Oerlinghausen zieht souverän eine Runde weiter

Spielbericht

(ab). Der TSV Oerlinghausen steht nach einem ungefährdeten 8:2-Erfolg beim B-Ligisten SC St. Pauli im Viertelfinale des Krombacher Pokals und wartet nun auf den nächsten Gegner, den der SC Bad Salzuflen und die SG Sonneborn/Alverdissen untereinander ausspielen.

Kay Peikert zieht ab und erzielt das frühe 1:0 für Oerlinghausen

Die Hoffnung des SC St. Pauli auf eine Pokal-Überraschung lebt nur kurz. Denn von Beginn an macht der TSV Oerlinghausen klar, wer das Spiel gewinnen wird. Nach dem ersten guten Angriff über die linke Seite über Daniel Nadig, kommt der Ball ins Zentrum zu Kay Peikert, der den Ball unbedrängt mit Wucht hoch ins kurze Eck befördern kann. Auch danach lässt der TSV nicht locker, kann zehn Minuten später durch Daniel Nadig, der den Angriff mit einer Balleroberung selbst einleitet, auf 2:0 erhöhen. „Wir haben von Anfang an das Spiel dominiert und schnell die ersten beiden Tore gemacht, danach war das Ding eigentlich durch“, meint TSV-Verteidiger Tobias Dingerdissen. Erst recht, als Jan-Justin Johannhörster nur zwei Zeigerumdrehungen später einen Freistoß aus rund 25 Metern ins Eck zimmert. In der Folge geht der Spielfluss aber ein wenig verloren. Der SC St. Pauli kommt dadurch etwas besser in die Partie, bleibt aber ungefährlich.

Pannhorst ahnt zweimal die Ecke

TSV-Keeper Phil Pannhorst springt gleich zweimal in die richtige Ecke

Erst in der Schlussviertelstunde nimmt die Partie wieder Fahrt auf. Erst kann Daniel Nadig nach Pass von Nils Engmann von der Strafraumgrenze auf 4:0 erhöhen, ehe eine Slapstick-Einlage die Zuschauerschaft ein wenig erheitert. Ein unglückliches Foulspiel von Theo Koutsaliaris, der seinen Gegenspieler, den er aufgrund der tiefstehenden Sonne aber schlicht und einfach nicht sehen konnte, einfach umspringt, führt zu einem Elfmeter für den SC. Zunächst muss der Unparteiische die elf Meter abschreiten, da ihm die Position des Elfmeterpunkts zu nah am Tor erscheint, ehe er TSV-Keeper Phil Pannhorst belehrt, dass ein auf der Linie bleiben muss. Nach einigen Minuten kann Fabian Schnittger nun endlich anlaufen, schießt flach links unten, Pannhorst ahnt die Ecke und kann parieren. Dem Schiedsrichter missfällt aber, dass Pannhorst offenbar mit beiden Füßen die Linie verlassen hat. Der Elfmeter wird wiederholt, Schnittger schießt in die gleiche Ecke und wieder ist Pannhorst zur Stelle. Diesmal regelkonform.

Meschonat: „Haben uns zu sehr beeindrucken lassen“

Simon Meschonat

Den Schlusspunkt auf die erste Halbzeit setzen erneut die Gäste. Dimitrios Grivas holt sich stark den Ball im Mittelfeld, sieht Nils Engmann startet und spielt den Pass genau in die Schnittstelle der Abwehr. Aus dieser Position hat Engmann keine Mühe, den Ball zum 5:0-Pausenstand ins Tor zu schieben. „Wir haben uns vor allem in der ersten Hälfte etwas zu sehr beeindrucken lassen“, findet SC-Coach Simon Meschonat. „Und wir haben vor allem defensiv zu viele gefährliche Fehler gemacht, die der Gegner klar ausgenutzt hat. Das war aber auch definitiv dem hohen Niveau von Oerlinghausen geschuldet“, so seine Halbzeit-Analyse.

