Ahmsen profitiert von starker erster Halbzeit

Spielbericht

(hk). Die bereits dritte Saison-Niederlage setzt es für die SG Bentorf/Hohenhausen. Das Heimspiel gegen den Spitzenreiter TuS Ahmsen wird mit 1:3 verloren. Den Grundstein für den eigenen Erfolg legen die Ahmser vor allem in den ersten 45 Minuten.

Von Henning Klefisch

Jan-Hendrik Pluskat

Die Ahmser legen los wie die Feuerwehr. Bereits zur Halbzeitpause führen sie nach Toren von Jörn Seifert (11. Min.), Jan-Hendrik Pluskat (37. Min.) und Niclas Lehbrink (40. Min.) mit 3:0. Beim 1:0 flankt Niclas Lehbrink gefühlvoll auf Seifert. Dessen Kopfball pariert Heiko Langer zunächst auffällig gut, doch beim Abpraller ist er chancenlos. Beim zweiten Treffer brilliert Pluskat mit einem Kopfballtor aus dem Lehrbuch, schädelt diesen direkt in den Winkel, nachdem er von der Außenbahn herausragend in Szene gesetzt wird. Beim 3:0 wird Sören Seifert mit einem Tiefenball in Position gebracht. Stark, wie er dank seines muskulösen Körpers sich seine Gegenspieler vom Leib hält, dann die Kugel voller Übersicht in den Rückraum legt. Dort lauert Lehbrink und schiebt gekonnt ein.

„Mit einem 0:3 ist die Hypothek zu schwer“

Jörn Seifert

Ben/Hoh-Obmann Marco Evers schüttelt nur mit dem Kopf: „Ich habe dafür kein Verständnis, dass wir die erste Halbzeit komplett verschlafen haben. Mit einem 0:3 ist die Hypothek zu schwer.“ Die ausbaldowerte Taktik funktioniert prächtig, aus Sicht des TuS Ahmsen. Torschütze Jörn Seifert freut sich über den konzentrierten Auftritt von seinem Team: „Wir haben uns sehr gut auf den Gegner eingestellt, haben in der ersten Halbzeit keinen einzigen Torannäherungsversuch von Bentorf zugelassen.“ Da den Grün-Weißen vollkommen bewusst ist, dass der Rasenplatz in Hohenhausen für fußballerische Feinheiten eher nicht prädestiniert ist, haben sie eben ihren Fokus auf lange Bälle ausgerichtet. „Unterm Strich ein absolut verdienter Sieg, den wir in der ersten Halbzeit mit dem 0:3 so gut wie unterstreichen.“

Brand hätte kaltschnäuziger sein müssen

Deutlich besser macht es die Spielgemeinschaft in den zweiten 45 Minuten, verkürzt nach 80 Minuten durch den spielenden Co-Trainer Niklas Brand auf 1:3, kassiert kein Gegentor mehr, weil sie die gegnerische Angriffswucht spürbar eindämmen. Evers baut darauf auf: „Da haben wir wieder gezeigt, dass wir es können.“ Dass der Sieg für den Klassenbesten berechtigt ist, daran besteht für Evers kein Zweifel. Allerdings hätte er es spannend gefunden, wenn es nur mit zwei Toren-Rückstand in die Halbzeitpause gegangen wäre. Und sein Team im zweiten Abschnitt sorgfältiger mit den eigenen Torchancen umgegangen wäre. Brand vergibt etwa noch zwei äußerst lukrative Einschussmöglichkeiten. Wenn also all dies ineinanderfließt, „dann geht so ein Spiel vielleicht auch Unentschieden aus“, spekuliert er via Lippe-Kick. Um prompt hinterherzuschieben: „Im Großen und Ganzen aber ein verdienter Sieg für den TuS Ahmsen aufgrund der ersten Halbzeit. Ihnen wünsche ich alles Gute für den weiteren Saisonverlauf. Ich denke, dass sie ein gehöriges Wörtchen im Aufstiegskampf mitsprechen werden.“ Fußballerisch bleiben in den zweiten 45 Minuten viele Sehnsüchte ungestillt. Jörn Seifert hat beobachtet: „Die zweite Halbzeit ist geprägt vom Bolzen und Zweikämpfen.“ Sie hätten es noch entspannter angehen lassen können, doch das hat seinen Grund: „Wir verpassen, das vierte oder fünfte Tor zu machen. Dadurch kommt ab der 80. Minute noch etwas Hektik rein, aber es ist nie wirklich gefährlich.“

„Müssen die Ruhe bewahren, um da wieder herauszukommen“

Das Manko? „Es fehlt bei uns einfach am Selbstvertrauen, an den Basics. Jeder einzelne Spieler kann sein Leistungsvermögen zu 100 Prozent nicht abrufen.“ Nach fünf Pünktchen aus sechs Partien belegen die Kalletaler derzeit den unliebsamen 13. Tabellenplatz. Da im Tabellenkeller auch die Psyche eine erhebliche Rolle spielt, muss abgewartet werden, inwiefern Bentorf/Hohenhausen diese ungewohnte Situation zu einem erfolgreichen Ende führt. „Wir müssen jetzt Ruhe bewahren, um da wieder herauszukommen.“ Evers ist kein Traumtänzer. Er benennt die Dinge klar beim Namen. Deshalb formuliert er es klar und deutlich: „Für uns hat jetzt der Abstiegskampf begonnen. “

Fazit: Aufgrund der klar überlegen geführten ersten Halbzeit geht der Auswärtssieg vom Tabellenführer absolut in Ordnung. Löblich ist allerdings die tolle Moral der Hausherren, die es im zweiten Abschnitt ziemlich gut machen, den Favoriten durchaus vor eine knifflige Aufgabe stellen.

Tore:
0:1 Jörn Seifert (11. Min.)
0:2 Jan-Hendrik Pluskat (37. Min.)
0:3 Niclas Lehbrink (40. Min.)
1:3 Niklas Brand (80. Min.)