Lipperreihe dreht Zwei-Tore-Rückstand

Spielbericht

(ab). Der TuS Lipperreihe gewinnt auch sein drittes Ligaspiel, muss beim 3:2 über den FC Peckelsheim-Eissen-Löwen aber einen Zwei-Tore-Rückstand drehen. Für die Gäste wiederholt sich die Geschichte aus der Vorwoche: Auch gegen den SVH konnte die Rebmann-Elf einen Zwei-Tore-Vorsprung nicht über die Zeit bringen.

Von André Bell

Mit viel Dampf startet der TuS Lipperreihe ins Spiel und hat gleich zu Beginn zwei große Torchancen, die aber ungenutzt bleiben. Im Gegenzug macht es der FC Peckelsheim-Eissen-Löwen besser. Nach einer Flanke von der rechten Seite nutzt der FC PEL einen „katastrophalen Stellungsfehler“ der TuS-Defensive aus. Keeper Simon Danne kann im Eins-gegen-Eins parieren, doch auch beim Nachschuss geht kein Verteidiger energisch zum Ball, so dass Pascal Knoke ungestört zum 1:0 abstauben kann. Im Anschluss entwickelt sich ein einseitiges Spiel. Der TuS Lipperreihe macht Druck auf das gegnerische Tor und kommt auch ein ums andere Mal zum Abschluss. Entweder scheitert der TuS am Pfosten, oder aber PEL-Keeper Till Sickes hat seine Finger dazwischen. „Wir waren meist den berühmten Schritt zu spät“, analysiert Matthias Rebmann das Spiel seiner Elf. Dennoch kommen die Gäste sogar zum 2:0. Der TuS Lipperreihe vernachlässigt bei seinem Offensivdrang die Rückwärtsbewegung. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld kann der FC PEL kontern. Kai Stolte schickt Jonas Güthoff über links auf die Reise. Am Sechzehner schließt Güthoff ab und Rouven Schulz lenkt den Ball per Bogenlampe ins eigene Tor.

Fulland unter die Latte, Kücük schiebt ein

Furkan Kücük

Doch auch nach dem erneuten Rückschlag steckt der TuS Lipperreihe nicht auf. Im Gegenteil. Nur drei Minuten später platzt der Knoten, als Jean-Luca Schulz mustergültig für Timo Fulland serviert, der den Ball aus 16 Metern unter die Latte zimmert. Und dann läuft es auf einmal beim TuS Lipperreihe. Marco Weigmann bekommt den Ball in die Schnittstelle, legt vorm Tor nochmal quer auf Furkan Kücük, der nur noch den Ball zum 2:2 ins Tor befördern muss. „Wir hätten dann auch vor der Pause das Spiel schon drehen können“, meint Lipperreihe-Coach Markus Rüschenpöhler. „Wir sind weiter drauf geblieben und waren aggressiv nach vorne. Wir haben nach vorne ein gutes Spiel absolviert in der ersten Halbzeit und die Schwächen in der Defensive etwas übertüncht.“

Wieder Kücük, doch dann viel Stückwerk

Matthias Rebmann

Nach dem Seitenwechsel bleibt Lipperreihe am Drücker. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht“, lobt Rüschenpöhler. Und das wird mit dem Führungstreffer belohnt. Das 3:2 ist eine Kopie des Ausgleichstreffers. Umso mehr ärgert sich Rebmann über das Gegentor, das er wie folgt beschreibt: „Wieder schaffen wir es nicht, den Ball vor dem Sechzehner zu klären. Der Ball wird wieder durchgesteckt, dann Querpass zu Kücük und er braucht wieder nur einzuschieben.“ Doch plötzlich wendet sich das Blatt. Nach dem 3:2 fällt dem TuS offensiv nicht mehr viel ein. „Anstatt unser Spiel weiterzumachen, haben wir verkrampft gewirkt, haben nicht mehr schnell und flach gespielt, sondern haben uns in Einzelaktionen verzettelt, so dass wir hinten raus einen ganz schönen Krampf hatten“, ist Rüschenpöhler mit den letzten 30 Minuten nicht mehr einverstanden. Nur noch vereinzelt kommen die Hausherren zu Chancen. Die Hausherren haben Glück, dass der FC PEL auch nur bis zum Sechzehner kommt, dann aber zu umständlich agiert. „Wir waren leider im letzten Drittel nicht genau genug, hatten immer wieder gute Ansätze, die wir aber nicht zu Ende gespielt haben“, so Rebmann.

Rüschenpöhler: „Wir haben eine tolle Moral gezeigt“

Markus Rüschenpöhler

Die beste Chance hat Jonas Güthoff, der eine Flanke an den Außenpfosten köpft. Mehr kommt vom FC PEL nicht und deshalb bleiben die drei Punkte auch zurecht in Lipperreihe. „Ich denke, aufgrund der Torchancen, der Spielanteile und des Spiels hochverdient. Aber es war das erwartet schwere Spiel. Peckelsheim hat seine Stärken in die Waagschale geworfen und war vor allem sehr robust in den Zweikämpfen“, erklärt Rüschenpöhler nach dem Spiel. 60 Minuten lang zeigt seine Mannschaft einen tollen Fußball, die letzte halbe Stunde war dann nichts mehr. Auch die Defensivleistung ist „ausbaufähig“, so der Coach. „Dennoch können wir mit den drei Punkten zufrieden sein und sind da auch glücklich drüber. Wir haben eine tolle Moral gezeigt, das darf man auch nicht vergessen, wir haben 0:2 zurückgelegen gegen eine Mannschaft wie Peckelsheim. Wir haben immer daran geglaubt und sind drangeblieben.“

Rebmann: „Müssen galliger sein“

Der FC Peckelsheim-Eissen-Löwen verspielt zum zweiten Mal in Folge innerhalb kurzer Zeit eine Zwei-Tore-Führung und steht mit leeren Händen da. „Da müssen wir einfach galliger sein und unser Tor besser verteidigen. Nach dem Rückstand haben wir eine gute Reaktion gezeigt und nicht aufgesteckt. Mit etwas mehr Spielglück erreichen wir noch ein Unentschieden. So gratulieren wir Lipperreihe zum Sieg“, lautet das abschließende Urteil von Matthias Rebmann.

Fazit: Der TuS Lipperreihe spielt eine Stunde lang einen berauschen Fußball, muss aber dennoch einem Zwei-Tore-Rückstand hinterherlaufen. Das machen die Hausherren aber mit Bravour, gewinnen hochverdient. Der FC Peckelsheim-Eissen-Löwen bringt erneut einen Zwei-Tore-Vorsprung nicht über die Zeit.

Tore:

0:1 Pascal Knoke (3. Min.)

0:2 Rouven Schulz (Eigentor; 30. Min.)

1:2 Timo Fulland (33. Min.)

2:2 Furkan Kücük (38. Min.)

3:2 Furkan Kücük (58. Min.)