SG Bentorf/Hohenhausen — TuS Brake

Spielbericht

Ben/Hoh mit bitterer Heimpleite

(hk). Der Aufwand und Ertrag stehen bei der SG Bentorf/Hohenhausen in einem völligen Missverhältnis. Die erhoffte Rückkehr in die Erfolgsspur wird verpasst, erleben die Kalletaler im Heimspiel in Bentorf eine Bruchlandung, unterliegen dem TuS Brake mit 0:1.

Von Henning Klefisch

A. Karadan

In der Anfangsphase stottert der Ben/Hoh-Motor – wie der eines alten VW Multivans, Baujahr 1995. Es bessert sich die Leistung der Schützlinge von Coach Naki Sevgül maßgeblich. Der Wille ist gut erkennbar, gelingt es der Spielgemeinschaft zunehmend, ansehnliche Spielzüge zu offerieren. Wie ein Damoklesschwert wirken aber zwei verletzungsbedingte Ausfälle ab Mitte des ersten Abschnitts. Zunächst muss Nils Otto vorzeitig runter, folgt wenige Augenblicke später Nikolai Löber. Der Ausfall von solchen Leadern erschwert die Perspektive für den Gastgeber um ein Vielfaches. „Damit ging uns zwar Qualität verloren, aber dennoch machten meine Jungs Druck, um den ersten Treffer zu erzielen“, so ist der Plan von Sevgül. Der aber nicht aufgeht. Die Bräker nutzen nämlich konsequent einen Ballverlust der Ben/Hoh-Jungs in der Vorwärtsbewegung, ist es ein langes Zuspiel in die Spitze, was den Erfolg bringt. Ayhan Karadan markiert in der 42. Spielminute das Tor des Tages. Für Brake-Coach Axel Wehmeier ist der Matchwinner-Status nur mehr als verdient. „Was unser Siegtorschütze Ayhan Karadan heute an Metern abgerissen hat, war ganz großes Kino, zumal das schwüle Wetter heute schon extrem war und Ayhan Ramadan hat! Chapeau“, sind die äußeren Bedingungen nicht allzu einfach.

„Sicherlich glücklich“, aber „unter dem Strich verdient“

Foto: A. Wehmeier, TuS Brake

Sevgül stellt mit Bedauern in seiner Stimme fest: „In der zweiten Halbzeit haben wir auf einen eigenen Treffer gedrängt, aber irgendwie sollte es nicht sein. Glückwunsch an Brake für den glücklichen Auswärtssieg.“ Die Becker-Faust genießt Hochkonjunktur im Hause Wehmeier, atmet dieser tief durch, um Lippe-Kick in den Notizblock zu diktieren: „Das war heute für uns ein gaaaaanz wichtiger Sieg“, zieht er das A ganz bewusst in die Länge, um lobend fortzufahren: „Ich bin mega stolz auf die Reaktion meiner Mannschaft nach den beiden Klatschen gegen die Spitzenteams der Liga! Kämpferisch sicherlich unsere beste Leistung diese Saison! Alle Spieler sind über die Schmerzgrenze gegangen!“ Dass der eigene Sieg „sicherlich glücklich“ ist, will der Gästecoach überhaupt nicht abstreiten. Dennoch: „Unter dem Strich haben wir uns die drei Punkte verdient!“ Weil: „Wir hatten auch Chancen, den Sack zuzumachen, in einer Situation wäre ein Elfmeter für uns die richtige Entscheidung gewesen!“ Wehmeier gilt als tadelloser Sportsmann, weshalb er auch nicht verheimlichen möchte, dass auch eine rote Karte nach einem Handspiel außerhalb des eigenen Strafraums von seinem Hüter Niklas Remmert möglich gewesen wäre. In Summe attestiert er dem Referee Marcel Liesegang aber eine gute Performance. „Wir freuen uns über den Sieg und genießen das Erfolgserlebnis!“

Fazit: Ein wirklich aufregendes Spiel mit interessanten Schiedsrichterentscheidungen eines insgesamt guten Referees. Die Pechmarie geht eindeutig eine Liaison mit den Hausherren ein, die vom Pech verfolgt sind. Vieles im Spiel der Kalletaler läuft gegen sie, hätten sie mehr verdient als eine torlose Heimniederlage.

Tor:

0:1 Ayhan Karadan (42. Min.)