Heiden gewinnt das Duell der Punktlosen

Spielbericht

(ab). Der TuRa Heiden hat seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Mit 2:0 gewinnt die Elf von Coach Alexander Grau bei den SF Oesterholz-Kohlstädt. Und das auch hochverdient. Ob ein Zusammenhang besteht über den Anfahrtsweg des Trainers und dem Sieg seiner Mannschaft, konnte bislang nicht geklärt werden.

Von André Bell

Alexander Grau

Denn anders als zu seinen Spielerzeiten, ist Alexander Grau diesmal „nicht über die Gauseköte gefahren, sondern durch die Senne. Vielleicht haben wir deswegen gewonnen“, stellt er eine interessante Theorie auf. Ob der Zusammenhang aber einer genaueren Prüfung standhält, ist offen. Das Spiel jedenfalls läuft vom Anpfiff weg richtig gut für die Gäste aus Heiden. „Das, was wir uns vorgenommen haben, haben wir umgesetzt“, freut sich der Coach. Bis auf eine Ausnahme. Denn wieder einmal ist die Chancenverwertung der Gäste zum Haare raufen. Selbst SF-Obmann Björn Brinkmann, der über die erste Halbzeit seiner Elf „sehr enttäuscht“ ist, meint: „Nach der ersten Halbzeit hätten wir auch 0:3 oder 0:4 hinten liegen können.“

Grote staubt zur verdienten Führung ab

Tim-Luca Wolf

Schauen wir uns die Chancen der Gäste in den ersten Minuten des Spiels einmal genauer an. Zweite Minute: Janik Markmann ist allein durch und hat nur noch den Keeper vor sich, „schließt aber viel zu früh ab“, so Grau. Fünfte Minute: Jan Kemmler zwingt SF-Keeper Tim-Luca Wolf mit einem Gewaltschuss zu einer Glanzparade. Ohnehin haben es die Sportfreunde ihrem Schlussmann zu verdanken, dass es zur Pause nur 0:1 steht. Der einzige Treffer fällt nach einem Zuspiel von der rechten Seite, das die Hausherren genau in die Mitte klären, wo Jan Niklas Grote goldrichtig steht und das überfällige 1:0 erzielt. „Bis zur Halbzeit hätten wir auch gerne 2:0 oder 3:0 führen können“, meint dann natürlich auch Alexander Grau. Die einzige nennenswerte Chance der Hausherren gibt es, als „ein Spieler von uns am Boden lag, jedoch weitergespielt wurde. Aber unser Torwart hat glänzend pariert“.

Heiden verpasst Vorentscheidung

Jan Niklas Grote

Abgesehen davon hat Heiden das Spiel und den Gegner aber gut im Griff. „In der Halbzeit haben wir den Jungs dann noch mal klar gemacht, wie wichtig ein 2:0 wäre“, so Grau. Und seine Mannschaft macht auch genauso weiter wie vor dem Seitenwechsel. Gleich nach Wiederbeginn köpft Jan Niklas Grote nach einer Ecke einen Kopfball knapp über das Tor und wenig später nimmt Lukas Hülsiggensen einen Ball „leider nicht mit seinem schwachen linken Fuß“, sondern seinen starken rechten, bekommt so aber keinen Druck hinter den Ball. „Hier hätte eine Vorentscheidung fallen müssen“, ärgert sich Alexander Grau. Denn so wittern auch die SF Oesterholz-Kohlstädt wieder ihre Chance. Auch, weil bei den Gästen „drei angeschlagene Spieler auf dem Feld stand und wir dadurch den Zugriff verloren haben“.

Sportfreunde schnuppern am Ausgleich

Björn Brinkmann

Auch Björn Brinkmann schöpft neue Hoffnung: „In der zweiten Halbzeit ist es etwas besser und wir erspielen uns zumindest Chancen auf den Ausgleich.“ Doch entweder ist es „Unvermögen“, oder aber TuRa-Keeper John Heidebrecht fischt den Ball noch aus dem Winkel. Jetzt muss sich TuRa Heiden bei seinem Torhüter bedanken, dass es immer noch 1:0 steht. Zwar können die Gäste in der Phase vereinzelt kontern, spielt diese aber nicht konsequent zu Ende. Beim entscheidenden 2:0 macht der kurz zuvor eingewechselte Rene Bertels „den Ball stark fest“ und legt ihn in den Lauf von Jam Kemmler, der mit einem beherzten Abschluss letzte Zweifel am Auswärtssieg endgültig beseitigt. Sehr zum Ärger von Brinkmann: „Das 0:2 ist wieder das typische Spiegelbild der letzten Spiele. Heiden kommt durch Fehler von uns zum Abschluss und der Ball ist drin. Eine Chance, ein Tor, drei Punkte Heiden.“

Brinkmann hofft auf Befreiungsschlag im Derby

Und das war`s dann auch. Das Duell der Punktlosen geht verdient an TuRa Heiden. „Heiden merkte man an, dass sie die ersten drei Punkte haben wollten. Sie investieren mehr ins Spiel und hängen sich voll rein. Wir sind einfach zu passiv und sind zu nervös in den Aktionen“, erklärt der Sportfreunde-Obmann. „Wir sind alle sehr enttäuscht über das Ergebnis. Vielleicht kommt das Derby am Wochenende zur richtigen Zeit. Das Spiel hat nun einmal andere Gesetze und vielleicht gelingt uns am Sonntag der erhoffte Befreiungsschlag“, hofft Brinkmann vor dem Gastspiel beim FC Fortuna Schlangen.

Alexander Grau dagegen ist „sehr stolz auf die Männer, die alles reingehauen haben. Am Ende würde ich schon von einem verdienten Sieg sprechen, auch, wenn die Druckphase von Oesterholz-Kohlstädt sehr brenzlig für uns war. Ich wünsche Oesterholz-Kohlstädt alles Gute für die restliche Saison.“

Fazit: TuRa Heiden gewinnt das Duell der Punktlosen Teams verdient und holt die ersten drei Saisonzähler. Die SF Oesterholz-Kohlstädt enttäuschen vor allem in der ersten Halbzeit und bleiben bei null Punkten.

Tore:

0:1 Jan Niklas Grote (23. Min.)

0:2 Jan Kemmler (87. Min.)