegentreffer schlucken sie zudem eine Ampelkarte. „Somit war es eigentlich schon entschieden“, ärgert sich Phillips. Ein echter Genickbruch also, wie er beobachtet: „Wir brechen ein und Spork hat noch einmal Gas gegeben.“ Was für ihn ein ausgewachsenes Problem darstellt: „Wir sind in Unterzahl nicht mehr hinterhergekommen.“ Deutlich besser sind die SSW II-Jungs da schon in den zweiten 45 Minuten unterwegs. Sie entfachen eine immense Angriffspower, belohnen sich mit gleich fünf Toren. Jonas Diemert (per Elfmeter; 62.; 70. Min.), Fabian Dümpe (78. Min.), Dennis Römer (Bild links; per Schuss von der Strafraumkante; 80. Min.) und Ole Zietz (im Eins-gegen-eins-Duell; 67. Min.) verewigen sich in der Torschützenliste. Beim zweiten Diemert-Treffer brilliert er im direkten Eins-gegen-eins-Duell gegen den RSV-Schlussmann Patrick Mischke.

„Sowas hat der Spieler nicht nötig“

Bodo Phillips

Beim Tor zum 6:0-Endstand hat Bodo Phillips erkennbar „den Sports-Geist und das Fair-Play“ vermisst. Was ärgert ihn denn im Detail? „Der Spieler nimmt den Ball ganz klar mit der Hand mit und kommt so frei zum Abschluss.“ Der Referee Timo Franz-Sauerbier hat diese Szene nicht genau erkennen können, fragt den Schützen, ob ein Handspiel vorliegt. Dieser verneint es allerdings. „Schade, denn sowas hat der Spieler nicht nötig.

Sören Höltke

Besonders nicht, wenn man 5:0 führt.“ In einer gänzlich anderen Stimmungslage befindet sich der Gastgeber-Coach. „Alles in allem ein gelungenes Spiel, ich bin zufrieden mit der Leistung unserer Mannschaft“, rekapituliert Sören Höltke im Gespräch mit Lippe-Kick. Nach der Einschätzung von Bodo Phillips fällt dieser 6:0-Erfolg um gleich drei Tore zu hoch aus. Zudem bleibt bei ihm „die bittere Erkenntnis, dass Fair-Play leider noch nicht angekommen ist.“

Fazit: Die eindeutig überlegene Heim-Mannschaft vom FC Schwelentrup-Spork/Wendlinghausen II besiegt im zweiten Durchgang klar unterlegene Schwelentruper. In den ersten 45 Minuten allerdings ist es nahezu eine Begegnung auf Augenhöhe. Da verkauft sich die Phillips-Elf nämlich prächtig.

Tore:
1:0 Fabian Dümpe (11. Min.)
2:0 Jonas Diemert (per Elfmeter; 62. Min.)
3:0 Jonas Diemert (70. Min.)
4:0 Fabian Dümpe (78. Min.)
5:0 Dennis Römer (80. Min.)
6:0 Ole Zietz (67. Min.)