Meerkötter-Männer haben Geduld

Spielbericht

(hk). Einen längeren Atem beweist der TuS Asemissen II. Durch zwei späte Tore triumphieren sie bei der SG Leese/Hörstmar/Lieme II mit 2:1. Die Gäste gehen mit einer echten Hypothek in diese Begegnung, müssen sie immerhin augenblicklich den verletzungsbedingten Ausfall von Leistungsträger Jonas Epp kompensieren.

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Von Henning Klefisch

Marvin Schröder

Ein verteiltes Spiel liefern sich die beiden Kontrahenten in der Anfangsphase. Den ersten Lapsus leistet sich Gäste-Fänger Marvin Schröder, der die Kugel schon fast sicher in seinem Besitz hat, dann indes ein Luftloch schlägt. Tom Oertel (Bild rechts) freut sich darüber diebisch, kann er doch nach sechs Minuten in das verwaiste Gehäuse schießen. Nach einer Viertelstunde Spielzeit verändert sich die Statik in der Begegnung ein wenig und Asemissen II übernimmt mehr Spielanteile. Gleich vier ansprechende Abschlussaktionen erspielen sich die West-Lipper, können allerdings keine davon verwerten. Stets ist der aufmerksame SG LHL II-Schnapper Nils Pucker auf seinem Posten.

Die Gastgeber igeln sich nicht ein, scheitern am stark parierenden Schröder, der das Geschoss an die Torlatte lenkt. „Da wir unsere Chancen nicht nutzen, gehen wir mit einem 0:1-Rückstand in die Halbzeit. Insgesamt habe ich die erste Halbzeit relativ ausgeglichen gesehen“, so erklärt es der Asemisser Coach gegenüber Lippe-Kick. Nach einem ersichtlichen Foulspiel an Matthias Riediger verhängt der insgesamt umsichtige Referee Manfred Miske keinen Elfmeter für die West-Lipper. Der Underdog ist physisch sehr robust unterwegs, läuft viel und in die richtigen Räume. Sie wissen mit den gegnerischen Unzulänglichkeiten gut umzugehen.

Asemissen schlägt zu später Stunde zu

In den zweiten 45 Minuten präferieren die Blau-Weißen das fußballerische Vorgehen über die Flankenpositionen. Auf den Außenbahnen haben sie die gegnerischen Defizite erkannt. Im Laufe vom zweiten Durchgang sind die Gäste klar tonangebend. Die Spielgemeinschaft hat im ersten Spielabschnitt reichlich Körner gelassen, weshalb sie nur noch selten in gegnerisches Terrain aufbrechen. Asemissen II hingegen überbietet sich im Auslassen bester Chancen. Die prächtige Ausgleichsmöglichkeit vergeben die Gäste indes nach 78 Minuten. Michel Klippenstein wird im Strafraum zu Fall gebracht, weshalb Miske zu Recht einen Elfmeter verhängt. Marcel Spitzer (Bild rechts) schießt diesen ordentlich, doch Pucker verhindert mit einer starken Parade den Einschlag. 82 Minuten sind absolviert, als Spitzer dieses Mal trifft. Klippenstein bedient auf der Außenbahn seinen Mitspieler. Dieser tankt sich auf der Grundlinie hervorragend durch, erzielt aus spitzem Winkel den überfälligen Ausgleichstreffer. Meerkötter vermutet: „Der Torwart hat hier wohl auf den Pass ins Zentrum spekuliert und so den notwendigen Raum aufgemacht.“ Die Asemisser sind beseelt von diesem Ausgleich, drängen auf den Sieg. In der Schlussminute wird ihre engagierte Spielweise belohnt. Matthias Riediger spielt sich frei, bedient mit einem Schnittstellen-Pass aus dem Lehrbuch Marcel Spitzer, der den 2:1-Siegtreffer erzielt. Innerhalb von acht Minuten drehen die Asemisser somit diese Begegnung.

„Haben den Sieg am Ende erzwungen“

Patrick Barkei

Fast schon wie in einem schlechten Film fühlt sich Patrick Barkei, der Coach der SG Leese/Hörstmar/Lieme II. Erneut verliert sein Team erst in den Schlussminuten die Fassung und dadurch wichtige Punkte. Er rekapituliert bei Lippe-Kick: „Wir haben gut mitgespielt. Unser Torwart hält unsere Führung sogar noch fest durch einen gehaltenen Elfmeter.“ Dann kommt es zu den zwei späten Gegentoren, die das LHL II-Konstrukt wie ein Kartenhaus in sich zusammenstürzen lassen: „Für uns sehr ärgerlich, dies aus der Hand gegeben zu haben.“ Florian Meerkötter (Bild rechts) resümiert bei Lippe-Kick nach dem Spiel: „Insgesamt ein verdienter Sieg meiner Mannschaft. Wir wollten den Sieg unbedingt und haben diesen am Ende erzwungen. Die Moral meiner Mannschaft hat zu 100 Prozent gestimmt.“ Er spart auch nicht mit Worten der Anerkennung für den Kontrahenten: „L/H/L II hat es insbesondere in der ersten Halbzeit nicht schlechtgemacht, konnte das Tempo aber nicht über 90 Minuten gehen.“

Fazit: Einmal mehr lässt die SG Leese/Hörstmar/Lieme II spät zwei wichtige Zähler liegen. Zur ganzen Wahrheit gehört allerdings auch, dass der Asemisser Druck im zweiten Abschnitt immer mehr zunimmt, weshalb sie sich diesen Dreier letztlich auch verdienen.

Tore:

1:0 Tom Oertel (6. Min.)
1:1 Marcel Spitzer (82. Min.)
1:2 Marcel Spitzer (90. Min.)