Pietsch-Schlenzer befördert Junx in Runde zwei

Spielbericht

(ab). Der SV Eintracht Jerxen-Orbke gewinnt den packenden Pokalfight bei den SF Oesterholz-Kohlstädt mit 3:2. Im Achtelfinale wartet erneut ein A-Ligist.

Und trotz der langen Corona-Pause brauchen beide Mannschaften nicht viel Anlaufzeit und sind sofort im Spiel. Die Sportfreunde und die „Junx“ liefern sich einen packenden Pokalfight.

Björn Brinkmann

„Es war ein absolut intensives und spannendes Spiel von beiden Seiten. Ich glaube, wir haben schöne Werbung für den lippischen Fußball machen können“, ist vor allem Björn Brinkmann mit dem Spiel zufrieden. Der SF-Obmann meint nämlich auch, dass „beide Mannschaften bis in die Zehenspitzen motiviert“ waren und es „ab der ersten Minute rauf und runter“ ging. Der A-Ligist ist ein ebenbürtiger Gegner und verlangt den klassenhöheren Gästen alles ab, haut dabei selbst alles raus: „Wenn man zweimal in Rückstand gerät, ist es bei diesen Temperaturen immer schwierig wiederzukommen und es zerrt an den Kräften.“ Doch gerade unter diesen Umständen ist die Leistung der Sportfreunde absolut lobenswert. „Unsere Jungs haben nie aufgegeben, haben sich in die Zweikämpfe geschmissen und alles rausgehauen was ging.“

Sportfreunde gleichen zweimal aus

Auf den Führungstreffer von Magnus Diekmann, der den SV Eintracht Jerxen-Orbke in der 20.

Magnus Diekmann

Spielminute nach Vorlage von Kieran McCarthy mit 1:0 in Front bringen kann, haben die Hausherren die passende Antwort parat. Sebastian Hüttmann erzielt nach knapp einer halben Stunde den 1:1-Ausgleich. Ein Resultat, das auch „zur Pause absolut gerechtfertigt“ ist, wie Björn Brinkmann meint. Und wer nun glaubt, dass die intensive Spielweise in der ersten Halbzeit dazu führt, dass die Teams im zweiten Durchgang den Fuß vom Gas nehmen, der sieht sich getäuscht, denn „auch in der zweiten Hälfte war viel los und es gab Chancen auf beiden Seiten.“ Bis aber die nächsten Treffer fallen, vergeht fast eine halbe Stunde, dann erst kann Marco Jöstingmeier-Polvora SF-Keeper Tim Luca Wolf erneut überwinden. Doch auch auf den Treffer haben die Gastgeber „gleich die richtige Antwort parat.“ Fast im direkten Gegenzug kann Jan Ellerbrok den erneuten Ausgleich erzielen.

Strohdiek fliegt – Brinkmann wünscht sich „mehr Fingerspitzengefühl“

In den letzten Minuten kippt das Spiel und bekommt „eine falsche Wendung“, so Brinkmann. Simon Strohdiek, schon gelb vorgewarnt, begeht ein weiteres Foul und wird von Schiedsrichter Kohder Souleiman-Omairat mit gelbrot vom Platz geschickt. Zu Unrecht, wie Björn Brinkmann findet:

Simon Strohdiek

„Natürlich war es ein Foul, aber dann gleich gelbrot?! Da hätte ich mir bei so einem Spiel mehr Fingerspitzengefühl vom Schiedsrichter gewünscht.“ Auch zuvor macht Souleiman-Omairat offenbar nicht alles richtig: „Auch vor dem 2:1 für Jerxen gab es eine Situation, wo Marnik Wobbe unfair geblockt wird, sodass er nicht eingreifen kann. Der Schiedsrichter meinte, er konnte die Situation nicht sehen. Das lasse ich mal so stehen.“ Abgesehen von diesen beiden Situationen macht der Unparteiische aber einen guten Job: „Ansonsten hat er aber auch gut gepfiffen und auch für die Schiris ist es nach so einer Pause schwer, wieder reinzukommen.“

