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Crunch-Time-Zunke dealt den Dreier

Spielbericht

(hk). Reichlich Langmut wird von den Zuschauern an der Oerlinghauser Straße bei diesem Derby erwartet. In der Schlussviertelstunde überschlagen sich die Ereignisse. Zunächst bringt Tilmann Demmer die favorisierten Pivitsheider nach 74 Minuten mit 1:0 in Führung, ehe Sascha Zunke per Doppelschlag die Partie zugunsten des RSV Hörste dreht. Trotz der bitter spottenden Last-Minute-Heimniederlage lässt FSV-Cheftrainer Robin Haustein in seiner Analyse Milde walten: „Ich bin nicht ganz unzufrieden mit meinen Jungs, bin vielmehr sehr stolz auf das Engagement.“ Nach der nunmehr zweiten Niederlage in Serie, zuletzt gab es ein 0:5 gegen Blomberg, warnt Haustein: „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht in einen Negativtrend hineinrutschen. Wir sollten uns zusammenraufen, die Situation besprechen, schauen, dass wir uns sportlich weiterentwickeln können. So ist das, wenn man mit so einer jungen Mannschaft arbeitet“, erhofft sich Haustein etwas mehr Nachsicht.

 

Von Henning Klefisch

 

 

T. Demmer

Die Hausherren müssen nach eigenen Angaben mit einer „Rumpftruppe“ agieren, denn unzählige Corona-Vakanzen mindern die Kaderqualität wie Quantität erheblich. Insbesondere in den ersten 45 Minuten sind die Schwarz-Gelben das tonangebende Team, lassen die Kugel geschickt durch die eigenen Reihen zirkulieren. Nachdem es torlos in die Halbzeitpause geht, sind die Hausherren auch im zweiten Abschnitt abschlussorientiert. Zunächst mangelt es indes an der finalen Entschlossenheit, um diese Chancen in Tore umzumünzen. Nach 74 Minuten rappelt es allerdings nach einem nervenstark verwandelten Elfmeter durch Tilman Demmer im gegnerischen Karton. Melih Öztekin wird zuvor unsanft zu Fall gebracht. „Das ist sicherlich nicht ganz unverdient“, so Haustein. Mit Ausnahme von diesem Strafstoß „haben wir wenig zugelassen“, registriert RSV-Sprachrohr Dennis Gerstenberg Guerreiro gegenüber Lippe-Kick. Innerhalb von nur fünf Zeigerumdrehungen drehen die Gäste die Begegnung. Sascha Zunke (86.; 90.+1 Min.) mutiert mit seinem Doppelpack einmal mehr zum Matchwinner. Haustein staunt nicht schlecht: „Hörste hatte gar nicht so viele hundertprozentige Torchancen.“ Beim 1:1 brilliert Zunke zunächst im Speedy Gonzales-Style, schickt seinen Gegenspieler mit einer geschickten Körpertäuschung Richtung Würstchenbude, um dann Hugo Witt im FSV-Tor mit seinem Schlenzer in den Winkel keine Abwehrchance zu gestatten. Vor dem Siegtor betätigt sich Erol Wallies als personifizierter Lieferdienst, flankt mit viel Gefühl auf Zunke, der zum viel umjubelten Siegtor einköpft. Entscheidend sind die Abschlussqualitäten der Tormaschine Zunke: „Wie schon vor dem Spiel prognostiziert, hat er uns das Leben immer wieder schwergemacht, verfügt über eine individuelle Klasse, die richtig gut ist. „Aus unserer Sicht nicht ganz verdient. Es war aber auch nicht aus der Welt, dass sie das Spiel gewinnen.“

 

 

„Waren griffiger und hatten die besseren Chancen“

 

S. Zunke

RSV Hörste-Kicker Dennis Gerstenberg Guerreiro rekapituliert bei Lippe-Kick: „Eine sehr zaghafte erste Halbzeit mit vielen Bällen im Mittelfeld und wenigen Torchancen.“ Im Gegensatz zu seinem Vorredner Haustein sieht er allerdings bei seiner Equipe „die bessere Spielanlage.“ Weitere Gründe, warum er seine Jungs im Vorteil gesehen hat? „Wir waren griffiger in den Zweikämpfen und hatten die besseren Chancen.“ Deshalb belohnen sich seine Hörster absolut zu Recht. Zufrieden pustet der deutsch-portugiesische Flankenflitzer durch: „Wirklich ein emotionaler Nachmittag, die Punkte bleiben zum Glück in Hörste. Auf keinen Fall unverdient.“ Heute ist die Mannschaft der Star, bescheinigt er seinem Team eine „wirklich gute Mannschaftsleistung.“ Daher schreibt er seinen Mannen ins Gebetsbuch: „Man kann wirklich stolz sein“, nach diesem Favoritensturz für das Team der Stunde in der Kreisliga A Detmold.

 

 

Die erklärbare FSV-Personalnot

 

Zur vollständigen Wahrheit gehört allerdings ebenfalls die komplizierte Personalsituation. Die Optionen auf der Reservebank sind nicht gerade verlockend. Sascha Brokmann etwa war rund ein Vierteljahr aus dem Fußballbetrieb. Sascha-Björn Heidkemper ist ein altbekannter Keeper, doch muss heute seine Spielfeldqualitäten als Joker präsentieren. Patrick Pohlmann gehört etatmäßig zum Team der FSV-Reserve, hat wegen der suboptimalen Personalsituation allerdings die Wintervorbereitung im A-Team absolviert. Unglaublich, aber auch ein Teil dieser speziellen Hypothek: Pascal Rubart kam erst am Donnerstag aus der Quarantäne-Pause, hat nach der langen Zwangspause nur Luft für 20 Minuten, wird zunächst ein-, dann wieder ausgewechselt. „Er hat in seiner kurzen Zeit viel investiert, fast noch zwei Tore erzielt“, schildert Robin Haustein.

 

 

Fazit: Von sich überzeugt bis in die Schlussphase hinein zeigen sich die Hörster, die einmal mehr auf die Goalgetter-Dienste von Ausnahmeangreifer Sascha Zunke zurückgreifen dürfen. Die Pivitsheider lassen sich in den beiden entscheidenden Situationen zu einfach ausspielen.

 

 

Tore:
1:0 Tilman Demmer (per Elfmeter; 74. Min.)
1:1 Sascha Zunke (86. Min.)
1:2 Sascha Zunke (90. + 1 Min.)

 

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
13. März 2022 90' Kreisliga A Detmold 2021/22 22

Spielort

Sportplatz Pivitsheide
97, Oerlinghauser Straße, Pivitsheide V.L., Detmold, Kreis Lippe, Regierungsbezirk Detmold, Nordrhein-Westfalen, 32758, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
FSV Pivitsheide011Loss
RSV Hörste022Win

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