TuSK auch mit schlechter B-Note erfolgreich

Spielbericht

(hk). Der Aufstiegsexpress vom TuS Kachtenhausen rollt weiter munter Richtung A-Klasse. Das Gastspiel in Falkenhagen bei der dortigen SG Sabbenhausen/Elbrinxen/Falkenhagen II gewinnt das Spitzenteam nach drei späten Toren mit 4:1. Holger Piepenhagen fühlt sich mit seinem Team „ein bisschen unter Wert geschlagen.“ Denn der SG II-Coach begründet bei Lippe-Kick: „Es ist alles ein bisschen unglücklich gelaufen für uns.“

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Von Henning Klefisch

Wie Recht der erfahrene Fußball-Lehrer mit dieser Aussage doch hat. Ungewöhnlich und sehr nachteilig, dass die Südostlipper im ersten Spielabschnitt bereits dreimal verletzungsbedingt wechseln müssen. Bereits nach sieben Minuten hebt Sven Wienkemeier seine Hand, wird durch Gerrit Rinsche ersetzt. Elf Minuten später kann Sven Köster nicht mehr weiterspielen. Andre Möhring bekommt für ihn Spielzeit. Fünf Minuten vor dem Seitenwechsel endet die Spielzeit von Möhring bereits wieder. Sven Kröger ersetzt ihn. Kein leichtes Unterfangen also für den Underdog, der zudem nach 20 Minuten einen Rückstand aufholen muss. Diesen auch eine Viertelstunde später sogar egalisiert. Joschua Kuffner ist erfolgreich. „Wir haben alles reingeworfen, was wir hatten, gekämpft, wie die Löwen und sehr gut dagegengehalten“, weshalb er das Pausenergebnis von 1:1 als „gerecht“ empfindet.

Elfmeter spaltet die Meinungen

Der Casus knacksus in diesem Spiel ist der Foulelfmeter, der von Referee Jonas Friesen eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff verhängt wird. „Für mich war das keiner“, meint Piepenhagen im Gespräch mit Lippe-Kick. „Ansonsten hat der Schiedsrichter gut gepfiffen. In dieser Szene hat er danebengelegen. Nico Rellin (Bild rechts)  soll seinen Gegenspieler im Strafraum gefoult haben. „Ich habe es andersherum gesehen, dass der Kachtenhausen-Spieler sich in unseren Spieler hineindreht, ihn von oben nach unten drängt. Das war für mich kein Elfmeter.“ Gänzlich anders bewertet TuSK-Obmann Andree Köhler diese Szene, meint er doch bei Lippe-Kick: „Das war ein Elfmeter, den man so geben kann.“ In der Folgezeit fehlt den Hausherren auch die nötige Power, um nochmal den spielstarken Gästen Paroli bieten zu können. Es fehlen die Mittel. Immerhin intensivieren die Piepenhagen-Jungs die Schlagzahl, steigern das Offensivpotenzial und gestatten Lücken. Das wird bitterböse bestraft, indem die Schützlinge von Coach Alexander Rau per Doppelschlag (84.,86. Min.) erfolgreich sind.

Der Zweck heiligt die Mittel

Holger Piepenhagen

„Der Sieg von Kachtenhausen ist grundsätzlich schon verdient, aber zwei Tore zu hoch. Glückwunsch an Kachtenhausen. Trotzdem sind die Umstände ein bisschen unglücklich. Wenn der Elfmeter nicht gepfiffen wird, nehmen wir möglicherweise einen Punkt mit. Das wäre von der kämpferischen Einstellung definitiv verdient gewesen. Grundsätzlich war das von uns eine gute Leistung.“

Andree Köhler

TuS Kachtenhausen-Obmann Andree Köhler ist letztlich vor allem auch ein pragmatischer Zeitgenosse. Er ist kein Kunstturner oder Eiskunstläufer. Die B-Note spielt für ihn keine außerordentliche Rolle. Vielmehr dominiert bei ihm das Ergebnis. „Die Punkte zählen.“ Es ist noch reichlich Sand im Getriebe bei den Jungs vom Haferbach: „Es war kein guter Auftritt von uns. Wir haben viele Fehler gemacht, aber wir haben gewonnen.“ Lobende Worte hat er für die Spielgemeinschaft übrig, der er bescheinigt, „es gut gemacht, uns alles abverlangt zu haben.“ Er glaubt an die vielversprechende Zukunftsfähigkeit des Kontrahenten: „Wenn sie es weiter so machen, werden sicher auch andere dort Probleme bekommen.“ Zukünftig erhofft er sich eine „gute Trainingswoche.“ Das könnte die Wahrscheinlichkeit steigern, im nächsten Spiel „besser aufzutreten.“ Vor allem auch mehr Dominanz auszustrahlen, „es spielerisch besser zu lösen“, benennt Köhler bei Lippe-Kick.

Fazit: Mit Ruhm bekleckert hat sich der TuS Kachtenhausen an diesem Tag ganz bestimmt nicht. Die entscheidenden Tore fallen extrem spät, haben die Haferbach-Jungs letztlich körperlich mehr entgegenzusetzen.

Tore:
0:1 (20. Min.)
1:1 Joschua Kuffner (36. Min.)
1:2 (per Elfmeter; 75. Min.)
1:3 (84. Min.)
1:4 (86. Min.)