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Postler verspielen 2:0-Vorsprung

Spielbericht

(hk). Zum Landesliga-Auftakt ist dem Post TSV Detmold noch ein prächtiger Paukenschlag mit dem 1:0-Sieg beim SC Rot-Weiß Maaslingen gelungen. Im Rückspiel dagegen setzt sich der favorisierte Tabellenzweite durch, gewinnt mit 4:2 in der Werre-Arena. Dabei liegt das Team vom Trainer-Team Andre Patscha/Ralf Brockmann zur Halbzeitpause mit 2:1 vorn, führt bis zur 30. Minute sogar mit 2:0. Patscha trauert der verpassten Möglichkeit hinterher. Sinnierend: „Am Ende des Tages wäre ein Unentschieden gerechter gewesen. Maaslingen hatte nicht viele Möglichkeiten, Tore zu schießen, macht aus ihren Möglichkeiten etwas.“

 

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Von Henning Klefisch

 

 

Felix Buba

Den Traumstart in diese Begegnung erwischt der kecke Aufsteiger, der per Doppelschlag durch Felix Buba (17. Min.) und Enis Cömert (24. Min.) mit 2:0 in Führung geht.

Enis Cömert

Vor dem Führungstreffer spielen die Postler einen Ball in die Tiefe. Dieser wird von den Gästen noch abgefälscht, weshalb er einen Post TSV-Akteur findet. Er legt das Objekt der Begierde auf die Außenbahn, von wo aus in den Rückraum zu Buba gepasst wird. Bum-Bum-Buba versenkt kaltschnäuzig wie eine Hundeschnauze. Sieben Minuten danach lassen sich die Maaslinger die Kugel im Ballbesitz abluchsen. Mit einem schnörkellosen Fußball befördern die Lipper den Ball vor das gegnerische Gehäuse. Dann ist es Cömert, der den Vorsprung verdoppelt. Für Bartel ist dies allerdings „ein klares Abseitstor.“ Er nimmt noch „einige Halbgelegenheiten wahr“, die vom Kontrahenten produziert werden.

 

 

„Wir haben uns einen Plan zurechtgelegt“

 

 

Tim Bukowski

Patscha sieht es als absolut möglich an, dass sein Team sogar deutlicher hätte in Vorsprung liegen können, dies in einem eher chancenarmen Match. Stattdessen markiert Bastian Rode nach einer halben Stunde Spielzeit den psychologisch so immens wichtigen Anschlusstreffer zum 1:2-Halbzeitstand für den Tabellenzweiten. Was ist passiert? Kilian Tschöpe bringt Bastian Rode in Position, der im direkten Eins-gegen-eins-Duell mit dem gegnerischen Fänger Tim Bukowski letztlich die Oberhand behält, cool einschiebt. „Danach haben wir uns einen Plan zurechtgelegt, wollten geduldig bleiben, auf unsere Chancen warten. Das hat letztendlich gut funktioniert“, liefert Sergej Bartel (Bild rechts) bei Lippe-Kick einen Einblick in seinen ausbaldowerten Matchplan. Trotzdem: Er kritisiert den „schlechten Start“ in diese Partie, doch freut sich zugleich über die praktizierte Leistungssteigerung.

 

Patscha vermisst den Freistoß-Pfiff

 

In den zweiten 45 Minuten dreht der Aufstiegsaspirant diese Begegnung. 67 Minuten sind von der Uhr, als der eingewechselte Ersan Keser gleich drei Gegenspieler alt aussehen lässt, dann egalisiert. Er stürmt, mit dem Objekt der Begierde im Schlepptau, von der Außenposition nach innen, schiebt den Ball an Bukowski vorbei ins Netz. Gerade einmal vier Zeigerumdrehungen folgend bringt Maximilian Schwier die Rot-Weißen sogar erstmalig in dieser Partie in Führung. Tschöpe fasst sich aus 16 Metern Torentfernung ein Herz, knallt drauf. Bukowski pariert dieses Geschoss, doch Schwier ist exzellent positioniert, versenkt den Abpraller aus Nahdistanz zum 3:2. Dieser Treffer ist nach Ansicht von Patscha zumindest strittig, hat er doch im Vorfeld von diesem Führungstor der Gäste ein Foulspiel gegen seinen Schützling Enis Cömert beobachtet. Die Detmolder sind gerade im gegnerischen Spielfelddrittel mit dem Ball positioniert. Cömert befindet sich rund 19 Meter vor dem Sportclub-Kasten, dreht sich hervorragend um seinen Gegenspieler herum. „Der kloppt ihm auf den Fuß. Daraufhin fällt er um. Der Gegenspieler berührt gar nicht den Ball. Diese Aktion hätte abgepfiffen werden müssen. Für mich war das eine Schlüsselszene. Wenn wir diesen Freistoß bekommen, dann kommen wir vielleicht nicht in den Konter hinein, können solch eine Situation besser verteidigen“, glaubt Andre Patscha. Für den 4:2-Endstand sorgt Yasin Köse in der zweiten Minute der Nachspielzeit, als der links durchgestartete Außendienst-Mitarbeiter Tschöpe extrem empathisch in bester Kellner-Manier für Köse serviert, der erfolgreich das Runde in das Eckige versenkt.

 

Unterschiedliche Meinungen über Spielausgang

 

Andre Patscha

„Es ist schon ärgerlich, dass wir heute verloren haben. Ein Unentschieden wäre schon gerechter gewesen. Darüber hätte man sich nicht beschweren können“, findet Andre Patscha. Weil seine Residenzler den Fokus auf eine stabile Defensive legen, tiefer stehen, ist das Spielgerät meistens im Besitz der Gäste aus dem Mindener Land. „Das Entscheidende ist, dass wir wirklich wenig zugelassen haben. Maaslingen ist eine Top-Truppe.“ Für Bartel (Bild rechts) hat sich als ein echtes Erfolgsmerkmal herauskristallisiert, dass seine Spieler im Endstadium von dieser Partie „den längeren Atem hatten.“ Folglich ist nach seiner Einschätzung dieser Auswärts-Erfolg „knapp, aber verdient“, wird dieser „gegen eine sehr gute Mannschaft“ eingefahren. „Das war schon sehr schwer und kompliziert für uns“, schnauft Bartel erleichtert durch. Um abschließend allerdings zu konstatieren: „Wir sind gut gestartet und sind zufrieden.“ Mit nunmehr 40 Punkten haben die Maaslinger den Rückstand auf den Primus FC Nieheim auf nur noch einen Zähler verkürzt.

 

Fazit: Ein Muster an Kaltschnäuzigkeit ist an diesem Nachmittag der Sportverein aus Maaslingen, der aus sechs Chancen vier Treffer erzielt. Die Postler sind lange Zeit ein ebenbürtiger Kontrahent, doch sie hadern mit Schiedsrichterentscheidungen und dem mangelnden Matchglück.

 

Tore:
1:0 Felix Buba (17. Min.)
2:0 Enis Cömert (24. Min.)
2:1 Bastian Rode (30. Min.)
2:2 Ersan Keser (67. Min.)
2:3 Maximilian Schwier (71. Min.)
2:4 Yasin Köse (90. + 2 Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
5. Februar 2023 90' Landesliga Staffel 1 2022/23 18

Spielort

Werresportplatz
Georg-Weerth-Straße 19A, 32756 Detmold, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
Post TSV Detmold202Loss
SC Rot-Weiß Maaslingen134Win

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