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Gatzke-Elf legt FSV-Abwehrschwächen offen

Spielbericht

(hk). „Ein absolut verdienter Sieg“, konstatiert Tobias Gatzke nach dem berauschenden 5:2-Auswärts-Erfolg seines Post TSV Detmold II bei seinem Ex-Verein FSV Pivitsheide. Ein schwacher Trost, den FSV-Coach Ercan Kaymaz so klar ausspricht: „Im Vergleich zum Fortuna Schlangen-Spiel war es eine 60-, 70-prozentige Leistungssteigerung.“ Was sich als eine unüberwindbare Hürde erwiesen hat: „Wenn der Gegner Spieler aus der ersten Mannschaft runterzieht, wird es natürlich sehr schwierig. Trotzdem haben wir es gut gemacht.“

 

 

Ihr habt Schmerzen? Wir helfen euch gerne!

 

 

 

Von Henning Klefisch

 

 

Tobias Gatzke

Neben den Hausherren erweist sich in den ersten 45 Minuten die tiefstehende Sonne als ein weiterer Kontrahent. Trainerfuchs Gatzke hat dafür eine praktikable Lösung parat: „Wir wollten deswegen früh pressen, dass wir nicht die langen, platzierten Bälle hinter die Abwehr verteidigen müssen. Das“, konstatiert er mit reichlich Wohlwollen in seiner Stimme, „hat super geklappt.“ Gegen eine Pivitsheider Mannschaft, die im 4-2-3-1-System angetreten ist. „Wir haben versucht, kompakt hinten zu stehen, was uns gut gelungen ist“, findet Kaymaz. Dies klappt zumindest über weite Strecken im ersten Durchgang. So einige gesetzte Nadelstiche beobachtet er von seinen Jungs. Die Abwehrarbeit der Residenzler funktioniert vorzüglich. Einzig zwei Abschlussaktionen gestatten sie den Pivitsheidern. Sie verfügen zudem über eine immense Ballbesitzquote von „gefühlt 70 Prozent“, so Gatzke. Die vollständige Spielkontrolle liegt in den Händen der Gäste, die im Torabschluss allerdings noch einen erheblichen Steigerungsbedarf aufweisen.

 

Herms macht es mit Köpfchen

 

Maximilian Herms

In Spielminute 35 ist allerdings Hugo Witt im FSV-Gehäuse gänzlich machtlos. Nach einem Eckball von der rechten Seite rutscht das Spielgerät an Freund und Feind vorbei. Max Stättner macht den Ball wieder scharf, flankt auf Maximilian Herms, der richtig lauert und aus kürzester Distanz zum 1:0 einnickt. Zwei Minuten vor dem Seitenwechsel erhöht Viktor Thomas bereits auf 2:0. Der umtriebige Dimitri Block setzt auf der rechten Außenbahn Thomas in Szene. Dieser erläuft sich geschickt das Objekt der Begierde, überwindet Witt zum doppelten Pausenvorsprung.

 

Viktor Thomas als Fußball-Artist

 

Die Hausherren stecken allerdings nicht auf und sind bereits eine Minute nach dem Wiederanpfiff erfolgreich. Der kurz zuvor eingewechselte Timo Landwehr profitiert davon, dass Finn Thie (Bild rechts) im Kunstrasen hängenbleibt, einen kolossalen Fauxpas produziert. Dadurch kann Landwehr mutterseelenallein auf PTSV II-Fänger David Skryschowski zulaufen, zum 1:2 einschießen. Im unmittelbaren Gegenzug verpasst Ex-FSV-Angreifer Kevin Sömmer die formidable Möglichkeit, auf 3:1 zu erhöhen. Er schießt knapp am zweiten Pfosten vorbei. Das dritte Tor fällt für die Postler dafür in der 63. Spielminute, als nach einer Rechtsflanke Thomas (Bild links) am langen Pfosten steht und die Kugel artistisch per Seitfallzieher im gegnerischen Gehäuse versenkt. Nur 60 Sekunden später lässt Sömmer auf der linken Außenbahn zwei FSV-Gegenspieler alt aussehen, passt in den Rückraum. Dort steht Pascal Neifer an der Strafraumkante und schiebt präzise die Kugel in die Ecke. In der 71. Minute klingelt es erneut im Pivitsheider Kasten. Jetzt ist es eine schnelle Umschaltaktion, die zum Erfolg führt. Vier Postler bestürmen drei Schwarz-Gelbe. Letztlich gelangt die Kugel zu Max Stätten, der im direkten Duell Witt auswackelt, lässig die Nerven bewahrt und zum 5:1 aufstockt. Eine Minute vor dem Schlusspfiff gelingt Felix Born der 2:5-Endstand. Er versenkt einen langen Ball, der auf den langen Pfosten geschlagen wird.

 

„FSV hat junge Truppe mit viel Potenzial“

 

Für FSV-Trainer Ercan Kaymaz geht der Auswärtssieg „in Ordnung.“ Da er vor allem im „konditionellen Bereich“ bei seinem Team noch reichlich Optimierungsbedarf erkannt hat, „spiegelte sich das im Spiel wider.“ Was er keineswegs unter den Teppich kehren möchte: „Nichtsdestotrotz sind wir auf einem guten Weg. Ich bin sehr optimistisch, dass es bei uns auch wieder bald vorangeht.“ Mit drei Zählern und einem Torverhältnis von 4:15 rangiert FSV Pivitsheide an elfter Position. Die Postler haben doppelt so viel Ausbeute, was zu Rang vier berechtigt. Tobias Gatzke resümiert im Lippe-Kick-Gespräch: „Am Ende ein verdienter Sieg mit zwei doofen, individuellen Fehlern von uns. Das müssen wir nun abschalten und weiter gut arbeiten.“ Den Pivitsheidern wünscht er für den weiteren Saisonverlauf „viel Erfolg.“ Er glaubt felsenfest an die Zukunftsfähigkeit seiner Ex-Mannschaft: „Sie haben eine junge Truppe mit viel Potenzial. Ich hoffe, sie haben mit der Mannschaft Geduld und arbeiten in Ruhe weiter. Da kann einiges entstehen.“

 

 

 

Fazit: Es kann nur einen Sieger geben. Das ist völlig verdientermaßen der Post TSV Detmold II, der FSV Pivitsheide mit schönen Toren und beeindruckenden Spielzügen auseinandernimmt. Nach dem Gala-Auftritt gegen den TSV Horn (5:1-Sieg) folgt jetzt die nächste fußballerische Kostprobe ihres Könnens. Die Schwarz-Gelben haben in nur 180 Minuten 15 Gegentore kassiert. Vor allem die Deckung muss schleunigst stabilisiert werden.

 

 

Tore:
0:1 Maximilian Herms (35. Min.)
0:2 Viktor Thomas (43. Min.)
1:2 Timo Landwehr (46. Min.)
1:3 Viktor Thomas (63. Min.)
1:4 Pascal Neifer (64. Min.)
1:5 Maximilian Stättner (71. Min.)
2:5 Felix Born (89. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
30. August 2022 90' Kreisliga A Detmold 2022/23 3

Spielort

Sportplatz Pivitsheide
97, Oerlinghauser Straße, Pivitsheide V.L., Detmold, Kreis Lippe, Regierungsbezirk Detmold, Nordrhein-Westfalen, 32758, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
FSV Pivitsheide022Loss
Post TSV Detmold II235Win

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