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Sonneborn/Alverdissen baut die Sieges-Serie aus

Spielbericht

(hk). Dabei hat der VfL-Spielertrainer Tim Steffen noch explizit vor dieser Tormaschine gewarnt. Im Lippe-Kick-Vorbericht hat er dies getan, sensibilisierte er seine Schützlinge hinsichtlich der Fähigkeiten von Raphael Reineke. Dennoch gelingt es ihm, seine SG Sonneborn/Alverdissen mit zwei Toren in Front zu schießen. Damit ist er der Wegbereiter für den 3:0-Sieg, was zugleich der fünfte Sieg in Serie ist. Steffen räumt ein: „Das war nicht so viel von uns. Viele Parameter führen zu dieser Niederlage, haben wir insgesamt kein gutes Spiel gemacht.“

 

Von Henning Klefisch

 

 

Lennart Schünemann

Wenn man Ursachenforschung betreibt, warum die Niederlage am Alverdisser Hettberg so heftig und schmerzhaft ausfällt, gibt es mannigfaltige Gründe. Neben der immensen Belastung in den vergangenen Wochen ist es auch die komplizierte Personalsituation. Hilfreich für die Bemühungen der heimischen Seriensieger ist der Traumstart in der ersten Spielminute. Da liegen sie nämlich nach einem Reineke-Treffer frühzeitig mit 1:0 vorn. Nach dem Lüerdisser Anstoß beabsichtigt Christopher Bailis es, seinen Spielertrainer zu bedienen. Das Problem: Dieses Zuspiel ist zu lasch und unpräzise, weshalb der wachsame und selbstbewusste Reineke sich den Ball stibitzt, aus der Drehung abschließt und VfL-Fänger Fabian Klatt bereits nach rund zehn Sekunden aus etwa 40 Metern Torentfernung überwindet. Die Lüerdisser sind regelrecht geschockt, weshalb die Spielgemeinschaft den Schwung mitnimmt, einen Ball an die Torlatte knallt, dazu noch zwei weitere Hochkaräter verballert. In einer Szene spielt Lennard Schünemann Ping-Pong, als er mit seinem Doppelpfosten-Schuss nur denkbar knapp scheitert. Es hätte daher auch ohne Weiteres frühzeitig 3:0, vielleicht sogar 4:0 stehen können.

 

„Da sind wir nicht heiß genug“

 

Alexander Quast

Mit fortlaufender Spieldauer finden die Lüerdisser immer besser in die zunehmend zerfahrene Partie hinein. Angreifer Alexander Quast etwa vergibt äußerst aussichtsreich eine vielversprechende Möglichkeit. Nach einer Freistoß-Situation aus rund 18 Metern Torentfernung etwa besitzen die Gäste ebenfalls eine famose Ausgleichsoption, als sie nach dem abgefeuerten Schuss den Abpraller aus Nahdistanz nicht im gegnerischen Kasten versenken können, die SG Sonneborn/Alverdissen diesen Versuch auf der Torlinie klären kann. „Da sind wir nicht heiß genug“, moniert Tim Steffen im Gespräch mit Lippe-Kick. Er selbst muss bereits nach einer knappen Viertelstunde aufgrund von muskulären Problemen vorzeitig das Spielfeld verlassen. Ihn ersetzt Tobias Amler, der ein gutes Spiel absolviert. Wäre dieses absolut mögliche Tor tatsächlich gefallen, dann wäre es mit einem 1:1-Unentschieden in die Halbzeitpause gegangen, was aus Lüerdisser Sicht aber ganz gewiss äußerst glücklich gewesen wäre. Obwohl die Westphal-Elf in den ersten 45 Minuten die deutlich besseren Abschlussaktionen besitzt, verspürt Steffen keineswegs das Gefühl, „dass der Gegner uns überrannt hätte.“ Stattdessen: „Die Tore und Chancen des Gegners waren unsere Fehler“, erkennt er diesbezüglich Parallelen zur Niederlage unter der Woche beim SC Bad Salzuflen.

