SC Extertal krönt sich zum Meister

Spielbericht

(ab). Der SC Extertal spielt in der Saison 2022/2023 in der Kreisliga A Lemgo! Mit 3:2 gewinnt der SCE den Showdown beim TSV Kirchheide und sichert sich damit am letzten Spieltag die Meisterschaft in der Kreisliga B1 Lemgo. Für den TSV Kirchheide gibt es noch eine weitere Aufstiegschance.

Ist mit seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit noch gut im Spiel: TSV-Kapitän Jannik von Heiden. Im Hintergrund: 1:0-Schütze Christian Franz. © A. Bell / Lippe-Kick

SCE-Coach Thomas Elsner und sein Co-Trainer Marcel Krügel hatten die Mannschaft „gut vorbereitet“, die Mannschaft selbst hatte „gut trainiert, gut gearbeitet“ und wurden dann „mit der Aufstellung überrascht“. Doch seine Mannschaft hat ihre Sache zu Beginn „gut gemacht“ und ist auch „gut ins Spiel gekommen“. Die erste dicke Chance vergeben die Gäste allerdings, als Oguzhan Cevik einen glasklaren Elfmeter neben das Tor setzt. Aber auch danach bleibt der SCE gut im Spiel und geht nach einer Ecke mit 1:0 in Führung. Christian Franz köpft den Ball am kurzen Pfosten ins Netz. „Aus meiner Sicht bis dahin auch verdient“, findet Elsner. Vom TSV Kirchheide ist bis dato offensiv nichts zu sehen. Kapitän Jannik von Heiden versucht, eine Erklärung zu finden: „Wir sind nicht gut ins Spiel reingekommen. Die ersten zwanzig Minuten haben wir total verschlafen. Vielleicht war das etwas der Atmosphäre und Anspannung geschuldet.“

SCE zollt Anfangstempo Tribut

Schreit seine Freude über den Ausgleichstreffer hinaus: Philipp Winter. © A. Bell / Lippe-Kick

Das Tempo bleibt auch nach dem Führungstreffer hoch, doch der SCE tut sich mit zunehmender Spieldauer immer schwerer, dieses Tempo auch zu halten, „weil es warm war von unten und von oben“, wie es der Coach erklärt. Elsner selbst musste dann auch noch ins Spiel, was so ursprünglich nicht geplant war. Mitte der ersten Halbzeit verliert der SCE den Faden und der TSV Kirchheide kommt immer besser ins Spiel, „weil wir dem hohen Anfangstempo Tribut gezollt haben“, so Elsner. Die Chancen für den TSV Kirchheide mehren sich gegen Ende der ersten Halbzeit. „Ab Mitte erster Halbzeit waren wir besser im Spiel und sind auch verdient zum Ausgleich gekommen“, so von Heiden. Philipp Winter kann nach einem Freistoß das 1:1 erzielen. Am kurzen Pfosten schiebt er den Ball unter SCE-Keeper Nico Pauls hinweg zum Ausgleichstreffer ins Netz.

TSV verpasst Führungstreffer

Beide Mannschaften zeigen vollen Körpereinsatz. © A. Bell / Lippe-Kick

Und auch nach dem Tor bleibt der TSV am Drücker, hat das ein oder andere Mal den Führungstreffer auf dem Fuß, so dass Thomas Elsner festhält, dass seine Mannschaft „Glück hat, nicht zurückzuliegen“. Mit dem 1:1 geht es in die Kabine. Bei dem Spielstand hätte es ein weiteres Duell der beiden Kontrahenten gegeben.

Doch dabei bleibt es nicht, denn Elsner findet in der Kabine offenbar die richtigen Worte: „In der Halbzeit haben wir die Mannschaft wieder eingestellt und versucht, das umzusetzen, was wir Ende der ersten Halbzeit vermissen lassen haben. Das hat dann auch gut funktioniert.“ Zwar ist der TSV Kirchheide im zweiten Durchgang optisch spielbestimmend, nennenswerte Chancen können sich die Hausherren aber nicht erspielen.

Cevik staubt ab, Leskowitz traumhaft

Oguzhan Cevik (Nr. 4) hat so eben das 2:1 erzielt und dreht ab zum Jubeln. © A. Bell / Lippe-Kick

Besser machen es die Gäste aus dem Extertal. Nach einer Stunde kann Oguzhan Cevik nach einem Freistoß, den TSV-Keeper Jan Rösener seitlich abklatschen lässt, aus kurzer Distanz ins Netz schieben. Zehn Minuten später erzielt Luca Joel Leskowitz nach einer abgewehrten Ecke sehenswert das 3:1. Vom linken Strafraumeck zieht Leskowitz den Ball mit rechts ins lange Eck. Rösener hat keine Abwehrchancen, der Ball passt haargenau in den Winkel. „Das 2:1 fällt ein bisschen aus dem Nichts und mit dem 3:1 wird es natürlich sehr schwer“, konstatiert der TSV-Kapitän. Thomas Elsner hätte sich in der Folge gewünscht, dass seine Mannschaft mehr Ruhe und Abgezocktheit an den Tag legt, macht es stattdessen aber selbst nochmal spannend, als Oguzhan Cevik den Ball nach einer Ecke ins eigene Tor bugsiert. „Danach gehen ein bisschen die Nerven mit den jüngeren Spielern durch“, beobachtet Elsner, der aber auch die „etwas gestandeneren Spieler“ auf dem Platz hat, die „ein bisschen Ruhe ausgestrahlt haben“.

