Doppelter Rottschäfer führt BSV zum Auswärts-Dreier

Spielbericht

(hk). Einmal mehr verkauft sich die SG Sabbenhausen-Elbrinxen-Falkenhagen II ausgesprochen teuer. Vor ordentlicher Kulisse in der heimischen Wörmke-Arena liefern sie dem favorisierten letztjährigen A-Ligisten BSV Müssen einen tollen Fight, unterliegen letztlich mit 1:3. Nach Ansicht von SG II-Coach Holger Piepenhagen ist diese Niederlage „unglücklich und unnötig.“ Immerhin sieht er seine Mannschaft doch „auf Augenhöhe“ gegen einen „sehr effizienten Gegner“, wie er findet.

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Von Henning Klefisch

Fynn Fortnagel

Mit einem 20-Meter-Knaller bringt Fynn Fortnagel den Gast nach zehn Minuten mit 1:0 in Führung. Diese kompensiert Joschua Kuffner im Anschluss an einen Eckball nur sieben Zeigerumdrehungen später. Per Aufsetzer überwindet er Ole Kretzschmann im BSV-Gehäuse. In der Abwehr stehen die Südost-Lipper vielbeinig und taktisch diszipliniert und lassen ausgesprochen wenige gegnerische Möglichkeiten zu. Zahlreiche ruhende Bälle produzieren die Hausherren, vor allem Eckbälle, die allerdings allesamt keinen Ertrag in Form von einem Treffer erwirtschaften. BSV-Coach Andre Plaß räumt ehrlicherweise ein: „Bei Ecken waren sie allerdings immer gefährlich. Aber wir waren in diesem Spiel immer auf dem Posten und haben insgesamt gut verteidigt.“

Rottschäfer macht es präzise und wuchtig

Im Passspiel, im kämpferischen und läuferischen Bereich beobachtet Piepenhagen ebenfalls Steigerungsbedarf bei seinem Team. Deshalb gibt er zu: „Ich war nicht so richtig zufrieden heute.“ Mehr Coolness im Torabschluss demonstriert Sören Rottschäfer nach einer halben Stunde Spielzeit, als er aus dem Rückraum mit einem platzierten wie wuchtigen Schuss SG II-Fänger Manuel Reker überhaupt keine Abwehrchance lässt.

„Haben uns in dieser Szene ungerecht behandelt gefühlt“

In der 70. Spielminute kommt es zu einem interessanten Lauf-Duell zwischen Kuffner und dem BSV-Verteidiger. Kuffner ist zuerst an der Kugel in halblinker Position rund 30 Meter vor dem gegnerischen Gehäuse. „Der Gästespieler tritt unserem Spieler unter den Fuß. Der Schiedsrichter sieht es genau andersherum, gibt Freistoß für Müssen. Für uns ist das einfach nur bitter.“ Eine Entscheidung, die Piepenhagen überhaupt nicht nachvollziehen kann, hätte doch sein Spieler völlig frei auf das Müssener Tor zulaufen können. „Wir haben uns in dieser Szene ungerecht behandelt gefühlt. Der Referee hat diese Szene falsch interpretiert“, trauert der Gastgeber-Trainer dieser „riesengroßen Ausgleichschance“ nach. Bis auf diese singuläre Aktion attestiert er dem Unparteiischen Ralph Wessel eine sehr gute Leistung. Plaß bewertet diese Szene etwas anders: „Das war an der Mittellinie! Beide gehen zum Ball. Der Gegenspieler spitzelt den Ball mit hohem und einem gestreckten Bein unserem Verteidiger vom Fuß, der aber schon ausgeholt hatte. Da gab es halt etwas auf die Socken! Aber der Schiedsrichter hat berechtigterweise auf Freistoß für uns entschieden“, stellt er gegenüber Lippe-Kick klar. Vier Minuten vor dem Schlusspfiff setzt der bullige Angreifer Rottschäfer zum zweiten Streich an, als er zum 3:1-Endstand erfolgreich ist. Nach einem Konter umspielt er Reker und schiebt ein.

„Wenn es gut läuft, hätten wir einen Punkt mitnehmen können“

Über die Einfuhr der nächsten drei Zähler auf dem ungewohnten, zudem tiefen Rasen zeigt sich BSV Müssen-Cheftrainer Andre Plaß absolut erfreut. Seiner Mannschaft bescheinigt er, „ein starkes Spiel“ absolviert zu haben. Vor allem auch die Art und Weise, wie sein Team diese komplizierte Partie bei einem widerstandsfähigen Kontrahenten annimmt, beeindruckt ihn sehr. „Wir haben uns aggressiv in das Spiel gekämpft und deswegen auch völlig verdient gewonnen.“ Möglichkeiten der Spielgemeinschaft hat er als „eher Mangelware“ beobachtet. „Wenn es gut läuft, hätten wir einen Punkt mitnehmen können. Dieser wäre verdient gewesen“, glaubt Piepenhagen fest daran. Zugleich sich einen Verbal-Klassiker vor Augen führend: „So ist Fußball. Wer vorne die Tore nicht macht, wird hinten bestraft.“

Fazit: Mehr Cleverness, vor allem in Torraumnähe, entscheidet dieses Aufeinandertreffen. Der Gästesieg fällt keineswegs unverdient aus, da sie vor allem in den Angriffsaktionen strukturierter wirken.

Tore:
0:1 Fynn Fortnagel (10. Min.)
1:1 Joschua Kuffner (17. Min.)
1:2 Sören Rottschäfer (31. Min.)
1:3 Sören Rottschäfer (86. Min.)