Lemgoer Lehrstunde für SSW

Spielbericht

(hk). Mit einer herausragenden Performance ergattert der TBV Lemgo II drei ganz wichtige Zähler. Der Status der Zufriedenheit ist beim Gäste-Coach Benjamin Rawe äußerst hoch. Bei einem robusten und zweikampffreudigen Kontrahenten entwickeln die Lemgoer schnell eine Passion für dieses Spiel – auf einem allerdings schwer bespielbaren Rasenplatz am Sporker Holz. FC SSW-Coach Rouven Post konstatiert ehrlich wie ein Beichtvater: „Heute war einfach nicht mehr drin. Es war ein gebrauchter Tag.“

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Von Henning Klefisch

Louis Hagemann

Der personelle Aderlass von einigen wichtigen Akteuren erweist sich bei den Hausherren als zu gravierend. Ein Duo aus der Reserve hilft aus, zwei weitere Akteure haben vorher noch ein Match mit der SSW-Reserve in den Knochen. Mit Tony Webb steht der etatmäßige Alt-Herren-Keeper zwischen den Pfosten. In einem interessanten Match müssen die Zuschauer bis zur 36. Spielminute warten, ehe Louis Hagemann die Hansestädter zur 1:0-Pausenführung schießt. Auf der rechten Außenbahn entscheiden die Gäste gleich mehrere wichtige Zweikämpfe für sich. Dann erfolgt eine Seitenverlagerung auf die linke Position, wo Hagemann lauert und nervenstark als Finisher überzeugt. Nach Rawes Ansicht geht dieser knappe Vorsprung „in Ordnung.“ Seine plausible Begründung: „Wir hatten leichte Vorteile im Spiel nach vorne und bei Kontern, FCSSW war dafür bei Standards sehr gefährlich.“

„Dann brechen wir etwas auseinander“

Jan-Lukas Hohmeier

Wichtig für das eigene Wohlergehen ist das zweite Hagemann-Tor nur fünf Zeigerumdrehungen nach dem Wiederanpfiff. Patrick Kötter flankt sehr schwungvoll, Jonas Zych legt auf Hagemann ab, der diesen gelungenen Spielzug zu einem erfolgreichen Ende führt. SSW lebt aber noch, trifft nur wenige Minuten danach durch Jan-Lukas Hohmeier zum 1:2. Als Jan Ehlert jedoch keine zehn Minuten später auf 3:1 erhöht, ist eine Art Vorentscheidung bereits gefallen. Dimi Gegas bedient Ehlert mit einem weiten wie gefühlvollen Zuspiel. Auch Post hat die einschneidende Bedeutung von diesem Gegentor realisiert: „Danach brechen wir etwas auseinander.“ So gewähren sie den Gästen einige vielversprechende Räume. Diese wissen damit geschickt umzugehen, finden spannende fußballerische Lösungen. Dass die Joker auch gefährlicher als Batman sein können, wird in den Schlussminuten bewiesen. Denis Igic wird vom überragenden Hagemann nach 83 Minuten entscheidend bedient. Marvin Fuchs glänzt per Lieferservice in der Schlussminute für Daniel Esko.

„Lemgo II war uns einen Schritt voraus“

Rouven Post

Rouven Post prangert zudem die eigene körperliche Fitness an, weshalb sie den agilen Lemgoern nur wenig entgegenzusetzen haben. „Da war Lemgo II uns heute einen Schritt voraus. Das Ergebnis ist auch in der Höhe hochverdient.“ Rawe bilanziert gegenüber Lippe-Kick abschließend: „Insgesamt eine gute, mannschaftlich geschlossene Vorstellung von uns mit dem richtigen Einsatz. Am Ende ein verdienter Sieg.“

Fazit: Ein absolut berechtigter Erfolg für den TBV Lemgo II, der seinem Kontrahenten in sämtlichen Belangen klar überlegen ist. Allerdings leiden die Hausherren auch sehr unter der Personalnot.

Tore:
0:1 Louis Hagemann (36. Min.)

0:2 Louis Hagemann (50. Min.)

1:2 Jan-Lukas Hohmeier (56. Min.)

1:3 Jan Ehlert (65. Min.)

1:4 Denis Igic (83. Min.)

1:5 Daniel Esko (90. Min.)