Schwarz-Weiß Sende — Post TSV Detmold

Spielbericht

Post TSV puncht erfolgreich im Schlagabtausch

(hk). Kurzweilige Sonntagnachmittag-Unterhaltung bieten der SW Sende und der Post TSV Detmold im Waldstadion in Schloß Holte-Stukenbrock an. Die Lipper gewinnen in einem „offenen Schlagabtausch“ (O-Ton: Manager Michael Grundmann) mit 5:3, zeigen eine tolle Moral. Die Anfangsviertelstunde gehört jedoch eindeutig den Hausherren, die diese Spielphase dominieren, folgerichtig durch Tim Fleiter in der vierten Spielminute mit 1:0 in Führung gehen. „Wir waren nicht wach, haben nicht gut aufgepasst“, moniert Grundmann, der mehr Griffigkeit bei den Schwarz-Weißen beobachtet hat. „Sie haben viel gefightet, gute Fouls gemacht“, übernehmen die Postler nach 15 Minuten die Spielkontrolle, zeigen ansehnliche Kombinationen, schaffen in Spielminute 25 den Ausgleich. Goalgetter Felix Buba (Bild rechts) krönt einen schönen Spielzug zum 1:1. Weitere Chancen, um den zweiten oder dritten Treffer nachzulegen, vergeben die Postler vor der Halbzeitpause. Auch Sende tut sich im Auslassen einer exzellenten Möglichkeit hervor. Im zweiten Durchgang ist zunächst der abstiegsbedrohte Bezirksligist die bessere Mannschaft, zeigt sich in Torraumnähe aber nicht gallig genug. Relativ überraschend gehen die Residenzler nach einem Treffer von Robert Fiorilli mit 2:1 in Führung. Buba verdient sich einen Scorerpunkt, da er sich auf der Außenbahn exzellent durchsetzt und serviert. Von diesem Gegentor lässt sich Sende nicht ins Bockshorn jagen, agiert weiterhin druckvoll, kommt verdientermaßen in der 82. Spielminute zum Ausgleich. Torben Brandy zeigt sich cool vom Elfmeterpunkt aus und trifft zum 2:2. „Es war ein Handelfmeter gegen Manuel Wichmann. Ich hätte den auch gegeben“, so gibt der Post TSV-Manager ehrlich zu. Aus zwei Metern Entfernung bekommt Wichmann in dieser Szene die Kugel bei einem Flankenball an seine Hand. Es kommt 120 Sekunden noch schlimmer für die Brokmänner, denn Brandy – Bruder von Arminia Bielefeld-Profi Sören Brandy – nutzt eine Balleroberung und bringt SW Sende abermals in Führung. Mutterseelenallein läuft Torben Brandy auf den Post TSV-Fänger Marcel Zimmer zu, versenkt zielsicher zum 3:2. Eine tolle Moral beweisen die Post TSV-Kicker in der Schlussphase, da sie innerhalb von nur sechs Minuten einen Rückstand in einen 5:3-Sieg drehen. Tobias Stork (86. Min.) egalisiert nach einem Freistoß wagemutig per Kopf. Der für Julian Brune kurz zuvor eingewechselte Julien Will (88. Min., 90. + 2. Min.) erzielt die beiden späten Tore zum Endstand. Manuel Wichmann brilliert vor dem 4:3 mit einem Zauberpass diagonal auf Will (Bild links), der mit all seiner Dynamik über Sende-Fänger Robert Große köpft. „Ein richtig gutes Tor“, verneigt sich Grundmann verbal vor diesem Treffer. SW Sende investiert viel, öffnet, um den Punktgewinn zu markieren. Enis Cömert zeigt seine Cleverness, rennt zur Außenlinie, spielt die Kugel in das Zentrum. Dort steht Johann Felker, scheitert mit seinem Schussversuch an einem Sender Gegenspieler auf der Torlinie. Im Nachschuss ist Will abermals erfolgreich. Für Grundmann steht fest: „Insgesamt ein glücklicher Sieg. Sende hat gefightet bis zum Gehtnichtmehr. Alle Teams, die noch gegen Sende spielen, können sich auf eine Truppe einstellen, die alles gibt, wirklich den Abstiegskampf angenommen hat, gegen sie werden es ganz viele Mannschaften schwer haben.“ SW Sende-Coach Jürgen Prüfer kann die Gerechtigkeit im Fußball nicht ganz verstehen, wenn er Lippe-Kick erklärt: „Wir erleben in der Schlussphase alles, was wir in dieser Saison schon so oft hatten. Wir kommen großartig zurück und bringen es dann nicht über die Linie, weil wir einfach viel zu viele einfache defensive Fehler anbieten“, wird dies von einer Bezirksliga-Spitzenmannschaft wie dem Post TSV Detmold konsequent bestraft. Ein enttäuschter Prüfer hadert: „Das kostet uns auch dieses Spiel.“

Fazit: Eine ausgeglichene Begegnung, in der Post TSV das nötige Matchglück hat, zum richtigen Zeitpunkt trifft und den Lauf weiter fortführt. SW Sende ist ein ebenbürtiger Gegner, macht ein starkes Heimspiel, die Detmolder lösen diese knifflige Aufgabe im Stile einer Spitzentruppe, indem sie spät treffen.

Tore:

1:0 Tim Fleiter (4. Min.)

1:1 Felix Buba (25. Min.)

1:2 Robert Fiorilli (72. Min.)

2:2 Torben Brandy per Elfmeter (82. Min.)

3:2 Torben Brandy (84. Min.)

3:3 Tobias Stork (86. Min.)

3:4 Julien Will (88. Min.)

3:5 Julien Will (90. + 2. Min.)