Spielabbruch in der Halbzeit – Schäfer gehen die Spieler aus

Spielbericht

(ab). Es ist ein kurzes Intermezzo für den TSV Kirchheide beim RSV Barntrup II. Nach 45 Minuten steht es bereits 6:0 für den Tabellendritten. Doch weiter geht es nicht mehr. Der Grund: RSV-Coach Martin Schäfer gehen die Spieler aus.

Von André Bell

Andreas Siebert

Zunächst läuft alles nach Plan, zumindest für den TSV Kirchheide. „Wir waren direkt gut im Spiel und konnten bis zur 20. Minute viele Aktionen rausspielen und haben verdient 5:0 geführt“, berichtet Co-Trainer Andreas Siebert. Finn-Joel Heinze, Fynn Simon, zweimal Fynn Steinicke und Valentin Ellermeier sorgen früh für glasklare Verhältnisse. Mitte der ersten Halbzeit beruhigt sich das Spiel ein wenig. Kirchheide hat weiterhin Chancen, ist aber „nicht zwingend genug“. Kurz vor dem Pausenpfiff belohnt sich noch Tim Baum mit einem Treffer. Das 6:0 erzielt er aus ca. 18 Metern genau in den Winkel. Als Schiedsrichter Sascha Kreye kurz darauf die erste Halbzeit abpfeift, ahnt noch niemand, dass das auch bereits der Schlusspfiff war. Denn die zweite Halbzeit wird gar nicht erst wieder angepfiffen.

Schäfer hat keine Option

Den Grund dafür nennt RSV-Coach Martin Schäfer: „Ich musste bis zur 35. Minute schon dreimal wechseln. Wir gingen mit einem großen Rückstand in die Halbzeit und da haben zwei weitere Spieler gesagt, dass sie nicht mehr spielen können, sowie auch zwei weitere, die schon Probleme hatten, dass sie nur noch unter Schmerzen weiterspielen könnten. Wir hatten sehr viele Verletzte und konnten dieses Spiel“, das bis dahin eine klare Angelegenheit für den TSV war, „nicht mehr durchführen. Kirchheide hat uns beherrscht, Kirchheide hat das wirklich gut gemacht, führte verdient zur Halbzeit 6:0. Leider konnten wir nicht mehr Paroli bieten. Wir haben wir uns dann entschieden, das Spiel abzubrechen und als verloren gewertet zu bekommen, was aber auch vollkommen normal ist, denn zu diesem Zeitpunkt führte eine erstklassige Kirchheider Mannschaft völlig verdient.“ Für Schäfer steht Kirchheide auch „völlig verdient da oben. Für mich ist das die spielstärkste Mannschaft in dieser Liga“.

Staffelleiter trägt „Mitschuld für dieses Debakel“

Eine „Mitschuld für dieses Debakel und diese Wettbewerbsverzerrung“ gibt Martin Schäfer aber auch dem Staffelleiter: „Er hat sehr kurzfristig dieses Spiel, was eigentlich Donnerstag nach Ostern hätte stattfinden sollen, abgesagt und neu terminiert, ohne Rücksprache mit uns zu halten. Ich habe in der Firma KEB drei oder vier Spieler, die Nachtschicht gehabt haben. Da muss man ein bisschen Fingerspitzengefühl haben. Das hat der Staffelleiter nicht gehabt, was ich sehr schade finde. Wir hätten mit Sicherheit mit Kirchheide eine Lösung gefunden. Manche Funktionäre arbeiten gut und ich weiß auch, dass das eine ehrenvolle und ehrenamtliche Arbeit ist, aber ein bisschen Fingerspitzengefühl fehlte da. Und das misste ich jetzt mal loswerden.“

Ein abschließendes Statement gibt es noch von Andreas Siebert: „Leider wurde das Spiel abgebrochen. Der Sieg ist insgesamt verdient, es war ein bis dahin faires Spiel und eine gute Schiri-Leistung. Der Abbruch war schade, am Ende aber ein stückweit nachvollziehbar.“

Fazit: Der Sieg für Kirchheide ist ohne Frage hochverdient. Bitter ist der Spielabbruch, der nötig war, weil Martin Schäfer nicht mehr genug Spieler auf das Feld schicken konnte.

Tore:

0:1 Finn-Joel Heinze (6. Min.)

0:2 Fynn Simon (13. Min.)

0:3 Fynn Steinicke (15. Min.)

0:4 Fynn Steinicke (18. Min.)

0:5 Valentin Ellermeier (19. Min.)

0:6 Tim Baum (44. Min.)