Kirchheide zu ungefährlich

TSV-Keeper Jan Rösener muss Kopf und Kragen riskieren, um einen höheren Rückstand zu verhindern. © A. Bell / Lippe-Kick

Die Bemühungen auf den Ausgleichstreffer kann man dem TSV Kirchheide in der Schlussphase nicht absprechen, aber insgesamt sind die Hausherren zu ungefährlich. Und so muss der TSV nach dem Schlusspfiff dabei zuschauen, wie der SC Extertal unter tosendem Beifall seiner zahlreich mitgereisten Fans, insgesamt werden rund 250 – 300 Zuschauer am Platz gewesen sein, den Aufstieg in die Kreisliga A feiert. „Unterm Strich spiegelt das Spiel die gesamte Saison wider. Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben dann eine schwierige Phase, kommen wieder gut rein und am Ende des Tages ist es die Teamleistung, die das Ding über die Zeit schaukelt“, bilanziert Thomas Elsner nach dem Spiel. Der Coach ist „stolz auf die Truppe, dass wir uns so weiterentwickelt haben und das erreicht haben, wir uns vorgenommen haben“. Im Anschluss hat die Mannschaft noch „den Nalhof beben lassen, so wie ich es mir vorstelle und so wie ich es kenne“. Am Mittwoch geht es auf Saisonabschlussfahrt nach Mallorca. „Da reißen wir die Hütte ab“, kündigt Elsner schonmal an.

Elsner will erstmal den Akku aufladen

Als Team jubelt es sich einfach am schönsten. © A. Bell / Lippe-Kick

Der Coach weiß aber auch, bei wem er sich zu bedanken hat: „Einerseits danke ich der Mannschaft dafür, dass sie das halbe Jahr mitgezogen hat. Dann danke ich auch Christian Ziereis, der das erste halbe Jahr wichtige Punkte eingesammelt und die Mannschaft dazu geformt hat. Ein weiterer Dank geht natürlich an die Zuschauer, an die Unterstützer, die wir hatten, Sponsoren und natürlich auch mal Danke an euch, dass ihr so fleißig berichtet und ich hoffe, dass das nächste Serie genauso weitergeht.“ Jetzt ist Elsner aber auch erstmal froh, drei Wochen Pause zu haben, sich „um nichts mehr kümmern muss, was mit Fußball zu tun hat und den Akku aufladen kann“. Das gleiche empfiehlt der Coach auch seinen Spieler, damit es topfit „glücklicherweise nächstes Jahr in der Kreisliga A weitergeht“. Dort könnte es auch für den TSV Kirchheide weitergehen, sofern man zuerst das Entscheidungsspiel um Rang zwei gegen den SV Wüsten für sich entscheidet und dann den TuS Asemissen II im Aufstiegsspiel eliminiert.

Große Enttäuschung in Kirchheide

Allen Bemühungen von Ingo Brand zum Trotz: Die Enttäuschung ist TSV-Kapitän Jannik von Heiden deutlich anzusehen. © A. Bell / Lippe-Kick

Beim TSV Kirchheide herrscht nach dem Spiel aber erst einmal große Enttäuschung, so Jannik von Heiden: „In solchen Spielen entscheidet auch immer ein bisschen die Tagesform und das nötige Spielglück. Wir sind natürlich jetzt erstmal total enttäuscht. Aber ab morgen geht die Vorbereitung auf das Entscheidungsspiel gegen Wüsten los. Wir müssen uns also schnell wieder fokussieren. Wir haben immer noch die Chance aufzusteigen und diese Chance wollen wir unbedingt nutzen! Im Namen des TSV möchte ich Extertal nochmal Glückwünsche zur Meisterschaft aussprechen und viel Erfolg in der A-Liga wünschen.“

Fazit: Der SC Extertal gewinnt insgesamt verdient und ist damit auch der verdiente Aufsteiger. Die Elsner-Elf kommt gut ins Spiel und geht früh in Führung, doch Kirchheide antwortet stark. In der zweiten Halbzeit verpasst der SCE, den Deckel draufzumachen, so dass es spannend bleibt. Am Ende gibt es aber nur noch rot-weißen Jubel.

Tore:

0:1 Christian Franz (10. Min.)

1:1 Philipp Winter (33. Min.)

1:2 Oguzhan Cevik (60. Min.)

1:3 Luca Joel Leskowitz (71. Min.)

2:3 Oguzhan Cevik (Eigentor; 76. Min.)