Lü/Ta/We und Wüsten trennen sich Unentschieden

Spielbericht

(ab). Die SG Lüdenhausen/Talle/Westorf und der SV Wüsten trennen sich nach 90 ausgeglichenen Minuten mit einem 1:1-Unentschieden.

Von André Bell

Philip Pröhlemeier

In einem „offenen Schlagabtausch“ begegnen sich beide Teams „auf gleichen Niveau“, weiß SG-Coach Maik Grenner zu berichten. „Beides Teams hatten Respekt voreinander und das hat man gemerkt.“ Nach einem kurzen Abtasten in den ersten Minuten nehmen die Hausherren mehr und mehr das Heft des Handelns in die Hand und erarbeiten sich leichte Vorteile. Nach einem Konter gehen die Hausherren dann auch in Führung. Simon Koring, der sportliche Leiter des SV Wüsten, der an diesem Nachmittag als Ersatz für Henri Ellerbrok an der Seitenlinie steht, schildert den aus seiner Sicht unnötigen Rückstand: „Vorne hoffen wir, dass wir einen Elfmeter kriegen, den es nicht gibt, aus meiner Perspektive auch zurecht, und schaffen es dann nicht in die Umschaltbewegung, hadern mit der Entscheidung, kommen nicht hinterher und werden ausgekontert und kriegen das 0:1.“ Philip Pröhlemeier vollstreckt zum 1:0 für die SG Lü/Ta/We.

Wüsten antwortet postwendend

Robin Mucks

Doch die Führung hält nur wenige Augenblicke, denn mit dem Anstoß geht der SVW in ein hohes Pressing, läuft einen Innenverteidiger der SG an, der den Ball nicht rechtzeitig wegbekommt und bei seinem Klärungsversuch Robin Mucks anschießt, von dem der Ball abprallt und ins Tor fliegt. „Dass wir nur eine Minute später den überraschenden und unglücklichen Ausgleich kassieren, war bitter“, ärgert sich Grenner über das vermeidbare Gegentor. In der Schlussphase der ersten Halbzeit erhöht der SV Wüsten den Druck, schafft es aber nicht, das 2:1, das im Bereich des Möglichen war, zu erzielen. Stattdessen geht es mit dem 1:1 in die Kabine.

Keine nennenswerten Chancen in Halbzeit zwei

Dort nimmt Koring ein paar Umstellungen vor und schickt seine Mannschaft mit dem Ziel auf das Feld, „früh draufzugehen“. Doch seine Mannschaft kann den Plan nicht in die Tat umsetzen. Zumindest entstehen keine nennenswerten Chancen. Gleiches gilt für die Hausherren, die SVW-Keeper Paul Erik Vinzelberg nur noch selten prüfen können. So bleibt es beim 1:1. „Unterm Strich können beide Mannschaften mit dem Punkt zufrieden sein, wobei ich mehr Vorteile auf unserer Seite gesehen habe“, so das Urteil von Maik Grenner.

Auch aus Sicht des SV Wüsten ist „das Unentschieden ok, aber wir hätten viel lieber gewonnen, um uns in der Spitzengruppe festzusetzen. Auf der anderen Seite haben wir auf Rasen einen Punkt geholt, das ist für uns als Kunstrasenmannschaft immer gut“. In dem Zusammenhang fällt es Simon Koring allerdings schwer, von einem Rasen zu sprechen, denn er hat „viele braune und trockene Stellen gesehen, was bei den Witterungsverhältnissen aber auch klar ist“.

Lange Diskussion im zweiten Durchgang

Simon Koring

Über eine andere Szene, über die Koring versucht „wertfrei“ zu berichten, kann er „nur den Kopf schütteln“. Er klärt auf: „Der Schiedsrichter wollte nach einem Foul an der Sechzehnerkante der Nr. 7 von Lüdenhausen, weil er den Ball weggeschlagen hat, gelb geben und tat dies auch und stellte dann auf seinem Zettel fest, er müsste ihm jetzt gelbrot geben, weil er den Spieler bereits verwarnt hat in der ersten Halbzeit. Der Spieler war davon auch vollkommen überrascht, weil er davon nichts wusste, weswegen eine bestimmt zehnminütige Diskussion auf dem Platz zwischen den Spielern und dem Schiedsrichter – er ging dann auch zum gegnerischen Trainer und befragte den – entbrannte und sich im Endeffekt herausstellte, dass er in der ersten Halbzeit einen anderen Spieler verwarnt hatte, zumindest aus Sicht von Lüdenhausen. Meine Spieler waren der festen Überzeugung, es war die Nr. 7“.

Koring: „Kann Kungelei nicht nachvollziehen“

Was Koring aber besonders an der Sache wurmt: „Wir wurden zu der Sache gar nicht befragt.“ Und das ist der Punkt, an dem Koring deutlich wird: „Entweder hat der Schiedsrichter auf dem Zettel, wem er eine gelbe Karte gibt und glaubt an sich und seinen Zettel und stellt den Spieler vom Platz oder er befragt alle und muss dann entscheiden. Aber das fand ich eine Kungelei, die ich irgendwo nicht nachvollziehen kann, ganz ehrlich. Das hätte vielleicht noch ein anderes Momentum sein können.“

Fazit: Sportlich trennen sich die SG Lüdenhausen/Talle/Westorf und der SV Wüsten mit einem gerechten Remis.

Tore:

1:0 Philip Pröhlemeier (23. Min.)

1:1 Robin Mucks (24. Min.)