SuK Canlar Bielefeld — TBV Lemgo

Spielbericht

Lemgo baut Siegesserie aus

(rb). Der Trend ist weiterhin der Freund des TBV Lemgo. Den Hansestädtern gelingt im Auswärtsspiel bei SuK Canlar Bielefeld der dritte Liga-Sieg in Serie, der TBV gewinnt mit 1:4.

Den Grundstein zum Sieg legen die Gäste schon früh in der Partie. Im Anschluss an einen Freistoß setzt Marco Jöstingmeier nach und trifft zur schnellen TBV-Führung (10. Minute). Der Spielverlauf sorgt für schlechte Stimmung bei SuK Canlar, entschuldigt aber nicht die Aktion, die Nour-Eddine Mojib in der 13. Minute die rote Karte einbringt. TBV-Co-Trainer Ulas Tokdemir schildert die Szene: „In der 13. Minute hat SuK Canlar dann eine rote Karte bekommen. Es war Nour-Eddine Mojib, der früher auch bei Aspe und Oerlinghausen gespielt hat. Er hat den am Boden liegenden Thomas Stirz auf den Kopf getreten mit Absicht und dafür direkt die rote kassiert. Das war auch soweit richtig“, bewertet er die Szene. Mit dem Platzverweis ist die Situation aber nicht am Ende. „Durch viele Proteste von SuK Canlar hat sich der Schiedsrichter so ein bisschen hinterfragt, ob die Entscheidung richtig war, direkt Rot zu zeigen. Er hat dann in der 14. Minute, wo Khalil Rhilane mit im eigenen Strafraum war und den Gegenspieler leicht berührt hat, gleich einen Elfmeter als Kompensationsentscheidung gegeben“, vermuten die Lemgoer einen Zusammenhang. Vom Punkt trifft Ahmet Yildirim zum 1:1 (16. Minute). In Unterzahl versuchen die Hausherren nun, das Ergebnis zu halten und stehen tief vor dem eigenen Sechzehner. Dagegen findet Lemgo bis zur Pause keine Mittel, sodass es mit dem Remis in die Kabine geht.

Es ist auch im zweiten Durchgang Härte im Spiel, nach einem harten Foul und der folgenden gelb-roten Karte verbringt SuK Canlar die restliche Spielzeit in doppelter Unterzahl. Erst dadurch öffnen sich die Räume für den TBV, der sie jetzt besser zu nutzen weiß. Eine Derwisch-Flanke drückt Jöstingmeier über die Linie (52. Minute), danach schlägt die Stunde von Khalil Rhilane. Mit einem Fernschuss erhöht er auf 1:3 (69. Minute), per Freistoß gelingt ihm schließlich das 1:4 (79. Minute).

SuK Canlar ist mit nur einem Punkt weiterhin in der Abstiegszone zu finden, Platz 15 belegen sie im Moment. Der TBV Lemgo setzt sich mit dem dritten Liga-Sieg und insgesamt dem vierten in Folge im oberen Tabellendrittel fest. Zwölf Zähler bescheren den Hansestädtern einen sicheren sechsten Platz. Ulas Tokdemir schlägt trotz allem auch selbstkritische Töne an. „Ansonsten spielen wir das in der ersten Halbzeit auch relativ schlecht runter in Überzahl, weil SuK Canlar sich mit acht Mann am eigenen Sechzehner verbarrikadiert hat“, reicht dem TBV eine einfache Überzahl nicht zu klarsten Torchancen. Mit elf gegen neun läuft es dann besser. „Es haben sich relativ viele Chancen trotzdem ergeben, obwohl SuK wie gesagt extrem tief stand mit allen Feldspielern und nur auf Schadensbegrenzung aus war. Ich habe mir sechs Großchancen notiert. Man muss sagen, dass trotz des 4:1-Sieges und trotz der sechs Großchancen – und das Ergebnis hätte ja auch höher sein können – das mit Abstand das schlechteste Spiel unsererseits war“, stellt sich bei Tokdemir aber keine Zufriedenheit ein. „Ich weiß, es ist immer schwierig, gegen eine Unterzahl zu spielen, aber nichtsdestotrotz haben wir heute relativ schlecht gespielt in allen Belangen. Scherzhaft gesagt, das Beste am heutigen Tag war, dass es in Bielefeld am Spielort nicht geregnet hat und es trocken geblieben ist“, nimmt man das Ergebnis mit, fussballerisch liegt noch Arbeit vor dem TBV. „Nichtsdestotrotz haben wir auswärts die drei Punkte mitgenommen, dritter Sieg in Folge; da kann man drauf aufbauen“, soll die Serie auch im Heimspiel gegen den TuS Friedrichsdorf fortgesetzt werden.

Fazit: Lemgo fährt einen ungefährdeten Sieg gegen SuK Canlar Bielefeld ein. In 80 Minuten einfacher und rund 40 Minuten in doppelter Überzahl gelingen vier Tore, aber kein überzeugendes Spiel.

Tore:

0:1 Marco Jöstingmeier (10. Minute)

1:1 Ahmet Yildirim (FE, 16. Minute)

1:2 Marco Jöstingmeier (52. Minute)

1:3 Khalil Rhilane (69. Minute)

1:4 Khalil Rhilane (79. Minute)