Schnittger trifft für St. Pauli

Mit Beginn der zweiten Halbzeit hat sich der SC St. Pauli wieder gefangen, kommt auch deshalb besser ins Spiel, weil der TSV Oerlinghausen mit dem Fünf-Tore-Vorsprung nur noch das nötigste macht. Es gibt vereinzelt gute Chancen auf beiden Seiten, aber erst nach etwas mehr als einer Stunde fällt der nächste Treffer, diesmal für die Hausherren. Fabian Schnittger kann nach einem Lattentreffer von Timon Rose zum viel umjubelten Anschlusstreffer einschieben.

Der SC St. Pauli kämpft sich ins Spiel

Dann legt der TSV Oerlinghausen nochmal einen Gang zu und macht mit einem Doppelschlag die nächsten beiden Treffer. Erst trifft Yannik Manteas sehenswert aus der Distanz, danach kann Can Vardar nach einem sehr weiten Einwurf von Nils Engmann per Seitfallzieher auf 7:1 erhöhen. Ebenfalls sehenswert ist das 8:1 von Nils Engmann, welches nach kurzen Passstafetten durch den Pauli-Strafraum fällt. Die letzte Aktion des Spiels gebührt dem SC St. Pauli. Ashley James trifft nach Flanke von Timo Rentschler zum 2:8-Endstand.

Oerlinghausen war „eine Nummer zu groß“

Tobias Dingerdissen

Für Tobias Dingerdissen sind „die beiden Gegentore natürlich ärgerlich. Die müssen wir besser verteidigen.“ Unter Strich steht aber ein „souveräner und verdienter Sieg.“ Einen Bezug zur Liga herzustellen, findet Dingerdissen „schwierig, da dort ein ganz anderes Niveau herrscht. Wir wollten souverän auftreten und weiterkommen, somit Ziel erreicht.“ Für den SC St. Pauli war der TSV Oerlinghausen an diesem Abend „auf jeden Fall eine Nummer zu groß, auch, wenn wir phasenweise ganz gut mitgehalten haben“, konstatiert Simon Meschonat. „In der Offensive war Oerlinghausen eiskalt und hat auf jeden Fall gezeigt, dass sie in der Bezirksliga spielen.“

Meschonat: „Lehrstunde schweißt uns zusammen“

Aber auf die zweite Halbzeit kann Meschonat aufbauen, denn: „In der zweiten Hälfte haben wir als Team einen super Kampf geliefert und meiner Meinung nach auch verdient zwei Tore erzielt.

St. Pauli-Legende Jonathan Düe bekommt ein paar Einsatzminuten

Mit etwas Glück hätte es vielleicht auch eins mehr sein können.“ Für den Ligastart bei der TSG Holzhausen/Sylbach II am nächsten Wochenende war das Spiel „nochmal eine gute Lehrstunde, die uns als Team nochmal mehr zusammengeschweißt hat.“ Nach dem Aus im Achtelfinale ist es somit auch Zeit, Pokal-Bilanz zu ziehen: „Mit der Pokal-Saison können wir dieses Jahr auf jeden Fall zufrieden sein. Glückwunsch an Oerlinghausen, die absolut verdient im Viertelfinale stehen. Eine super Mannschaft und mit Miron Tadic haben sie einen sehr sympathischen Trainer an der Seitenlinie.“

Fazit: Nach einem souveränen Sieg steht der TSV Oerlinghausen verdient im Viertelfinale. Zu deutlich war der Klassenunterschied an diesem Abend, wenngleich der SC St. Pauli phasenweise gute Passagen zeigen konnte.

Tore:

0:1 Kay Peikert (5. Min.)

0:2 Daniel Nadig (14. Min.)

0:3 Jan-Justin Johannhörster (16. Min.)

0:4 Daniel Nadig (27. Min.)

0:5 Nils Engmann (45. + 3. Min.)

1:5 Fabian Schnittger (65. Min.)

1:6 Yannik Manteas (73. Min.)

1:7 Can Vardar (78. Min.)

1:8 Nils Engmann (88. Min.)

2:8 Ashley James (90. + 3. Min.)