Hissenkämper belohnt couragierte Hörster

Spielbericht

(hk). Der RSV Hörste überzeugt mit einem echten Statement-Sieg. Der favorisierte Türkische SV Horn wird auf dem Kunstrasenplatz in Müssen mit einem 1:0 auf die Heimreise geschickt. Das goldene Tor des Tages fällt Mitte der ersten Halbzeit. TSV-Manager Ender Ünal ist spürbar enttäuscht, findet er doch: „Wir hatten das Spiel eigentlich sehr gut unter Kontrolle.“

Von Henning Klefisch

Luca Hissenkämper

In den ersten 45 Minuten entwickelt sich von beiden Teams eine extrem abwechslungsreiche Partie mit Chancen hüben wie drüben. RSV-Tormaschine Sascha Zunke ist bereits in Spielminute eins beinahe für den Traumstart verantwortlich, als er nach einem wunderbaren Steckpass den gegnerischen Fänger Emre Akyazi umkurvt, sich dann aber zu weit vom Gehäuse abdrängen lässt, weshalb er das Spielgerät nicht mehr domestizieren kann. Zehn Zeigerumdrehungen folgend wird Tom Hagemann zunächst per Diagonalball bedient, finalisiert letztlich seinen Versuch aus halblinker Position nicht wie gewünscht. Deutlich besser machen es die Hörster dann in der 22. Spielminute. In Person von Luca Hissenkämper sind sie erfolgreich. Was ist passiert? Ein dynamisch vorgetragener Konter führt zum Erfolg. Zunke stibitzt sich an der Außenlinie das Spielgerät, bringt Erol Wallies auf der Flanke in Position. Dieser glänzt mit Präzision und einem wohltemperierten Flachpass, der von Hissenkämper aus Nahdistanz zum 1:0 versenkt wird. Die Egge-Jungs versuchen es vor allem mit weiten Schlägen hinter die gegnerische Viererkette, die von der aufmerksamen RSV-Abwehr aber meistens sehr konzentriert abgefangen werden. Ünal registriert, dass seine Elf „ein, zwei Chancen zugelassen hat.“ Selbst habe man sich gewiss nicht die Monstermöglichkeiten herauskombiniert, doch ist er der Ansicht, dass sich sein Team „einige Chancen“ erspielt hat, die aus diversen Gründen nicht den Weg ins gegnerische Netz finden.

Hagemann wartet vergeblich

Daniel Peikert

In den zweiten 45 Minuten verstärken die Horner die Schlagzahl, wollen mit aller Macht den Ausgleich erzwingen. Spielerisch geht nicht allzu viel, doch über ruhende Bälle versetzen sie die Hausherren häufig in brenzlige Situationen. Deutlich schnörkelloser ist der RSV Hörste unterwegs, der wenige Augenblicke vor dem Schlusspfiff um Haaresbreite für die Vorentscheidung gesorgt hätte. Titus Thormann bedient Daniel Peikert, der allerdings den mutterseelenallein positionierten Hagemann leichtsinnig übersieht, stattdessen einen erfolglosen Distanzschuss probiert.

Trainingsarbeit trägt Früchte

Thorsten Geffers

Thorsten Geffers resümiert im Gespräch mit Lippe-Kick: „Am Ende des sehr fairen Spiels freuen wir uns über den gelungenen und erfolgreichen Auftakt.“ Dass Training Früchte trägt, ist ihm einmal mehr bewusstgeworden: „Zudem hat unser in der Winterpause neu einstudiertes Spielsystem sehr gut funktioniert und wir standen gut, hatten eine klasse Kommunikation auf dem Platz und der Matchplan ging auf.“ Folglich ist der Zufriedenheitsgrad bei Geffers auf einem ausgesprochen hohen Level anzusiedeln: „Daher bin ich natürlich auch stolz auf meine Jungs. Ich denke, wir haben heute auch den größeren Willen gezeigt und den Sieg etwas mehr gewollt als unsere Gäste.“

„Für uns eine sehr ärgerliche Niederlage“

Ender Ünal zeigt sich mit der eigenen Darbietung alles andere als unzufrieden, veranschaulicht er doch: „In Summe war es für uns ein gutes Spiel mit viel Ballbesitz, aber leider konnten wir es nicht auf das Ergebnis übertragen.“ Nach seiner Ansicht wird vom Referee Ulrich Multhaup zu viel Hektik ins Spiel transportiert, moniert er dies offenherzig gegenüber Lippe-Kick: „Besonders in der zweiten Halbzeit hat der Schiedsrichter auch das Spiel häufig unterbrochen und den ganzen Spielfluss auf beiden Seiten gestört. So ist auch besonders in der zweiten Halbzeit Unruhe entstanden, ohne dass die Spieler untereinander Probleme hatten.“ Ergo steht für ihn fest: „Für uns eine sehr ärgerliche Niederlage, Glückwunsch an Hörste.“

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Fazit: Der RSV Hörste hätte gewiss noch das eine oder andere Tor mehr erzielen können, doch es fehlt im zweiten Abschnitt der nötige Punch. An diesem Malus hat der stets bemühte TSV Horn sogar über die gesamte Spieldauer zu kämpfen, wird Trainer-Fuchs Rytis Narusevicius in der folgenden Trainingswoche wohl vor allem in diesem Bereich im Training ansetzen müssen.

Tor:
1:0 Luca Hissenkämper (22. Min.)