 

Lüerdissen fehlt es an Überzeugung und Leichtigkeit

 

Raphael Reineke

In der Halbzeitpause thematisiert Steffen gewohnt schonungslos, was sich im Pass- und Positionsspiel konkret im eigenen Spiel verbessern muss. So ist es konkret mehr Genauigkeit, zudem eine höhere Ballsicherheit, was zu beanstanden ist. Zwischen Wunsch und Realität klafft eine erhebliche Differenz und so schwinden die Kräfte bei den Gästen mit fortlaufender Spielzeit immer mehr. Allzu häufig verlangsamen sie die Partie genau dann, wenn dynamische Aktionen erforderlich sind. In den direkten Eins-gegen-eins-Duellen mangelt es am nötigen Zutrauen. Häufig wissen sie mit dem vielen Ballbesitz nicht allzu viel anzufangen, fehlt es auch den Flankenbällen an der nötigen Überzeugung. Deshalb fällt sieben Minuten nach dem Seitenwechsel das 2:0, was erneut Reineke erzielt. Steffen prangert an, dass bei mehr Gegenwehr und Wachsamkeit dieses Gegentor von seinem Team definitiv zu verhindern gewesen wäre. Überdies vermisst er bei seinem Team die nötige Leichtigkeit, ist es die gravierende Zögerlichkeit, fehlt die letzte Leidenschaft, um auch die direkten Duelle für sich zu entscheiden.

 

Einstudierte Variante führt zum Endstand

 

Tim Plöger

Nach einem ruhenden Ball markieren die Lüerdisser beinahe das so wichtige Anschlusstor. Diese Kugel wird getreten von Tim Krüger, danach köpft Tim Plöger das Spielgerät an die Torlatte. Ein potenzielles Abstaubertor verpassen die Gäste. Fast im Gegenzug erhöhen die Serien-Sieger nach einer wohl einstudierten Standard-Variante, auf den zweiten Pfosten geschlagen, nach 70 Minuten durch den unzureichend beschatteten und köpfenden Fabio Husmann auf 3:0.

 

„Das wird dann ein ganz anderer Schnack“

 

Jan-Oliver Drawe

„Wir hatten hintenheraus einfach mehr Power“, findet SG-Taktgeber Jan-Oliver Drawe. Ergänzend: „Ein hochverdienter Sieg. Wir freuen uns, dass wir den fünften Sieg in Serie geholt haben. Darauf können wir aufbauen.“ Am folgenden Dienstag folgt die nächste Übungseinheit, wird sich dann auf die Aufgabe gegen den abstiegsbedrohten TSV Oerlinghausen II vorbereitet. „Das wird dann ein ganz anderer Schnack, weil die unten mit drinstehen, dementsprechend unbedingt punkten müssen“, befürchtet Drawe.

 

 

Es mangelt an der gedanklichen Frische

Tim Steffen

„Da fehlt uns gedanklich die Frische, heute wirklich etwas zu reißen. Ich bin natürlich auch enttäuscht“, liefert Tim Steffen Lippe-Kick einen Einblick in seine Gefühlswelt. Um an den vorhandenen Defiziten gezielt zu arbeiten, wird es in der kommenden dienstäglichen Trainingseinheit einige spezielle Übungen geben. Dort werden die Mängel gezielt kommuniziert, um im Derby am kommenden Sonntag gegen die SG Hörstmar/Leese die passende Reaktion zu zeigen.

 

 

Fazit: Es ist ein absolut berechtigter Erfolg für die Seriensieger aus Sonneborn/Alverdissen, die ganz vieles richtigmachen, in den psychologisch wichtigen Momenten treffen, deshalb völlig verdientermaßen den fünften Sieg in Serie verbuchen.

 

 

Tore:
1:0 Raphael Reineke (1. Min.)
2:0 Raphael Reineke (52. Min.)
3:0 Fabio Husmann (70. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
14. Mai 2023 90' Kreisliga A Lemgo 2022/23 26

Spielort

Sportplatz Am Hettberg
Alverdissen, Barntrup, Kreis Lippe, Regierungsbezirk Detmold, Nordrhein-Westfalen, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
SG Sonneborn/Alverdissen123Win
VfL Lüerdissen000Loss

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