Rempel stochert CSL ins Glück

Spielbericht

(ab). Der CSL Detmold bleibt auch im dritten Spiel in Folge ungeschlagen und macht Dank des 1:0-Sieges über den Türkischen SV Horn den nächsten Schritt zum Klassenerhalt.

Von André Bell

Doch um diesen Sieg müssen die Hausherren im ersten Heimspiel des Jahres am Ende richtig zittern. Zunächst beginnt das Spiel auf Bitten des TSV Horn mit zehn Minuten Verspätung. Da ein Großteil der Spieler derzeit Ramadan feiert, konnte so die Halbzeit genutzt werden, um sich zu stärken. Das wäre bei normaler Anstoßzeit um 19.30 Uhr nicht gegangen, weil dann zum Pausenpfiff die Sonne noch nicht untergegangen wäre.

Als das Spiel dann angepfiffen wird, tasten sich beide Mannschaften zunächst ab und agieren vorsichtig, so CSL-Kicker Rudi Funk: „Keiner wollte sich einen schnellen Gegentreffer fangen.“ Offensive Gefahr verspüren beide Teams nicht. Der TSV Horn hat eine ganze Reihe an Eckstößen, die aber allesamt nicht zum Torerfolg führen. Die Gastgeber versuchen es dagegen häufig mit schnellen Gegenstößen, die allerdings auch bereits im Keim erstickt werden. So plätschert eine ereignisarme erste Halbzeit dem Pausenpfiff entgegen.

CSL kommt besser aus der Kabine

Jonas Rempel

In der Kabine des CSL Detmold hat Coach Eduard Pauls offenbar die richtigen Worte gefunden, denn die Gastgeber kommen „deutlich motivierter aus den Katakomben und haben sich einiges vorgenommen“, so Funk. Die ersten Minuten des Spiels sind „sehr intensiv“ und bei den Hausherren macht sich das Gefühl breit, „dass hier mindestens ein Punkt für uns drin ist“. Erste gute Chancen lässt der CSL allerdings ungenutzt und erst Jonas Rempel gelingt es, den Ball „mit viel Glück und Hilfe zum 1:0 über die Linie zu stochern. Eine Kombination aus Latte, Untergrund und Körperteil unseres Außenbahnflitzers, der seine Torjägerqualitäten meist inkognito hält, bescheren uns den wichtigen Treffer“, freut sich Rudi Funk über das goldene Tor des heimlichen Goalgetters. In der Folge durchleben die CSL-Kicker „die längsten 15 Minuten“ ihres Lebens. Es entwickelt sich ein offener Schlagabtausch mit Chancen für Detmold, den Sack endgültig zuzumachen.

Hoffnung auf den Klassenerhalt wächst

Das Spiel wird in der Schlussphase „ruppiger und lauter. Beiden Mannschaften waren die Spannung und der Abstiegskampf nun deutlich anzumerken“, so Funk. Eine unschöne Situation gibt es noch in der Nachspielzeit. Rudi Funk klärt auf: „In Minute 93 kam es zu einer unschönen Situation, in der unser Sechser mit gelbrot vom Platz gestellt wurde. Ärgerlich für uns, da beide volles Risiko in den Zweikampf gehen. Müssen wir jetzt so hinnehmen.“ Im Abstiegskampf braucht der CSL Detmold jeden Mann, zumal jetzt vier englische Wochen am Stück anstehen. „Wir hoffen, dass wir weiter Punkte sammeln und die Klasse halten. Dem TSV wünschen wir alles Gute und eine verletzungsfreie Saison.“

Schmiech: „Schlechtestes Spiel, seit ich hier angefangen habe“

Thorsten Schmiech

TSV-Coach Thorsten Schmiech ist überhaupt nicht angetan vom Spiel seiner Elf, im Gegenteil: „Ich bin immer noch etwas sprachlos, weil ich nach meiner Erinnerung das schlechteste Spiel von meinen Jungs gesehen habe, seit ich vor vier Jahren beim TSV angefangen habe.“ Fehlenden Willen kann und will er seiner Mannschaft nicht vorwerfen, „aber wir waren völlig saft- und kraftlos, haben gefühlt 95% der Zweikämpfe verloren, waren nicht in der Lage mal drei Pässe am Stück zum Mitspieler zu bringen und haben Richtung gegnerisches Tor konsequent immer die falschen Entscheidungen getroffen.“

Die Gäste erwischen insgesamt einen „völlig gebrauchten Tag, bei dem auch die Ausrede Ramadan nicht vorgebracht werden kann, weil wir das gegen den TuS auch schon besser gemacht haben“.

TSV muss „merkwürdigen Auftritt analysieren“

So ist es ein „verdienter Sieg für den CSL, der durchaus auch hätte höher ausfallen können, aber man hat schon den Druck für die Jungs des CSL gespürt, was dann im letzten Drittel zu vielen ungenauen Bällen geführt hat“. Beim TSV Horn wird man den Donnerstag nutzen, um „diesen merkwürdigen Auftritt zu analysieren und dann am Sonntag in Diestelbruch hoffentlich wieder ein anderes Gesicht zu zeigen. Mund abwischen und weiter geht’s“, gibt sich Thorsten Schmiech kämpferisch.

Fazit: Ein verdienter Sieg für den CSL Detmold gegen einen Türkischen SV Horn, der in diesem Spiel nichts auf die Reihe bekommen hat und mit dem 0:1 noch gut bedient ist.

Tor:

Jonas Rempel (74. Min.)