Nur Hoffmann trifft bei überlegenem SF-Sieg

Spielbericht

(ab). Die SF Oesterholz-Kohlstädt gewinnen nach einer überzeugenden Vorstellung mit 1:0 bei der SG Brakelsiek/Wöbbel. Ein Resultat, mit dem die Gastgeber noch sehr gut bedient sind.

Daniel Eichmann

Denn was rein vom Ergebnis nach einer ganz knappen Geschichte für die SF Oesterholz-Kohlstädt aussieht, ist ganz und gar keine, wie SG-Coach Falk Weskamp ernüchternd feststellen muss: „Das, was wir angeboten haben in der ersten Hälfte war nicht das, was man braucht, um in der A-Liga ein Spiel zu gewinnen, geschweige denn, für Punkte in Frage zu kommen.“ Seine Mannschaft spielt ohne Einstellung, hat keine Körpersprache: „Da war Oesterholz griffiger, aggressiver und auch einfach wacher in den Zweikämpfen.“ Die SG Brakelsiek/Wöbbel ist in den ersten 45 Minuten „nur ein Sparringspartner“, der mit ganz viel Glück mit einem 0:0 in die Halbzeit kommt. Und mit einem hervorragend aufgelegten Torhüter: „Daniel [Eichmann; Anm. d. Red.] war mit Abstand der beste Mann auf dem Platz. Er hat uns im Spiel gehalten.“

Auch Brinkmann lobt: „Weltklasse“

Björn Brinkmann

Auf der anderen Seite steht mit den SF Oesterholz-Kohlstädt eine Mannschaft, die „das Spiel von Minute eins absolut im Griff“ hat, so Obmann Björn Brinkmann. „Das, was wir von der Mannschaft vor dem Spiel gefordert hatten, hat sie zu 101% umgesetzt. Zweikämpfe angenommen, verbissen um jeden Zentimeter gekämpft, nichts hergeschenkt und gute Chancen herausgespielt.“ Apropos Chancen: Von denen haben die Gäste nämlich reichlich. Wäre da nicht dieser Daniel Eichmann, der angesichts seiner Flugkünste auch als Pilot eine gute Figur machen würde: „Wenn wir nach 15 Minuten 3:0 führen, braucht sich keiner beschweren. Aber der gegnerische Torwart hat uns das Leben sehr schwer gemacht hat. Für mich war einer der besten Akteure auf dem Platz war. Hut ab, was der alles bei schwierigen Bedingungen gehalten hat. Ein Wort: Weltklasse!“ Defensiv lassen die Gäste nichts zu: „Klar war mal die ein oder andere gefährliche Aktion dabei, aber zwingend war es nicht.“

SG stellt Spielverlauf fast auf den Kopf

Das Problem: „Aus so einer Überlegenheit sprang leider in der ersten Halbzeit nichts Zählbares heraus.“ Mit einem 0:0 geht es in die Kabine. Ein gefährliches Ergebnis, vor allem für die überlegene Mannschaft. Eine Unachtsamkeit reicht und das ganze Spiel ist auf den Kopf gestellt. „Bei 0:0 wittert der Gegner immer die Chance auf einen eigenen Sieg, das war uns bewusst“, so Brinkmann. Umso nervöser gehen die Sportfreunde in die zweite Halbzeit. Es fehlt tatsächlich nicht viel, dass die SG Brakelsiek/Wöbbel nahezu aus dem Nichts das 1:0 macht, wie Weskamp meint: „Wir kommen gut aus der Halbzeit, haben zwei dicke Dinger, wo wir sogar noch das 1:0 unverdient machen können.“ Das Spiel entwickelt sich zu einer „Kopfsache“, so Brinkmann: „Wenn du die tausendprozentigen nicht machst und der Gegner auf eigene Fehler lauert, kann immer mal einer durchrutschen und dann guckt man sich wieder an und muss einem Rückstand hinterherlaufen.“

Brinkmann: „Mit das Beste, was ich von uns gesehen habe“

David Hoffmann

Doch das passiert nicht. Denn David Hoffmann erzielt genau in die Drangphase der SG hinein das überfällige 1:0 für die SF Oesterholz-Kohlstädt. „Die letzten 20 Minuten waren dann offen, bangen und anfeuern, aber auch da wurde sehr gut dagegengehalten und sich noch zahlreiche Chancen herausgespielt“, lobt Brinkmann. Es bleibt beim knappen 1:0, aber „mehr Punkte bekommst du bei einem höheren Sieg unterm Strich auch nicht.“ Der Obmann ist „sehr stolz und glücklich über diese Reaktion bei einem Wochenspiel. Die erste Hälfte war mit das Beste, was ich bis jetzt von uns gesehen habe.“ Der Fokus gilt aber bereits dem nächsten Spiel. Am Sonntag kommt der SC Türkgücü Detmold ans Paradies.

Weskamp: „Zwangsläufig geht mal einer durch“

Falk Weskamp

SG-Coach Falk Weskamp kann die Niederlage als solche akzeptieren, nicht aber die Leistung seiner Mannschaft: „Zwangsläufig geht dann einer mal durch. Klares Chancenplus für Oesterholz, die über 90 Minuten einen guten Job gemacht haben und wir haben halt nur in der zweiten Halbzeit 30 Minuten mitgemacht, obwohl man da auch durchaus hätte ein Tor erzielen können. Aber unterm Strich ein verdienter Sieg für Osterholz. Glücklicherweise für uns ist er nicht so ausgefallen, wie es der Spielverlauf eigentlich dargestellt hat.“ Weskamp schickt Glückwunsche an Guido [Rellensmann; Anm. d. Red.] und seine Truppe“ und wünscht „weiterhin viel Erfolg“.

„Rüstzeug für Fußballspiel hat gefehlt“

Nicht unerwähnt lassen muss man auch die Tatsache, dass Weskamp noch am Morgen des Spiels vier Absagen hinnehmen musste: „Es fehlen dann sieben, acht Leute, das kannst du dann, weil du die Mannschaft immer wieder umbaust, nicht kompensieren und das konnte man deutlich sehen.“ Als Ausrede lässt der Coach das aber nicht gelten: „Ich will es eigentlich nicht darauf schieben, denn in der ersten Hälfte fehlte komplett das Rüstzeug für ein Fußballspiel: Einstellung und Leidenschaft. Und das geht so nicht.“

Fazit: „Verdienter geht es glaube ich nicht mehr“, sagt Björn Brinkmann nach dem Spiel und bringt es damit auf den Punkt. Oesterholz-Kohlstädt überzeugt auf ganzer Linie, wackelt nur nach der Pause kurz. Brakelsiek/Wöbbel lässt alles vermissen, um für Punkte in Frage zu kommen.

Tor:

0:1 David Hoffmann (59. Min.)