Cleverer Freistoß entscheidet die Partie

Kevin Pietsch

Zumal die Sportfreunde in der Phase das Spiel auch schon zu ihren Gunsten hätten entscheiden können. Sebastian Hüttmann hat zwei gute Chancen , um das Spiel auf die Seite der Sportfreunde zu ziehen. „Vielleicht wäre es dann anders gelaufen.“ Auch ein Lattentreffer von Bendix Bruns ist noch dabei. Das Siegtor fällt aber auf der anderen Seite. Und das ist ein ganz schön cleveres. Kurz vor Schluss bekommen die Junx einen Freistoß zentral vor dem Tor der Gastgeber, rund 23 Meter entfernt. Alle rechnen damit, dass der Ball direkt aufs Tor kommt, doch der Pass geht links raus zu Kevin Pietsch, der ganz viel Platz hat und den Ball mit rechts ins lange Eck schlenzt und so den SVEJO in die zweite Runde befördert.

Schlobinski: „Wir haben auch Glück“

„Es war ein enges Pokalspiel, bei dem uns die Sportfreunde sehr gefordert haben“, urteilt SVE-Coach Marco Schlobinski nach dem Spiel. Er findet den Sieg seiner Mannschaft „unterm Strich nicht unverdient, weil wir dann noch zwei, drei klare Aktionen hatten.“

Marco Schlobinski

Andererseits können auch die Sportfreunde „beim Stand von 2:2 den Lucky Punch setzen und wir haben Glück, das deren Stürmer ausrutscht.“ Letzten Ende helfen „die beiden Platzverweise, wodurch sich Räume ergaben.“ Denn auch Marnik Wobbe sieht in der Nachspielzeit noch die gelbrote Karte. Luft nach oben sieht Marco Schlobinski nach dem ersten Pflichtspiel aber auch noch: „Die haben wir sicherlich in allen Bereichen, aber gerade die Balance Offensive-Defensive und dann das konsequente Verteidigen müssen wir verbessern.“

Freude über „gelungenen Sonntag“ überwiegt

„Richtig stolz“ auf die Mannschaft ist trotz des Ausscheidens Björn Brinkmann, denn: „Sie haben alles gegeben und es hätte jeder gewinnen können. Ein Klassenunterschied war meiner Meinung nicht zu erkennen.“ Auch rund um das Spiel hat alles zu vollster Zufriedenheit beigetragen. „Die Spendenaktion für die Flutopfer ist grandios angenommen worden. Ich bedanke mich bei ca. 180 Zuschauern für ihre Spenden und Hilfe.“ Enttäuscht über das Ausscheiden ist man beim A-Ligisten nach dem Spiel „nur ein bisschen, es überwiegt die Freude über einen gelungenen Sonntag, egal ob auf oder neben dem Platz.“ Die SF Oesterholz-Kohlstädt gehen gestärkt und „erhobenen Hauptes in die Saison, wenn wir die TuRa aus Heiden in 14 Tagen bei uns begrüßen dürfen.“

Fazit: In einem offenen Spiel auf Augenhöhe siegen die Gäste aus Jerxen-Orbke dank eines cleveren Freistoß-Tricks. Die SF Oesterholz-Kohlstädt begegnen dem Bezirksligisten auf Augenhöhe und verabschieden sich erhobenen Hauptes aus dem Pokal. In der zweiten Runde geht es für den SVE Jerxen-Orbke entweder zum TuS Horn-Bad Meinberg oder zum SC Türkgücü Detmold.

Tore:

0:1 Magnus Diekmann (20. Min.)

1:1 Sebastian Hüttmann (28. Min.)

1:2 Marco Jöstingmeier-Polvora (74. Min.)

2:2 Jan Ellerbrok (76. Min.)

2:3 Kevin Pietsch (87. Min.)