FSV tut sich schwer, aber siegt verdient

Spielbericht

(ab). Das Derby zwischen dem SuS Pivitsheide III und der FSV Pivitsheide II geht mit 5:1 an die Gäste.

Von André Bell

Es ist ein „komisches Spiel“, welches sich vor allem für FSV-Coach Sören Müller so anfühlt, als würde er „eine Jugendmannschaft mit weniger Spielern auf dem Feld“ betreuen. Er hat sich viele Gedanken gemacht, wie seine Mannschaft das Spiel neun gegen neun angehen soll. „Das ist nicht so meins“, gibt Müller zu. Er spielt lieber zu elft. Der Plan, den der Coach ausgeheckt hatte, sah vor, sich zunächst selbst sehr tief in die eigene Hälfte zu stellen: „Wir wissen, dass SuS wahrscheinlich tief stehen wird und wir hatten die Hoffnung, dass sie ein bisschen rausrücken und wir Räume bekommen.“ Doch der Plan geht überhaupt nicht auf, denn der SuS Pivitsheide III lässt sich nicht hinten rauslocken und „bewegt sich nicht einen Meter hinten raus“. Schnell erkennt Sören Müller aber, dass seine Mannschaft so nicht zum Erfolg kommt und ändert die Taktik.

Unentschieden zur Pause „geht in Ordnung“

Die Gäste gehen nun früh vorne drauf und erzeugen so Druck, der auch schnell zum Erfolg führt. Joschua Kirchner erzielt früh das 1:0 für die FSV Pivitsheide II. Doch man kann nun nicht behaupten, dass die Gäste klar den Ton angegeben hätten. Denn der SuS Pivitsheide III hat „das ordentlich gespielt“, wie Kapitän Christian Nolting zufrieden feststellt. „FSV ist an unserer Abwehr verzweifelt.“ Viel fällt den Hausherren in der Offensive allerdings auch nicht an, lange Bälle fliegen im ersten Durchgang von einem Strafraum zum anderen. Die beiden Kontrahenten liefern sich kein ansehnliches Spiel. Kurz vor dem Pausenpfiff kommt der SuS Pivitsheide III dann sogar mal durch. Marcel Jakob erzielt das 1:1. „Wie hatten sehr viele Fehler im Spielaufbau und haben immer wieder versucht, durch die Mitte zu spielen, wo alles voll war. Wir haben das nicht gut gemacht und das 1:1 geht schon in Ordnung“, gibt Sören Müller unumwunden zu.

Ruhige, aber deutliche Ansprache in der Kabine

Sören Müller

In der Kabine wählt Sören Müller, den ruhigen, aber deutlichen Weg, um seinen Spieler mitzuteilen, was er von der ersten Halbzeit gehalten hat. Mit deutlich mehr Motivation kommen die Gäste dann auch aus der Kabine. „In der zweiten Halbzeit hat uns FSV angerannt. Leider hatten wir ein wenig Pech bei manchen Schiri-Entscheidungen, die zu Toren geführt haben“, hadert Christian Nolting. Die FSV Pivitsheide II tut sich zwar weiter schwer, ist nun aber deutlich aktiver und kommt zu einigen guten Möglichkeiten. Nochmal Kirchner, Lukas Dröge und Tim Tissen machen den Sack nach 68 Minuten zu. In der Schlussphase unterläuft Maik Dahlhaus noch ein Eigentor zum 1:5-Endstand aus Sicht der Hausherren. „Alles im allen war das eine gute Mannschaftsleistung. Wir haben den Kampf gut angekommen“, lobt der SuS-Kapitän. Und „wenn wir ein wenig abgezockter gespielt hätten vorm Tor, wäre mehr drin gewesen“.

Müller: „Wollen das Spiel schnell vergessen“

Das kann oder will Sören Müller so nicht bestätigen, meint aber: „Für die Zuschauer war es mit Sicherheit kein schönes Spiel, aber ich denke, wir haben verdient dann die Tore gemacht und der Sieg geht in Ordnung. In der Höhe denke ich auch. Aufgrund der zweiten Halbzeit aber nur.“ Es ist trotzdem „ein Spiel, das wir schnell vergessen wollen. Wir haben nicht das umgesetzt, was wir machen wollten. Und von daher abhaken, wir haben drei Punkte.“ Als nächstes geht es für den Tabellenführer gegen den SV Eintracht Jerxen-Orbke II, „wo wir mit Sicherheit einen ganz anderen Gegner vor der Brust haben“. Der SuS Pivitsheide III ist am kommenden Wochenende beim CSL Detmold II zu Gast.

Fazit: Ein schönes Spiel liefern sich die beiden Kontrahenten im Derby nicht. Die FSV Pivitsheide II gewinnt aufgrund der zweiten Halbzeit verdient, hat sich aber nicht mit Ruhm bekleckert.

Tore:

0:1 Joschua Kirchner (3. Min.)

1:1 Marcel Jakob (45. Min.)

1:2 Joschua Kirchner (47. Min.)

1:3 Lukas Dröge (59. Min.)

1:4 Tim Tissen (68. Min.)

1:5 Maik Dahlhaus (Eigentor; 85. Min.)