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Herford jubelt im Tabellenkeller

Spielbericht

(ab). Der SC Herford schöpft neue Hoffnung im Abstiegskampf. Mit einer Energieleistung gewinnt der SCH mit 3:2 gegen den Post TSV Detmold. Allerdings nur ein Sieg für die Moral, denn die tabellarische Ausgangslage hat sich nicht verändert.

 

 

Von André Bell

 

Julian Jobstmeier

Von Beginn an versucht der SC Herford, das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen. Optisch haben die Hausherren auch mehr vom Spiel, jedoch fehlt in der Offensive die Durchschlagskraft. Der Post TSV Detmold agiert abwartend. „Wir wollten geduldig spielen und die Lücken, die Herford uns angeboten hat, ausnutzen“, erzählt Post TSV-Coach Andre Patscha. Offensiv kommt aber von beiden Teams nur Magerkost, nennenswerte Abschlüsse sind fast keine zu verzeichnen. Näher dran am 1:0 ist allerdings der SC Herford, das Tor machen dann aber die Gäste. Julian Jobstmeier setzt sich auf links durch, zieht in den Strafraum und versucht den Pass ins Zentrum, bleibt hängen, bekommt den Ball aber gleich zurück und schließt wuchtig aus kurzem Winkel erneut ab. Herford-Schlussmann Nino vom Hofe hat keine Zeit zu reagieren, der Ball prallt von ihm ins Tor ab. SCH-Coach Stephan Eggert findet es „Wahnsinn, dass wir zur Halbzeit 0:1 hinten liegen“. Aber wie so oft in der letzten Zeit, „hauen wir uns das Ding wieder selbst rein“.

 

Drei Tore in zwölf Minuten – Herford dreht das Spiel

Martin Fuhsy

Zur zweiten Halbzeit stellt Eggert seine Elf um. Er und sein Co-Trainer Felix Langkamp haben eine Idee und stellen Abwehrmann Niklas Sewing in den Sturm. Und dort sorgt der bullige Verteidiger gleich für Unruhe. Detmold spielt weiter geduldig und sucht die Lücken in der Herforder Defensive. Andre Patscha ist allerdings wenig erbaut darüber, wie wenig seine Elf daraus macht: „Ich habe in einem Spiel noch nie so viele Räume gesehen.“ Nur ausgenutzt werden die nicht. Stattdessen kommt der SC Herford immer besser in die Partie und nach 70 Minuten auch zum Ausgleich. Pascal Röber schlenzt einen Freistoß sehenswert mit Hilfe des Pfostens zum 1:1 ins Tor. Und die Hausherren wollen mehr und legen nach. Nach einem Angriff über links kommt der Ball zu Martin Fuhsy, der an der Strafraumkante ganz viel Platz hat. Mit Gefühl und Wucht befördert er den Ball zum 2:1 ins Netz. Und weil das noch nicht genug ist, nagelt Nico Stocksieker, der zuvor schon gute Chancen hatte, den Ball zum 3:1 ins Gehäuse.

 

Fiorilli macht es erneut spannend

Robert Fiorilli

In der Schlussphase ist aber noch einmal Zittern angesagt, denn nach einem Detmolder Konter muss Julian Czaja zur Notbremse greifen. Das hat neben der Roten Karte auch einen Freistoß in aussichtsreicher Situation zur Folge. Und den befördert Robert Fiorilli zum Anschlusstreffer ins Netz. „Wir sind dann neun Minuten in Unterzahl“, muss auch Eggert noch einmal um den Sieg bangen. Kurz vor Schluss zappelt der Ball dann tatsächlich im Netz, als Marco Rüskaup nach einem Lattentreffer abstaubt, aber zurückgepfiffen wird. Er soll im Abseits gestanden haben. Patscha ist sauer: „Das war niemals Abseits. Der Ball war abgefälscht und er läuft aus dem Rückraum zum Ball, das kann gar kein Abseits sein.“ Glück für den SC Herford, der den knappen Sieg gerade so über die Zeit bringt. Der Detmold-Coach versteht nicht, „wie man das Spiel noch aus der Hand geben kann. Wir müssen es viel früher zu Ende bringen. Vorn vertändeln wir den Ball und hinten stehen wir offen“, rätselt Patscha darüber, „was in letzter Zeit los ist“.

 

Eggert: „Dieses Engagement will ich sehen“

Stephan Eggert

Groß ist der Stein, der Stephan Eggert vom Herzen fällt. Er hofft, dass der Sieg neue Kräfte freisetzt. Und „dass bei Martin Fuhsy endlich der Knoten geplatzt ist“. Der Treffer zum 2:1 war erst das zweite Saisontor des erfahrenen Stürmers. Ein „überragendes Spiel“ attestiert er zudem seinem Schützen zum 3:1, Nico Stocksieker. Doch auch die gesamte Mannschaft hat sich ein Lob verdient: „Dieses Engagement und diese Leidensfähigkeit von jedem Einzelnen will ich sehen. Wir haben uns die drei Punkte verdient.“

 

Fazit: Ein wichtiger Sieg für den SC Herford, nur in der Tabelle hat er nicht viel gebracht. Da auch die Konkurrenten gepunktet haben, bleibt der Rückstand auf das rettende Ufer bei sechs Punkten. Für Detmold droht es nach der Niederlage auch noch einmal enger zu werden. Die Residenzler rutschen auf Rang sieben ab und haben nur noch neun Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz.

 

Tore:

0:1 Julian Jobstmeier (35. Min.)

1:1 Pascal Röber (67. Min.)

2:1 Martin Fuhsy (72. Min.)

3:1 Nico Stocksieker (79. Min.)

3:2 Robert Fiorilli (85. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
6. April 2023 90' Landesliga Staffel 1 2022/23 26

Spielort

Ludwig-Jahn-Stadion
Ludwig-Jahn-Stadion, 22, Dennewitzstraße, Neustädter Feldmark, Herford-Stadt, Herford, Kreis Herford, Nordrhein-Westfalen, 32052, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
SC Herford033Win
Post TSV Detmold112Loss

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