Bentorf/Hohenhausen landet erhofften Befreiungsschlag

Spielbericht

(hk). Obmann Marco Evers wählt ganz bewusst einen bildlichen Vergleich, als er bei Lippe-Kick die Erleichterung nach dem 3:1-Auswärtssieg skizziert: „Ich glaube, man hat die Steine bis nach Barntrup gehört, die mir nach dem Spiel vom Herzen gefallen sind.“ Nach zwei Enttäuschungen zum Auftakt, zunächst die Niederlage in Leopoldshöhe, dann das fade Remis gegen Bexterhagen, ist dieser Erfolg bei der SG Sonneborn/Alverdissen der erhoffte Befreiungsschlag für die SG Bentorf/Hohenhausen. Im Lager der Hausherren ist die Enttäuschung immens: „Wir müssen im dritten Spiel die dritte Niederlage hinnehmen und dies auch verdient“, stellt Spieler Jan-Oliver Drawe betrübt fest.

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Von Henning Klefisch

Volkan Erdem

Der Cineast Evers denkt sofort an den Kult-Film „Und ewig grüßt das Murmeltier“, als er sich die beiden „völlig unterschiedlichen Halbzeiten“ vor Augen führt. Weil: „Unser Spiel ist ein Abziehbild von letztem Sonntag.“ Durch ein schönes Freistoßtor von Volkan Erdem liegt Ben/Hoh in der 23. Spielminute mehr als berechtigt mit 1:0 in Führung. Zu knapp, wie Evers findet: „Ich denke, wenn wir gestern zur Halbzeit 4:0 oder gar 5:0 geführt hätten, hätte sich niemand beschweren können.“ Die Gäste-Angreifer überbieten sich im Auslassen von allerbesten Tormöglichkeiten. Es ist unfassbar schlampig, wie verschwenderisch sie mit den hochkarätigen Abschlussoptionen umgehen.

Oliver Drawe

Hängen bleibt vor allem, dass die Kalletaler „eine richtig gute erste Halbzeit gespielt haben, auch spielerisch überzeugt haben“, so findet es Evers. Ähnlich bewertet Drawe den Spielverlauf: „Wir haben eine sehr schlechte erste Halbzeit gespielt und können von Glück reden, dass Ben/Hoh seine Chancen nicht genutzt hat. Ansonsten hätte es gut und gerne 3 bis 4:0 stehen müssen.“ Das lässt die Nord-Ost-Lipper noch mal im Spiel, weshalb sich neue Möglichkeiten auftun: „So konnten wir uns in der Halbzeit nochmal sammeln und haben umgestellt – mit neuem Personal von der Bank.“ Drawe kommt für Pascal Oberwinter, Rene Bruckschen für Tim-Alexander Hoßbach, Nico Schlathaus für Sebastian Lücke und Noah Elias Steffen für Jannick Stöber.

„Wir stellen das Fußballspielen komplett ein“

Bennet Strohmeier

In der Frühphase vom zweiten Spielabschnitt vergeben die Kasper-Kicker zwei lukrative Chancen. „Dann kommt es, wie es kommen muss“, grummelt Evers. Sonneborn/Alverdissen findet nämlich kontinuierlich einen Fuß in die Tür, klopft an diese Tür an und wird durch das Tor nach 61 Minuten durch Bennet Strohmeier in diese hineingelassen. Einen Schuss von Fabian Arning vollendet Strohmeier in allerbester Abstaubermanier. Der Bentorf/Hohenhausen-Obmann konstatiert kopfschüttelnd: „Wir stellen mal wieder das Fußballspielen komplett ein. Nach dem verdienten Ausgleich ist Sonneborn/Alverdissen dem 2:1 näher als wir.“

Yannic Noah Dingemann

In der Folgezeit mangelt es dem Gastgeber an der relevanten Coolness vor dem gegnerischen Gehäuse, ebenfalls am finalen Pass. So ist Ben/Hoh auch das Glück des Tüchtigen hold, als Noah Elias Steffen in Spielminute 77 per Eigentor für das 1:2 sorgt. Einen hohen Ball, den die Spielgemeinschaft in den Strafraum flankt, fälscht Steffen unglücklicherweise in das eigene Gehäuse ab. Sein Torwart Patrick Lassotta ist in dieser Szene machtlos. 180 Sekunden später spricht Yannic-Noah Dingemann fußballerisch Klartext, als er mit dem 3:1 für die Entscheidung in dieser umkämpften Partie sorgt. Er nutzt dabei einen Fauxpas im Spielaufbau der SG Sonneborn/Alverdissen. Jan-Oliver Drawe resümiert gegenüber Lippe-Kick abschließend: „Insgesamt muss man sagen, dass gute 25 Minuten einfach nicht reichen und wir absolut verdient verloren haben. Glückwunsch an Ben/Hoh!“

Fazit: Aufgrund der hochüberlegen geführten ersten Halbzeit geht die Spielgemeinschaft aus Bentorf/Hohenhausen als klar verdienter Sieger aus diesem Vergleich heraus. Allerdings sind im Verlauf der zweiten Halbzeit die Hausherren äußerst nah dran am Führungstor.

Tore:
0:1 Volkan Erdem (23. Min.)
1:1 Bennet Strohmeier (61. Min.)
1:2 Noah Elias Steffen (per Eigentor; 77. Min.)
1:3 Yannic-Noah Dingemann (80. Min.)