SG Hörstmar/Lieme — VfB Schloß Holte

Spielbericht

Hör/Lie mit unglücklicher Heimpleite

(hk). So ein richtiges Fußballspiel ist auf dem lädierten Rasenplatz in Hörstmar nicht möglich. Deshalb sind Standardsituationen entscheidend für Wohl und Wehe dieser Partie, die der VfB Schloß Holte mit 3:0 für sich entscheidet.

Von Henning Klefisch

Dass diese Begegnung schwierig wird, das kommt für VfB-Coach Stefan Studtrucker keineswegs überraschend. Als entscheidend für den Erfolg erkennt er an: „Wer die meisten Zweikämpfe gewinnt, mehr Engagement zeigt, gewinnt das Spiel.“ Tormöglichkeiten, herausgespielt im Tiki-Taka-Modus, genießen eher Seltenheitswert, sind es vor allem ruhende Bälle, die zum Erfolg führen. Aus einem Freistoß fällt das 1:0 durch Stefan Elfers (45. Min.) für den Aufstiegsaspiranten, doch Studtrucker muss einräumen: „Wir haben Glück gehabt, kein Gegentor kassiert zu haben. Hör/Lie war zeitweise besser, profitierte von unsauberen Zuspielen unsererseits.“ Folglich geht es mit der knappen Gästeführung in die Kabine.

„Spiel hätte auf die andere Seite kippen“

Lange Bälle werden ganz bewusst als ein Stilmittel eingesetzt, gibt es doch spürbar Probleme, Angriffe über das Zentrum aufzubauen. Das zweite Tor entspringt ebenfalls nach einem Standard, der von der Eckfahne geschlagen wird. Der erste VfB-Akteur segelt noch vorbei, doch Kevin Schubert versenkt in der 61. Minute die Kugel per Oberschenkel in den gegnerischen Kasten.

M. Wölk

Ärgerlich ist eine Szene, die zum vermeintlichen 1:2 für die Hausherren führt. Bei einem Konter springt dem Schloß/Holte-Kicker Dennis Keller die Kugel aus kürzester Entfernung an den Arm nach einem Zweikampf. Die Spielgemeinschaft spielt den Angriff jedoch zu Ende, verkürzt auf 1:2. Doch der Referee Waldemar Klein widersagt diesem Tor die Anerkennung, stellt Keller stattdessen mit der roten Karte vom Spielfeld. Auch von den Hausherren fliegt einer runter, nachdem Marco Schröder Maximilian Ulrich von hinten umsenst. „Er war nicht der letzte Mann. Der zweite Spieler kann nicht mehr eingreifen. Wenn er durchkommt, ist er frei vor dem Tor. Jeder gibt da Gelb“, so Stefan Studtrucker nach einem Umschaltmoment seiner Mannschaft. Aus dem verhängten Freistoß fällt der 3:0-Endstand. Die hineingeschlagene Kugel wird abgefälscht, der VfB-Kicker Sebastian Penner schaltet am schnellsten, wuchtet die Kugel per Kopf in das Hör/Lie-Gehäuse. Studtrucker resümiert: „Ein komplett anderes Spiel als sonst bei einem sehr engagierten Gegner. Ich bin äußerst zufrieden.“ Deutlich anders gelaunt ist sein Gegenüber Matthias Wölk, der moniert: „Der Schiedsrichter hat zwei rote Karten gegeben, die keine waren. Das Spiel hätte auf die andere Seite kippen können. Schade, es war mehr drin“, sind es die ruhenden Bälle, die dem Aufsteiger das Genick brechen. Die entscheidende Differenz: „Schloß Holte hat die Chancen genetzt“, um sich danach als fairer Verlierer zu präsentieren: „Ich gratuliere zum am Ende verdienten Sieg.“

Fazit: Hörstmar/Lieme hadert mit einigen Entscheidungen des Schiedsrichters, verliert unglücklich in der Klarheit. Sie haben bei entscheidenden Situationen spürbar Pech. Die Standardstärke entscheidet pro Schloß/Holte.

Tore:

0:1 Stefan Elfers (45. Min.)
0:2 Kevin Schubert (61. Min.)
0:3 Sebastian Penner (83. Min.)