Torfestival an der Hebbelstraße

Spielbericht

(hk). Die beiden Traditionsvereine haben gewiss nicht die Glocken vom Kirchturm gespielt. Vor allem die Abwehrreihen des SuS Pivitsheide und vom SV Diestelbruch/Mosebeck verteidigen eher luftig als rigoros, weshalb die Hausherren in diesem Schützenfest mit dem 4:3 die Oberhand behalten. „Beide Mannschaften wollten“, so die Erkenntnis von Di-Mo-Sportdirektor Arne Dreier. Was ihm bei seiner Truppe aufgefallen ist: „Wir haben eine gute Moral gezeigt. Die Mannschaft lebt. Sie hat heute ein klares Signal gesendet.“ Woran hat es gelegen, mit leeren Händen die Heimreise gen Dörenwald antreten zu müssen? „Das Quäntchen Glück“, verrät Dreier bei Lippe-Kick.

Von Henning Klefisch

Dabei geht Diestelbruch/Mosebeck nach 16 Minuten durch Patric Wichmann mit 1:0 in Führung. Nach einem Doppelschlag durch

S. Hüsing

Clemens Weber (25. Min.) und Ferdinand „Ferdi Fuchs“ Lange (31. Min.) drehen die Pivitker indes innerhalb von nur sechs Zeigerumdrehungen die Begegnung. Als Nico Zimmermann in Spielminute 54 auf 3:1 erhöht, scheint eine Vorentscheidung gefallen zu sein. Zumal SuS Pivitsheide-Coach Jens Kaiser bedauert, dass seine Jungs gleich mehrere Chancen zum erlösenden 4:1 vergeben. Deshalb raffen sich die charakterstarken Wangert-Jungs auf, die per Doppelschlag hart punchen. Phillip Herclik (60. Min.) und Mohamed Somah (67. Min.) markieren den berechtigten Ausgleich. „Es war ein Spiel auf Messers Schneide“, so die Beobachtung von Dreier. Das letzte Statement in dieser abwechslungsreichen Partie setzt Sven Hüsing nach 81 Minuten. Die Hausherren klagen über eine erhebliche Personalnot. Am Ende bekommen sogar und erneut – wie die deutschen Torhüter bei der EM 1996 – auch die Di-Mo-Keeper-Feldspielermandate. Wenn sich diese Situation entscheidend zum Positiven ändert, „dann kommen wir in die richtige Richtung und wieder heraus“, so Arne Dreier voller Hoffnung bei Lippe-Kick. „Wir müssen geduldig bleiben. Mit dieser Moral werden wir bald wieder punkten. Davon bin ich fest überzeugt“, so ein optimistischer Dreier, der an den Zusammenhalt als ein weiteres Erfolgsmittel glaubt. SuS Pivitsheide-Coach Jens Kaiser möchte eher die Taten auf dem Spielfeld als seine Worte sprechen lassen. Er registriert ein „Spiel auf Augenhöhe.“ Er atmet sehr schwer, jubiliert: „Zum Glück haben wir noch den Siegtreffer gemacht. Das sind wichtige drei Punkte.“

Fazit: Ein atemberaubendes Spiel mit unglaublichen Höhen und Tiefen. Die Di-Mo-Comeback-Qualitäten sind nachahmenswert, doch Hüsing hat spät etwas dagegen. Die Kaiser-Kicker müssen sich indes vorwerfen lassen, nicht frühzeitiger das vierte Tor erzielt zu haben.

Tore:

0:1 Patric Wichmann (16. Min.)
1:1 Clemens Weber (25. Min.)
2:1 Ferdinand Lange (31. Min.)
3:1 Nico Zimmermann (54. Min.)
3:2 Phillip Herclik (60. Min.)
3:3 Mohamed Somah (67. Min.)
4:3 Sven Hüsing (81. Min.)