Oerlinghausen erster Finalist

Spielbericht

(ab). Der TSV Oerlinghausen steht als erstes Team im Finale des Lemgoer Kreispokals. Mit einem 6:1 im Derby beim TuS Helpup schafft es die Tadic-Elf ins Endspiel und wartet nun auf seinen Gegner. Der wird nächste Woche Mittwoch zwischen dem TuS Lipperreihe und dem TBV Lemgo ermittelt.

Von André Bell

Der TuS Helpup hatte sich vor dem Spiel einiges vorgenommen, will dem TSV Oerlinghausen in den Zweikämpfen den Schneid abkaufen und „den Zuschauern zeigen, dass man sich trotzdem ein bisschen anstrengen muss. Und auch Schwitzen sollte damit in Verbindung gebracht werden, weil es ein Laufsport ist. Und das haben die Jungs ganz ordentlich gemacht“, so Coach Frank Willhelm.

Tobias Dingerdissen

Mit etwas mehr Spielglück hätte Helpup sogar in Führung gehen können. Marvin Paul steckt den Ball gut zu Yorrick Rehm durch, doch der schließt überhastet ab, anstatt das Eins-zu-Eins gegen Oerlinghausen-Schlussmann Bastian Dingerdissen zu suchen. Weniger später bekommt TSV-Verteidiger Tobias Dingerdissen dann vom Spiel nichts mehr mit. Nachdem er ohne Fremdeinwirkung im Rasen hängen bleibt, geht es ins Krankenhaus. Dingerdissen selbst äußert den Verdacht, dass der Meniskus betroffen ist. „An dieser Stelle wünschen wir vom TuS Helpup schnelle Genesung und dass er schnell wieder auf den Platz zurückkehrt. Das braucht in so einem Spiel keiner. Er bleibt im Rasen hängen, das sah nach einer bösen Knieverletzung aus. Wir drücken die Daumen, dass es vielleicht nicht ganz so schlimm ist.“ Auch das Team Lippe-Kick wünscht gute Besserung.

Verdiente Führung, Ausgleich aus dem Nichts

Insgesamt zeigt der TSV Oerlinghausen aber die „reifere Spielanlage, hat mehr Druck in ihren Bällen und eine gute Dopplung auf den Außenbahnen. Das hat uns schon zum Laufen gezwungen“, so Willhelm. Das 1:0 durch Fynn Mosebach für den TSV ist zu dem Zeitpunkt verdient.

Johannes Brückmann

Durch einen Stockfehler in der Helpup-Defensive hat Mosebach freie Bahn und bleibt im direkten Duell mit Helpup-Keeper Mirko Leesemann eiskalt, nachdem die Gäste zuvor schon zweimal im Eins-gegen-Eins gescheitert sind. Nach dem Rückstand unternimmt der TuS Helpup etwas mehr für das Spiel, will nicht mehr nur verteidigen, sondern selbst die Initiative übernehmen. Mit Fernschüssen versuchen es die Hausherren. Erst scheitert Maximilian Rost aus der zweiten Reihe und auch eine aussichtsreiche Standardsituation kann nicht genutzt werden. Aus 35 Metern zieht Johannes Brückmann dann einfach mal ab und erzielt über den Torhüter hinweg das 1:1. „Zu dem Zeitpunkt definitiv glücklich, aber auch ein Stück weit erarbeitet“, findet Frank Willhelm den Ausgleichstreffer für seine Mannschaft. Die besseren Chancen hat aber weiterhin der TSV Oerlinghausen, doch der Ball will erst einmal nicht mehr ins Tor. Mirko Leesemann kann sogar einen eigentlich gut geschossenen Elfmeter parieren.

Wieder Mosebach zur erneuten Führung

Kurz vor der Pause fällt aber doch noch der erneute Führungstreffer für den TSV Oerlinghausen. Nach einer Eckenserie kann Fynn Mosebach zum 2:1 einköpfen. Frank Willhelm ärgert sich:

Miron Tadic

„Aus meiner Sicht schwer zu sehen, aber ich hätte da schon eher auf Abstoß entschieden, von den Zuschauern her war es auch Abstoß und von meiner Mannschaft aus auch. Die Ecke bekommen wir dann nicht gut verteidigt und der Stürmer läuft gut ein.“ Auch der Zeitpunkt ist unglücklich: „Wenn wir mit dem 1:1 in die Pause gehen, kommen wir mit der zweiten Luft raus“, so Willhelm. TSV-Coach Miron Tadic findet die Pausenführung seiner Mannschaft verdient: „Wir haben gut angefangen, machen das 1:0 und haben danach zwei, drei große Chancen, die wir vergeben, unter anderem haben wir auch einen Elfmeter verschossen. Und dann kriegen wir mit einem Sonntagsschuss aus gefühlt 35, 40 Metern das 11, machen aber kurz vor der Halbzeit das 2:1.“

Auch Engmann schnürt Dreierpack

Nils Engmann

In der zweiten Halbzeit kann der TSV Oerlinghausen „das Spiel kontrollieren“, so Tadic weiter. Der TuS Helpup versucht zwar, sich noch einmal zu berappeln und geht mit dem Plan, „15, 20 Minuten das Ergebnis so zu halten“, in die zweite Halbzeit, doch den kann Frank Willhelm nach drei Minuten schon in die Tonne schmeißen. Erneut ist es ein Standard, die ohnehin „alle sehr gut getreten waren“, wie der Helpup-Coach meint. Wieder ist Mosebach zur Stelle und schiebt zum 3:1 ein. Nach der kalten Dusche hat Helpup „nicht wirklich nachlegen können von der Bank“. Ohnehin haben sich ein paar Spielern „ein bisschen durchgeschleppt“. Die Hausherren werfen zwar noch einmal alles in die Waagschale, doch nach einem Schnittstellenpass bleibt Nils Engmann cool und macht mit dem 4:1 den Deckel auf die Partie. Der Stürmer kann danach sogar noch zwei Tore nachlegen.

Willhelm: „Greifen nächstes Jahr wieder an“

Frank Willhelm

Frank Willhelm ist der Meinung, dass das „Ergebnis ein bisschen zu hoch klingt, aber die Jungs haben alles reingelegt und ich kann ihnen keinen Vorwurf machen. Nächstes Jahr greifen wir wieder an und irgendwann kommen wir dahin, wo wir hinwollen“. Der TSV Oerlinghausen hat seine „Aufgabe erfüllt“, so Miron Tadic und muss sich jetzt schnell erholen. Denn am Sonntag geht es bereits mit dem wichtigen Spiel beim FC Kastrioti Stukenbrock weiter: „Das hat eine ganz andere Priorität. Wir freuen uns über das Erreichen des Finals, definitiv, aber haben schon wieder den Blick auf Sonntag.“

Fazit: Der TSV Oerlinghausen erfüllt die Aufgabe beim TuS Helpup pflichtgemäß und steht verdient im Finale. Der B-Ligist kann aber viel aus dem Spiel mitnehmen.

Tore:

0:1 Fynn Mosebach (33. Min.)

1:1 Johannes Brückmann (35. Min.)

1:2 Fynn Mosebach (44. Min.)

1:3 Fynn Mosebach (48. Min.)

1:4 Nils Engmann (69. Min.)

1:5 Nils Engmann (82. Min.)

1:6 Nils Engmann (88. Min.)