Schiri-Ärger bei Kalldorf-Niederlage

Spielbericht

(ab). Der FC Unteres Kalletal II hat seine Negativ-Serie gegen die SG Kalldorf beendet. Nach über neun Jahren gewinnt der FC UK II das Derby. Mit 2:0 behalten die Hausherren die Oberhand. Die Gäste aus Kalldorf fühlen sich allerdings massiv beteiligt.

Von André Bell

Alexander Neufeld

Und das sogar so sehr, dass Kalldorf-Coach Sven Finne zum Spiel selbst kaum Worte übrig hat. Er ist völlig bedient: „Ich bin zum ersten Mal sprachlos und normalerweise mache ich sowas nicht, dass ich die Schuld dem Schiedsrichter gebe.“ In diesem Fall muss er aber leider eine Ausnahme machen: „Das ging gar nicht. Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Gegen zwölf Mann ist es schwierig.“ Was Finne im Detail bemängelt: Zwei Tore wurden wegen vermeintlicher Abseitsstellung aberkannt. Aber: „Das war nie im Leben Abseits. Ich habe mich echt gefragt, ob ich irgendwas verpasst habe oder dass die Regel sich geändert hat.“

Wenn es nach UK II-Kicker Alexander Neufeld geht, hätte eines der beiden aberkannten Tore auch ohne Abseitspfiff nicht zählen dürfen: „Selbst wenn das aberkannte Tor kein Abseits war, reden wir da zumindest von gefährlichem Spiel, weil auf Kopfhöhe unseres entgegenkommenden Torwarts hat der Fuß mit vorrausgestreckter Sohle nichts zu suchen.“

Rot gegen Harzmeyer unerklärlich

Mats Harzmeyer

Und auch die rote Karte gegen Mats Harzmeyer in der 83. Minute bringt Sven Finne auf die Palme: Harzmeyer, der drei Minuten zuvor erst ausgewechselt wurde, und ein UK-Kicker, Finne meint, dass es sich um Markus Brand handelt, gehen zum Ball und es kommt zu einem Pressschlag. Also eine Situation, die häufiger vorkommt und in den seltensten Fällen überhaupt geahndet wird. Doch diesmal reagiert der Schiedsrichter anders und zeigt Harzmeyer die rote Karte, während der UK-Kicker unbehelligt davonkommt. „Da gebe ich beiden gelb und gut ist“, schlägt Finne vor. Doch es soll an diesem Abend nicht sein für die SG Kalldorf. „Jede Aktion gegen uns“, hadert der Coach, der grundsätzlich kein Typ ist, der bei anderen die Schuld sucht. Aber noch etwas anderes findet Sven Finne merkwürdig. Denn der Unparteiische macht nach dem Spiel keinerlei Anstalten, zu Sven Finne zu gehen. Für Finne bleibt ein merkwürdiger Beigeschmack: „Wir spielen 70 Minuten nur auf ein Tor, aber der Mann in schwarz hat das Ding entschieden. Echt Wahnsinn.“

Neufeld: „Gelb wäre angebracht gewesen“

Alexander Neufeld beurteilt den Platzverweis wie folgt: „Die rote Karte ist vielleicht etwas sehr hart gewesen, aber der Kalldorfer Spieler kommt einfach zu spät und trifft nur unseren Mann. Der Ball war von unserem Spieler schon ins Aus geschossen, ehe er vom Kalldorfer mit voller Wucht umgehauen wird. Gelb wäre meiner Meinung nach vielleicht eher angebracht gewesen.“

Tobias Mowitz

Die Tore für den FC Unteres Kalletal II erzielen im Übrigen Max Buschmann kurz vor und Tobias Mowitz zehn Minuten nach der Pause. Der Sieg des FC Unteres Kalletal II ist nach Ansicht von Alexander Neufeld aber nicht unverdient: „Erstmal sind wir froh, die ersten drei Punkte dieser Saison eingefahren zu haben und das in einem so wichtigen Derby, das macht dann gleich doppelt so viel Freude. Die erste halbe Stunde muss man sagen, war Kalldorf die spielbestimmende Mannschaft, aber unsere Abwehr konnte sehr gut dagegenhalten. Zum Ende der ersten Halbzeit haben wir die Zweikämpfe auch weiter vorne besser angenommen und machen kurz vor der Halbzeit das ganz wichtige Tor.“

Spiel wurde „einzig und allein vom Willen“ entschieden

Nach der Pause verliert der FC Unteres Kalletal II kurzzeitig die Ordnung, so dass Kalldorf „zwei gute Chancen hat, die sie zum Glück aber nicht nutzen können“. In diese Drangphase der Kalldorf hinein macht Tobias Mowitz nach guter Kombination das 2:0. Ohnehin hat Mowitz „ein hervorragendes Spiel gemacht. Er hat viele gute Zweikämpfe gewonnen, ist unglaublich viel gelaufen und sich angeboten, einfach sehr wichtig im Zentrum für unser gesamtes Spiel“. Alles in allem war es „ein sehr umkämpftes Spiel“, so Neufeld, das „einzig und allein vom Willen“ entschieden wurde: „Ich denke, unsere Jungs wollten es einen kleinen Tick mehr.“

Fazit: Eine bittere Niederlage für die SG Kalldorf, die klar mehr vom Spiel hat, sich aber benachteiligt fühlt. Abseitsfehlentscheidungen trifft jeder Schiedsrichter, der ohne Assistenten auskommen muss, selbst mit Linienrichter wird gerne mal etwas falsch entschieden. Dennoch sind solche eklatanten Entscheidungen für die benachteiligte Mannschaft nur schwer zu verdauen. Der Platzverweis ist eine Fehlentscheidung.

Tore:

1:0 Max Buschmann (45. Min.)

2:0 Tobias Mowitz (56. Min.)