Kein Spiel für Ästheten

Spielbericht

(ts). Es dauert seine Zeit, bis das Spiel seine ersten Höhepunkte erlebt. Um die 30. Minute herum eine Großchance für den TuS Brake, die Jörn Pieper aus etwa fünf Metern vor dem Tor vergibt.
In der 59. Spielminute pfeift der Schiedsrichter zum Freistoß für den FC SSW in der Nähe der Strafraumgrenze. Der abgefälschte Ball fällt Jonas Diemert vor die Füße und dieser trifft zum 1:0-Endstand.

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Von Thomas Sauerbier

Jan-Frederik Diemert (Bild links), Co-Trainer des FC SSW, sieht auf dem Aschenplatz keinen Zauberfußball: „Das Spiel war kein Augenschmaus auf der Asche in Schwelentrup.
Am Ende ein Arbeitssieg, den wir natürlich gerne so mitnehmen.“
Das einzige Tor fällt im Zuge einer Standardsituation. Unspektakulär, aber jeder Treffer zählt: „Das Tor fällt durch einen abgefälschten Freistoß, bei dem unser Stürmer Jonas Diemert richtig steht und abstaubt.“

Jonas Diemert

In der ersten Halbzeit sieht Diemert sein Team als das insgesamt stärkere, auch wenn nichts Zählbares dabei rumkommt: „Ansonsten hatte Brake in der ersten Halbzeit eine Chance. Dort waren wir aber spielbestimmender und hätten mit unseren drei bis vier Chancen führen können.“
In der zweiten Halbzeit dann der besagte Treffer. Jan-Frederik Diemert versucht nicht, das Spiel noch schönzureden, lobt aber die Defensive: „In der 2. Halbzeit war es dann ein hin und her mit langen Bällen, wobei unsere Abwehr sicher stand und nichts zugelassen hat.“

Ungeschönte, klare Worte

Alexander Kirsch

Alexander Kirsch findet deutliche Worte nach dem Spiel: „Da gibt’s nicht viel zu analysieren. Es war ein unterirdischer Grotten-Kick aus der untersten Schublade, um ehrlich zu sein. Es war jetzt auch nichts Tolles zu erwarten im Vorfeld. Der Platz war wie erwartet eine Katastrophe. Das war mehr eine Staubwüste als alles andere. Seit Wochen fiel kein Tropfen Regen mehr darauf. Sowohl für die Zuschauer, als auch für alle Beteiligten auf dem Platz war es heute einfach nur ein Krampf, ganz, ganz unschön. “
Eine solche Ausgangssituation kann dann auch schon mal ein Spielkonzept undurchführbar machen und das „Falsch“ entscheidet dann über den Ausgang des Spiels: „Kein Spiel, das in irgendeiner Form einen Sieger verdient gehabt hätte. Ich habe es auch meiner Mannschaft gesagt: Dieses Spiel kann heute nur durch einzelne Fehler entschieden werden und wir haben dann leider einmal einen Fehler gemacht in der zweiten Halbzeit: ein unnötiges Foul in der Nähe des 16ers. Der Abpraller geht dann aus einer vermeintlichen Abseitsposition rein.“

Milde mit dem Referee Grob

J. Pieper (Foto: M. Reimer

Zur Abseitsposition und vor allem zum Schiedsrichter, dem entscheidenden Mann in diesem Moment, findet der Trainer des TuS Brake allerdings versöhnliche Worte: „Wir haben uns natürlich aufgeregt und eigentlich haben es auch alle am Platz bestätigt, dass es ein deutlich erkennbares Abseits war, aber es ist natürlich für einen Schiedsrichter auch schwierig, ganz alleine. Schlechte Sichtverhältnisse hatte er auch noch, heute mit tief stehender Sonne. Er hat es nicht gesehen.“
Kirsch räumt dem Gegner mehr Spielanteile in der ersten Hälfte ein, allerdings „auch keine zwingenden Chancen“ und sieht sein Team als die torgefährlichere Mannschaft: „Wir hatten eine Riesenchance im Spiel nach 30 Minuten durch Jörn Pieper, der aus fünf Metern frei stehend übers Tor schießt.“

„Ist schon bitter, aber es nützt nichts“

Er ärgert sich über die knappe Niederlage, vor allem mit Blick auf das Hinspiel gegen den FC SSW: „Dass du dann 1:0 verlierst, tut weh, vor allen Dingen, weil wir im Hinspiel auch schon so unglücklich verloren haben. Jetzt haben wir letztlich nach zwei Spielen null Punkte gegen Spork geholt, beide Spiele verloren, kriegen drei Standardgegentore. Das ist schon bitter, aber es nützt nichts.“
Kirsch hat heute nicht viel zu loben und schaut direkt nach vorne. Was jetzt zählt, sind Punkte: „Wir haben heute auch wirklich nicht unser bestes Spiel gemacht, und den Schuh müssen wir uns auch selbst anziehen, am Ende des Tages. Und uns jetzt sehr zielstrebig vorbereiten auf das vorentscheidende Spiel nächste Woche gegen Lockhausen.“

Fazit: Ein knapper, glücklicher Sieg für den FC SSW, der jedoch drei wertvolle Punkte mit sich bringt. Auf der anderen Seite eine unglückliche Niederlage für Brake, die nun andernorts Punkte sammeln müssen, um auf der sicheren Seite zu sein und nicht noch in einen Abstiegskampf verwickelt zu werden.

Tor:
1:0 Jonas Diemert (59. Min.)