Connect with us

Schötmar II schockt die Paulianer

Spielbericht

(hk). Mit diesem Auswärtssieg kann nicht unbedingt gerechnet werden. Doch der starke Aufsteiger TSV Schötmar II entführt mit dem 5:3-Auswärtssieg die volle Punktzahl von der West-Alm. Etwas bedröppelt blickt derweil der unterlegene SC St. Pauli aus der Wäsche, der intern eine knallharte Kommunikation ankündigt.

 

Ihr wollt den Führerschein machen? Eure Fähigkeiten auffrischen? Dann meldet euch gerne hier!

 

Von Henning Klefisch

 

 

Sinan Siviloglu

Von Anpfiff an sind die Schötmaraner richtig wach, hervorragend im Match drin. „Wir haben genau den Fußball gespielt, den wir wollten“, verdeutlicht TSV II-Kicker Ersan Dargecit im Gespräch mit Lippe-Kick. Deshalb ist die 2:0-Führung, nach Toren von Sinan Siviloglu (10. Min.) und Erdal Celik (15. Min.) absolut folgerichtig, weil hochverdient. Nach dieser berauschenden Anfangsviertelstunde sind die Paulianer aufgewacht, werden besser, erhöhen den Druck. Obwohl jetzt zunehmend die Hausherren häufiger am Ball sind, ebenfalls mehr Freiraum über weite Teile der Begegnung erhalten, gestatten die konzentriert agierenden Schötmaraner vor allem in der eigenen Deckung nur wenige Zugriffsoptionen. Zehn Minuten vor dem Halbzeitpfiff lassen sie es zum ersten Mal etwas lockerer in der Verteidigung angehen, was Jan-Luca Drexhage (Bild rechts) mit dem Anschlusstor bestraft.

 

Rasenplatz der West-Alm erschwert spielerische Feinheiten

 

Jonathan Paul Hauck

Spürbar schlafmützig stellen sich die Gäste in den ersten Minuten vom zweiten Durchgang an, weshalb konsequenterweise bereits eine Minute nach dem Wiederanpfiff Jonathan Paul Hauck zum 2:2 erfolgreich ist. Dargecit ärgert sich, dass der doppelte Vorsprung nicht ausreicht, betreibt fix Ursachenforschung, als er gegenüber Lippe-Kick klarstellt: „Es war für uns allerdings schwer, auf dem Rasenplatz so zu spielen, wie wir es wollten.“ Vor allem sind weite Schläge das bevorzugte Stilmittel, da der Tiki-Taka-Fußball auf dem arg malträtierten Rasenplatz auf der West-Alm nur schwerlich angewendet werden kann. Durch dieses Stilmittel ergeben sich noch so einige Abschlussaktionen. Neun Minuten nach dem Seitenwechsel bringt Erdal Celik (Bild rechts) die Gäste abermals in Führung, aber im prompten Gegenzug egalisiert Hauck bereits.

 

Lohfeld-Jungs schlagen spät und eiskalt zu

 

Batuhan Ok

In der Crunch-Time intensivieren sich die Schlagzahl, die Emotion und nicht zuletzt die Spannung um ein Vielfaches. Die Lohfeld-Jungs verfügen über einige aussichtsreiche Tempogegenstöße und Eins-gegen-eins-Situationen, die sie indessen ungenutzt lassen.

Kai-Uwe Deppe

In der Schlussminute verwerten sie eine Abschlussaktion. Nachdem ein Eckball auf den zweiten Pfosten geschlagen wird, lauert Celik, nimmt die Kugel kurz an und knallt wuchtig auf das Gastgeber-Gehäuse. Sein Versuch wird noch abgefälscht, weshalb er die Richtung verändert und somit unhaltbar für den Pauli-Keeper Kai-Uwe Deppe ist. Weil die Paulianer keine Heimniederlage kassieren wollen, steigern sie rapide das Risiko, entblößen ihren Deckungsverbund. Das wird in der dritten Minute der Nachspielzeit durch Batuhan Ok konsequent bestraft, als dieser nämlich nach einem weiten Pass der richtige Adressat ist, zum 5:3-Endstand vollendet.

 

Schötmar II hat unsere Schwächen eiskalt ausgenutzt“

 

 

Thomas Zacharias

Die Enttäuschung ist im SC St. Pauli-Lager schon beträchtlich. Co-Trainer Thomas Zacharias stellt betrübt fest: „Wir haben die Anfangsphase verschlafen und lagen dann hinten.“ Mit der Moral seiner Mannschaft zeigt er sich allerdings absolut einverstanden: „Wir haben uns aber wieder gut rausgekämpft und waren wieder im Spiel.“ Allerdings nur bis zum 3:3, was Zacharias mit Argwohn betrachtet: „Dann hat bei uns der Kampfgeist zur Gänze versagt und Schötmar II konnte sein Spiel über 90 Minuten durchziehen. Wir nicht!“ Deshalb gibt er seinem Team die eindeutige Botschaft mit auf den Weg: „Und das gilt es, schleunigst abzustellen und wieder unseren Kampfgeist aufs Feld zu bringen.“ Völlig gegensätzlich präsentiert sich da schon der Aufsteiger: „Schötmar II hat es gut gemacht und unsere Schwächen eiskalt ausgenutzt. Glückwunsch zum Sieg.“

 

„Wir freuen uns über den verdienten Sieg“

 

 

Ersan Dargecit

Mit einem Lächeln im Gesicht blickt Dargecit auf diese Partie zurück, beurteilt er doch im Gespräch mit Lippe-Kick: „Es war ein gutes offensives Spiel auf beiden Seiten. Die Mannschaft, die defensiv weniger Fehler gemacht hat, hat am Ende gewonnen und das waren zum Glück wir“, fällt seine Analyse äußerst positiv aus. Zugleich liefert er einen Einblick in die eigene Gefühlswelt, vergisst auch den Blick Richtung Gegner nicht: „Wir freuen uns über den verdienten Sieg und wünschen St. Pauli viel Erfolg.“

 

Fazit: Weil der TSV Schötmar II eben bis zur letzten Sekunde an seine eigene Chance geglaubt hat, ist dieser Auswärtssieg ganz bestimmt etwas überraschend, aber keineswegs unverdient.

 

Tore:
0:1 Sinan Siviloglu (10. Min.)
0:2 Erdal Celik (15. Min.)
1:2 Jan-Luca Drexhage (35. Min.)
2:2 Paul Jonathan Hauck (46. Min.)
2:3 Erdal Celik (54. Min.)
3:3 Paul Jonathan Hauck (55. Min.)
3:4 Erdal Celik (90. Min.)
3:5 Batuhan Ok (90. + 3 Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
6. November 2022 90' Kreisliga B2 Lemgo 2022/23 13

Spielort

West-Alm
Blumenviertel, Neuenturmhof, Lemgo, Kreis Lippe, Regierungsbezirk Detmold, Nordrhein-Westfalen, 32657, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
SC St. Pauli123Loss
TSV Schötmar II235Win

More in