Leistungssteigerung der Geffers-Elf wird belohnt

Spielbericht

(hk). Das Nachbarschafts-Duell endet letztlich klar zugunsten vom RSV Hörste. Nach 90 ereignisreichen Minuten gewinnt das Team von Chefcoach Thorsten Geffers mit 4:1 beim SuS Pivitsheide. Die Gäste machen mit diesem Sieg im Ranking einige Plätze gut, klettern auf den vierten Rang hinauf. Dabei stehen die Vorzeichen äußerst ungünstig. Zu den vier Personalausfällen, gesellten sich am Samstag zwei weitere Erkrankte hinzu, weshalb RSV-Cheftrainer Thorsten Geffers mit einem Elf-Mann-Kader die Reise an die Hebbelstraße angeht. Ein Duo aus der C-Liga-Reserve stößt später noch hinzu.

Von Henning Klefisch

Lucas Stölting

In der ultimativen Frühphase in dieser Begegnung legen beide Kontrahenten eine gesteigerte Vorsicht darauf, das Fehlerspiel zu minimieren. Hörste patzt dennoch. In der 13. Spielminute leisten sie sich einen kapitalen Schnitzer im eigenen Aufbauspiel. Durch ein aggressives Mittelfeldpressing stibitzen die Hausherren das Spielgerät. Lucas Stölting bedankt sich artig und knallt das Runde in das Eckige. Geffers präsentiert sich als gewohnt ehrliche Haut, als er bei Lippe-Kick einräumt: „Ich muss auch gestehen, dass die Gastgeber in den ersten 45 Minuten mehr vom Spiel hatten und gerade ihre Konter brandgefährlich waren.“ Was das eigene Problem darstellt: „Wir haben es zunächst nicht geschafft, die Bälle festzumachen und einmal Ruhe und Ordnung ins Spiel zu bekommen.“ Um genau dafür zu sorgen, ist ein Tor äußerst hilfreich. Marcus Baumgartner flankt wie aus dem Lehrbuch. Sascha Zunke ist der Adressat, der über SuS-Fänger Jannis Römisch hinwegspringt. Am langen Pfosten lauert Luca Hissenkämper, der aus Nahdistanz den Kopfnicker macht. SuS-Spielführer Niklas Schnittger ärgert sich, dass sein Team nach dem Traumstart nicht vehementer auf das zweite Tor geht. „Danach haben wir konstant nachgelassen.“ Und: Extrem ungünstig, dass die Hörster gerade in dem Moment den Ausgleichstreffer durch Luca Hissenkämper erzielen, als Stölting außerhalb vom Spielfeld behandelt wird, deshalb die Zimmermänner in Unterzahl sind.

„Waren präsenter und spielerisch stark verbessert“

Erol Wallies

In den zweiten 45 Minuten finden die Hörster eine „deutlich verbesserte Struktur“, wie Geffers rühmt, zudem positiv hervorhebt: „Wir waren präsenter und spielerisch stark verbessert.“ Das couragierte und mutige Offensivpressing führt nach 64 Minuten zum 2:1. Erol Wallies erweist sich als Balleroberungsmaschine, spielt auf Felix Schlepper, der im Stile eines Goalgetters die Kugel flach in die lange Ecke schiebt. 81 Minuten sind von der Uhr, als Zunke für eine Art Vorentscheidung in dieser Partie sorgt. Aus halblinker Position glänzt er nämlich mit einem satten Linksschuss, der zum 3:1 einschlägt. In der Crunch-Time investieren die Pivitker eine Menge, um zum Anschlusstor zu kommen. Es fehlt zumeist an der erforderlichen Präzision oder aber Hörste-Torwart Yannik Schapeler pariert herausragend. 87 Minuten sind von der Uhr, als Sascha Zunke endgültig für die so wichtige Klarheit sorgt, als er nämlich nach einer bemerkenswerten Einzelaktion das Runde in das Eckige zum 4:1-Endstand befördert. Schnittger moniert, dass das zweite und dritte Gegentor nach einem eigenen Fehlpass erzielt wird.

„Das 4:1 fällt definitiv zu hoch aus“

Niklas Schnitger

„Wir waren ebenbürtig, hatten viele individuelle Fehler gehabt. Hörste hat sechs Chancen, daraus vier Tore erzielt. Den Stiefel müssen wir uns ankreiden lassen“, kritisiert Schnittger. Wohlwissend, dass sein Team im eigenen Angriffsspiel es hat an der erforderlichen Kaltschnäuzigkeit schmerzlich vermissen lassen. Deshalb findet er abschließend: „Das ist ärgerlich. Das 4:1 fällt definitiv zu hoch aus.“ Ein weiterer Aspekt, der zumindest für Stirnrunzeln bei ihm sorgt: „Jede 50/50-Situation ging an Hörste. Das hat etwas den Spielfluss unterbrochen, weil viel Hektik hereinkam“, hätte er sich eine Spielleitung mit mehr Souveränität erwünscht. Nach dem schwachen Spielstart fallen unterdessen Zentner-Lasten dem RSV-Coach Geffers von seinen Schultern, als er Lippe-Kick in den Notizblock diktiert: „Ich bin heute unfassbar stolz auf meine Jungs. Ohne sieben Spieler sind wir angetreten und mit nur zunächst elf Mann am Platz. Sie haben alles rausgehauen, eine top Mannschaftsleistung abgeliefert und den Matchplan hervorragend umgesetzt.“ Ein gerechter Lohn dafür ist die erfreuliche tabellarische Verbesserung: „Den damit verbundenen Sprung auf Platz vier haben sie sich daher auch redlich verdient.“

Fazit: Im ersten Spielabschnitt zeigt der SuS Pivitsheide noch eine sehr manierliche Vorstellung, doch leistet sich in den zweiten 45 Minuten zu viele individuelle Aussetzer, um für einen Punktgewinn in Betracht zu kommen. Daher geht der RSV Hörste-Erfolg absolut in Ordnung.

Tore:
1:0 Lucas Stölting (13. Min.)
1:1 Luca Hissenkämper (44. Min.)
1:2 Felix Schlepper (64. Min.)
1:3 Sascha Zunke (81. Min.)
1:4 Sascha Zunke (87. Min.)