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SG Hörstmar/Lieme — SuK Canlar Bielefeld

Spielbericht

Hör/Lie mit erfolgreicher Premiere

 

(hk). Das erste Bezirksligaspiel gleicht für die SG Hörstmar/Lieme einer Triumphfahrt. SuK Canlar Bielefeld wird mit 2:1 besiegt. Für Gäste-Coach Zafer Atmaca gibt es bereits vor dem Anpfiff den ersten Schrecken. „Als wir den Sportplatz gesehen haben, war das eine Katastrophe“, möchte er ganz explizit der Spielgemeinschaft keine Schuld geben. Dennoch stellt er klar: „Jeder Ascheplatz ist besser.“ Für eine spielstarke Truppe, wie dies seine Mannschaft darstellt, hat er diese Platzverhältnisse als klaren Nachteil erkannt. Trotz dieser Problematik kommt Canlar gut in diese Partie hinein, erspielen sich gleich vier sehr ansprechende Möglichkeiten. Über die starke rechte Seite wird stets geflankt. Zweimal scheitert Attila Mert per Kopf, einmal Ali Savas Tayircik. Caner Polat hat bei einem Schuss aus 18 Metern Torentfernung sichtlich Pech. Diesen pariert Hör/Lie-Keeper Roman Spieß glänzend.

 

Atmaca-Ärger über individuelle Fehler

„Nach einer halben Stunde kannst Du dann ein Häckchen hinter machen, weil die drei Punkte dann sicher sind und der Gegner nicht mehr zurückkommt“, erkennt Atmaca hier ein Selbstverschulden. Seine Nackenhaare wölben sich nach 33 Minuten, als im zentralen Mittelfeld bei einem Dribbling in der Vorwärtsbewegung der Ball verloren wird. Die Kugel wird durch die Schnittstelle der Gästedefensive gespielt. „Der Stürmer schließt ab, schießt neben das Tor, fällt über einen Spieler von uns. Überraschenderweise für alle Beteiligten pfeift der Referee Thomas Lauff Elfmeter“, versteht Atmaca fortan die Welt nicht mehr. Tobias Fitz zeigt sich nervenstark vom Punkt und verwandelt sicher zur 1:0-Führung. Dieser Rückstand sorgt für ein gewisses Maß an Konfusion bei den Bielefeldern, weshalb sie erneut im Spielaufbau die Kugel verlieren. Ein SG-Offensivmann nutzt diesen Fauxpas aber nicht, umkurvt SuK-Fänger Georgios Athanassiadis, trifft aber das leere Tor nicht. Zweifelsfrei eine hochkarätige Möglichkeit zum 2:0. Dies wird schnell bestraft, denn Julian Igrek gleicht per umstrittenem Elfmeter für die Gäste aus. „Das war kein Elfmeter“, so der Gästecoach ehrlich. Auch Hörstmar/Lieme-Chefcoach Matthias Wölk (Bild rechts) sieht dies ähnlich: „Den Elfmeter gegen uns darf man nicht geben, weil es keiner war.“

 

Strafraum-Dribbling wird bestraft

Im zweiten Abschnitt ist es ein individueller Fehler von Canlars Rechtsverteidiger, der für den abermaligen Rückstand sorgt. Vier Anspielstationen werden ihm offeriert, von denen er keine annimmt, lieber am eigenen Strafraum das Dribbling sucht. Die Kugel verliert er jedoch und Thomas Pries nutzt dies zum 2:1. Statt auf den schnellen Ausgleich zu gehen, sind die Leineweberstädter mehr mit sich selbst und dem Schiedsrichter beschäftigt. Für Zafer Atmaca ist zumindest der zweite Punkt durchaus verständlich: „Der Schiedsrichter war heute richtig schlecht. Mit Bezirksliganiveau hatte das überhaupt nichts zu tun. Ich weiß nicht, ob es heute sein erstes Spiel war“, findet er hier klare Worte. Nach 80 Minuten haben die Gäste die exzellente Ausgleichschance nach einem erneuten Angriff über die rechte Seite. Auch hier scheitert Mert per Kopf. Eine großartige Chance zum 3:1 kann SuK-Abwehrmann Tayircik auf der Torlinie klären. In gleich zwei Szenen hält Spieß in der Schlussphase hervorragend.

 

„Ein Gegner, den man schlagen muss“

Etwas Kurioses teilt Zafer Atmaca dem Spielleiter betreffend mit. So beginnt der zweite Abschnitt um 16.00 Uhr, ehe 20 Minuten später eine Wasserpause anberaumt wird. Bereits um 16.38 Uhr hat der Spielleiter nach Atmacas Aussage eine fünfminütige Nachspielzeit angezeigt. Trotz intensiver Kommunikation seitens der Bielefelder möchte er diese Entscheidung aber nicht zurücknehmen. Überzeugt zeigt sich der Canlar-Coach, dass auf dem Kunstrasen die volle Punktzahl für sein Team sicher gewesen wäre. „Auch heute hätten wir die drei Punkte mitnehmen können. Wenn wir durch zwei individuelle Fehler, wo der Gegner eigentlich tot ist, sie so in das Spiel hineinbringen, kannst du es letztlich nicht mehr umbiegen“, wählt er klare Worte. Ein Kritikpunkt, den er auf die Trinkversorgung anmerkt: „Bei dem Wetter wären nicht zwei, drei Flaschen, sondern eine Kiste in der Kabine besser gewesen“, hätte er sehr gerne auch einen zweiten Ball gehabt. „Jedes Mal war der Ball im Gebüsch“, ärgert er sich über diese Verzögerung sehr. In Summe steht für ihn fest: „Wir haben Punkte liegen gelassen gegen einen Gegner, den man schlagen muss.“ Für Wölk steht fest, dass seine Truppe mit dem etablierten Bezirksligisten „gut mitgehalten hat“, auch zu einigen Abschlussaktionen kommt, aber ein Defizit offenbart: „Wir waren bei Standards etwas nachlässig.“ Entscheidend für diesen Sieg ist auch gewesen, dass die Spielgemeinschaft defensiv stabil agiert hat, zugleich mit einer gepflegten Verteidigungsleistung zu überzeugen weiß. „Am Ende“, so unterstreicht Wölk gegenüber Lippe-Kick, „würde ich aber sagen, dass wir verdient gewonnen haben.“

Fazit: Canlar Bielefeld-Coach Zafer Atmaca ärgert sich sehr über diese aus seiner Sicht vermeidbaren Niederlage. Hörstmar/Lieme freut sich hingegen über die enorme Effizienz seiner Truppe, die die Fehler der Bielefelder klar ausnutzt und deshalb nicht unverdient die ersten drei Zähler für den Klassenerhalt einfährt.

 

Tore:

1:0 Tobias Fitz (per Elfmeter; 33. Min.)

1:1 Julian Igrek (per Elfmeter; 35. Min.)

2:1 Thomas Pries (51. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
12. August 2018 90' Bezirksliga Staffel 2 2018/19 1

Spielort

Sportplatz Magdeburger Straße
Am Sportpl. 7, 32657 Lemgo, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
SG Hörstmar/Lieme112Win
SuK Canlar Bielefeld101Loss

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