SG Bentorf/Hohenhausen II — SG Bega/Humfeld II

Spielbericht

(hk). Einen echten Big-Point-Sieg landet die SG Bentorf/Hohenhausen II. Den 0:1-Pausenrückstand drehen die Kalletaler in den zweiten 45 Minuten in einen 2:1-Erfolg und stoppen somit die acht Siege währende Erfolgsserie der Zweitvertretung aus Bega/Humfeld. Aus neun Begegnungen haben die Schützlinge vom Trainer-Team Reger/Reissmann nunmehr bemerkenswerte 25 Zähler eingesammelt. Somit müssen sie einen Rückstand von vier Punkten auf FCSSW II aufholen, haben dafür allerdings noch zwei Nachholpartien in der Hinterhand.

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Von Henning Klefisch

Dennis Reger

In den ersten 45 Minuten zeigen die Hausherren eine eher anonyme Vorstellung. Chefcoach Dennis Reger prangert offenherzig bei Lippe-Kick die auftretenden Defizite an: „Kein Kampfgeist, kein Wille und mental nicht bereit für ein zweikampfbetontes Spiel auf schwierigen Platzverhältnissen“, ist nämlich der Rasenplatz in der Kampfbahn Lippe-Nord in Hohenhausen nichts für Fußball-Ästheten.

Stefan Schenkstedt

Die selbstbewusst auftretenden Gäste sind deutlich besser drin im Spiel, treffen durch ihren Torjäger vom Dienst, Stefan Schenkstedt, in der 20. Spielminute. Schnell wie der Wind spurtet Schenkstedt mit einem mächtigen Fahrtwind die linke Seite entlang, erobert sich das Spielgerät in der Luft, zieht nach innen, um den Ball mit viel Gefühl in die linke untere Ecke zu schlenzen. Folglich geht es in die Halbzeitpause mit einem 1:0-Vorsprung. Dieser fällt verdient aus, weil Bega/Humfeld II deutlich tonangebend ist, die gegnerischen Passwege exzellent zustellt, sich selbst zudem manche Abschlussaktion heraus kombiniert. Die Hausherren sind offensiv eine echte Enttäuschung, beobachtet Gramsch doch als ein seriöser Zeitzeuge: „Viele Chancen hatte Ben/Hoh II in der ersten Halbzeit nicht gehabt.“

Ben/Hoh II beißt sich an Gäste-Abwehr die Zähne aus

Nach einer kommunikationsstarken Pausenpredigt kommt Bentorf/Hohenhausen II wie verwandelt aus der Kabine. Mit viel Eifer stürzen sie sich in die direkten Duelle, gewinnen jetzt die Mehrzahl an Zweikämpfen. Da aber die Gäste in der Verteidigung vielbeinig und taktisch diszipliniert agieren, sind Abschlussaktionen für die Kalletaler mehr Wunsch als Realität. Was nämlich tatsächlich eingetreten ist, kommt für Gramsch nicht völlig überraschend, ist dies, für ihn doch mehr als nur eine leise Vorahnung, als er gegenüber Lippe-Kick verrät: „In der zweiten Hälfte wussten wir, dass Ben/Hoh II noch einmal richtig Druck macht. Das konnten wir auch sehr gut verteidigen.“

Weiß und die weiße Weste

Steffen Weiß

Wenn aus dem Spiel heraus nichts geht, hilft eben ein umstrittener Elfmeter, der von Referee Melih-Ahmet Güler gegeben wird. Gramsch findet: „In meinen Augen ein ganz normaler Zweikampf.“ Sascha Krahl zeigt sich nach 62 Minuten als Mr. Souverän vom Punkt und versenkt nervenstark das Runde in das Eckige. Kurze Zeit später besitzt Be/Hu II gleich zweimal die herausragende Möglichkeit, abermals einen Vorsprung zu erzielen, doch sie scheitern jeweils am exzellenten Gastgeber-Schlussmann Steffen Weiß. Sein Coach David Reger spart nicht mit einem Sonderlob, wenn er sagt: „Er hat da herausragend pariert.“ Vier Minuten vor dem Schlusspfiff soll es für den letztjährigen B-Ligisten sogar noch besser kommen. Nach einem ruhenden Ball ist der Capitano höchstpersönlich zur Stelle. Sebastian Linnenbecker (Bild rechts) beweist bei seinem 2:1-Siegtor allerbeste Kopfarbeit.

„Ein etwas glücklicher Sieg für uns“

Tim Gramsch

Eine echte Hiobsbotschaft betrifft Marius Sieker, der sich im Spiel verletzt hat, deshalb vorzeitig das Spielfeld verlassen muss. „Ich wünsche ihm gute Besserung. Ich hoffe, dass es nichts Schlimmes ist! Das gehört einfach nicht auf den Platz“, beweist Be/Hu II-Coach Tim Gramsch hier reichlich Empathie. Dennis Reger bilanziert im Gespräch mit Lippe-Kick: „Ein etwas glücklicher Sieg für uns, der trotzdem nicht unverdient ist.“ Ehrlich räumt er ein: „Bega-Humfeld II hätte auch mindestens einen Punkt verdient gehabt.“ Spürbar enttäuscht nach dieser knappen und bitteren Niederlage in diesem wichtigen Spiel ist Gramsch, der Lippe-Kick in den Notizblock diktiert: „Ein Unentschieden  wäre gerecht gewesen, aber so ist halt Fußball. Glückwunsch zum Sieg!“

Fazit: Eine Punkteteilung wäre wohl realistischer gewesen, mit Blick auf die Verhältnisse auf dem Spielfeld. Im ersten Abschnitt ist Bega/Humfeld II besser strukturiert, spielstärker und letztlich fähiger, das eigene Offensivspiel zu fördern. Der Gastgeber wird erst durch den strittigen Elfmeter wachgeküsst.

Tore:
0:1 Stefan Schenkstedt (20. Min.)
1:1 Sascha Krahl (per Elfmeter; 62. Min.)
2:1 Sebastian Linnenbecker (86. Min.)